Idam (Neuguinea)

Idam
Staat:Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea
Provinz:Flag of Sandaun.svg Sandaun
Koordinaten:4° 9′ S, 141° 16′ O
 
Einwohner:638 (Idam C.D.[1], 1980[2])
Zeitzone:AEST (UTC+10)
Idam (Papua-Neuguinea)
Idam

Idam bezeichnet eine Region in Neuguinea. Die Idamregion (Idam Census District, Idam C.D.)[1] im Yapsie Rural local-level Government des Telefomin District der Provinz Sandaun ist nur dünn besiedelt und Regenwald.

Bevölkerung und Natur

Die Einwohner der Idamregion[3][4] sprechen Abau, eine Untergruppe der Sepik-Ramu-Sprachen (Papua-Sprache), die im oberen Sepikbecken von der Staatsgrenze bis zu den Bewani-Bergen an der Nordküste gesprochen wird.[5][1] Hier in Idam und am August River im Westen wurde früher der Up-River Dialekt gesprochen,[6] wurde inzwischen aber vom Down-River-Dialekt des mittleren Sepik verdrängt.[7] Der Oberlauf des Flusses in den Bergen wird schon zum Kulturkreis der Mianmin (bzw. Suganga, Ok-Familie der Trans-Neuguinea-Sprachen) des inneren Hochlands gerechnet, während in den Bergen im Osten die kleine Region der Amto-Musan zu finden ist. In den Nachbarregionen des oberen May River im Osten herrschen Left-May-Sprachen vor.[8]

In den Dörfern Idam No. 1 (Bablediam, Anaiehyom),[9] Idam No. 2 (Seleliam) und Bisiaburu leben etwa 600 Menschen[2], die Bewohner der Bergdörfer Idam 1 und 2 verteilen sich über ein Dutzend Lager.[10] In Idam No. 1 gab es 1980 eine Schule, in Idam No. 2 eine kleine Kirche,[11] die Missionsstation ist die Pfarrei St. Isidore Idam.[12] Es wurde aber berichtet, dass die Einwohner zunehmend Kirchen, die früher in jedem Dorf standen, aufgeben.[11] Die Idam waren insbesondere mit den Amto aus dem benachbarten Simaiya-Tal verfeindet, bevor Stammeskämpfe von der Regierung verboten wurden.[13]

Idam No. 1 verfügt über eine Landepiste (erbaut in den 1960ern),[14] Idam No. 2 liegt wenig südwestlich davon, Bisiaburu ist zwei Paddelstunden von dort entfernt, weitere zwei Stunden sind es nach Iaburu am Sepik.[15]

Die Volkskunst der Idam wird als verhältnismäßig eigenständig beschrieben,[16] bekannt sind besonders die bemalten Großschilde, von denen sich einige Mitbringsel der Kaiserin-Augusta-Fluss-Expedition 1912/13 im Ethnologischen Museum (ehem. Museum für Völkerkunde) in Berlin befinden.[17]

Literatur

  • Barry Craig:[18]: The Abau and Amto - Introduction to the Legends of the Abau and Amto of West Sepik Province. In: Oral history, Band 8, Nr. 4/5, Institute of Papua New Guinea, 1980, S. 1–44 (online, uscngp.com, bebilderte Arbeit über die Idam–Simaiya/Amto-Region).
  • Barry Craig (Hrsg.): Legends of the Abau, Idam Valley. Part 2 of two issues on the West Sepik province. In: Oral history, Band 8, Nr. 5, Institute of Papua New Guinea, 1980, S. 1–92 (online, uscngp.com)

