Icom IC-7300
Icom IC-7300 ist ein Amateurfunk-Sendeempfänger (englisch Transceiver) des japanischen Herstellers Icom für die Kurzwellen-Amateurfunkbänder sowie das 6-Meter- und das 4-Meter-Band. Er dient als Stationsfunkgerät innerhalb einer Amateurfunkstelle, kann aber auch als mobile Funkstation beispielsweise in einem Pkw eingesetzt werden.
Geschichte
Einem größeren Publikum vorgestellt wurde das Gerät zum ersten Mal im August 2015 auf der Ham Fair, einer jährlich in der japanischen Hauptstadt Tokio stattfindenden internationalen Messe für Amateurfunktechnik. Die volle Aufmerksamkeit bekam es, nach seiner offiziellen Markteinführung im März 2016, dann im Mai desselben Jahres auf der Hamvention, einem amerikanischen Pendant zur Ham Fair, die jedes Jahr in Dayton (Ohio) ausgerichtet wird.
Eigenschaften
Der Empfänger nutzt die Technik des Software Defined Radio (SDR) mit direkter digitaler Umsetzung des über die angeschlossene Antenne empfangenen HF-Signals. Bei seinem Erscheinen war er der erste von den international marktbestimmenden Amateurfunkgeräte-Herstellern gebaute Transceiver mit Direktabtastung ab der Antenne.[1][2][3] Weitere Merkmale sind das berührungsempfindliche Farb-Display mit der „Wasserfallanzeige“ genannten Darstellung des Frequenzspektrums, der integrierte Antennentuner und die integrierte Soundkarte, wodurch digitale Betriebsarten, wie beispielsweise FT8, vergleichsweise einfach realisiert werden können.[4][5]
Das Amateurfunkmagazin CQ DL des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) kam nach einer ausführlichen messtechnischen Prüfung des Transceivers zu folgendem Fazit:
„Der IC-7300 ist ein moderner, direkt abtastender KW/50/70-MHz-Transceiver und zeichnet sich durch HF-Direktabtastung, Echtzeit-Spektrumskop, ein RMDR mit 97 dB in 1 kHz Abstand, IP+ Funktion und Touchscreen-Farbdisplay sowie Antennentuner aus.“
Technische Daten
- Abmessungen (L×B×H): 238 mm × 240 mm × 94 mm
- Gewicht: 4,2 kg
- Betriebsspannung: 13,8 V (max. 