Weblinks

f1Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Einzelnachweise

  1. a b c Abau. (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.papuaweb.org (PDF) auf papuaweb.org. (Materialsammlung, maschinschriftlich; genauere Literaturangaben fehlen)
  2. a b Idam C.D.: Idam #1: 322, Idam #2: 255, Bisiaburu: 106; 1980 Census, William H. Martin: A Sociolinguistic survey of Abau. 1981, S. 211; zit. n. Abau. (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.papuaweb.org (PDF, S. 4–5) auf papuaweb.org. (Antibi wird als Ort in dem Werk erwähnt [S. 2], wurde aber anscheinend nicht eigenständig gezählt).
  3. Barry Craig: Abau. In: Encyclopedia of World Cultures Supplement. 2002 (online Encyclopedia.com; ausführlicher Artikel über das Volk, Literaturangaben).
  4. Barry Craig/uscngp, auf flickr.com:
    Woman and children, Bisiaburu, Idam River, 1968, Foto Abau-Bisiaburu-1968-2-21;
    Demonstration of dance using hand drum and wearing ceremonial phallocrypt, Bamblediam, Idam River, 1968, Foto Abau-Bamblediam-1968-2-32;
    Using hand drum, Antibi, Idam River, 1968, Foto Abau-Antibi-1968-3-11
  5. William H. Martin III.: A Sociolinguistic survey of Abau. Survey Soren Årsjö, William Martin, John Champ 12.–20. August 1980. In: Summer Institute of Linguistics (Hrsg.): Data Papers on Papua New Guinea Languages (= Workpapers in Papua New Guinea Languages. Band 19). Selbstverlag, Ukarumpa 1981, S. 207–233 (englisch, sil.org [PDF]).
  6. William H. Martin: A Sociolinguistic survey of Abau. 1981, S. 223; zit. n. Abau. (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.papuaweb.org (PDF, S. 4) auf papuaweb.org.
  7. Lock & Lock 1985 Ts:5.; zit. n. Abau. (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.papuaweb.org (PDF, S. 5–6) auf papuaweb.org., vergl. Karte William H. Martin: Fugure 1 Subjective Dialect Information Contour Map. In: A Sociolinguistic survey of Abau. 1981, S. 19 (225 S., sil.org [PDF]).
  8. Angaben nach Karte in Dataset, Upper Sepik-Central New Guinea Project und Papua New Guinea, Map 5, ethnologue.com
  9. Bailey 1975b, S. 52; zitiert nach Abau. (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.papuaweb.org (PDF, S. 2) auf papuaweb.org.
  10. Lock & Lock 1985 Ts:5.; zit. n. Abau. (Memento des Originals vom 11. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.papuaweb.org (PDF, S. 6) auf papuaweb.org.
  11. a b William H. Martin: 1.5 Churches and Missions in the Area; 1.6. Schools und School Attendance. In: A Sociolinguistic survey of Abau. 1981, S. 6 (212 S., sil.org [PDF]).
  12. Diözese Vanimo St. Isidore, Idam PG, thecatholicdirectory.com
  13. B. Craig: Abau., Abschnitt History and Cultural Relations. 2002, encyclopedia.com.
  14. vielleicht verfallen: „A small airstrip was built in the Idam valley in the 1960s but was soon abandoned because of drainage problems.“ B. Craig: Abau., Abschnitt History and Cultural Relations. 2002, encyclopedia.com.
  15. William H. Martin: 1.7 Accessibility and Transportation. In: A Sociolinguistic survey of Abau. 1981, S. 213 ff. (sil.org [PDF] 7–8; vergl. auch Karte S. 230, PDF, S. 24.).
  16. Adrienne Lois Kaeppler, Christian Kaufmann, Douglas Newton: L’art océanien. In: Art et les grandes civilisations. Band 23. Citadelles & Mazenod, Paris 1993, ISBN 2-85088-061-2, Idam et autres groupes, S. 582 ff. (englisch: Oceanic Art. Übersetzt von Christiane Thiollier).
  17. Harry Beran, Cameron Bloom (Fotos): Shields of Melanesia. Ill. Doug Field. Hrsg.: Barry Craig. University of Hawaii Press, 2005, ISBN 0-8248-2732-5, Sepik-Raumu Region 4.2 Upper Sepik area, S. 45 ff.
  18. a b zum Autor siehe Papua New Guinea–My ‘last frontier’: Barry Craig, PNGAA Library

Auf dieser Seite verwendete Medien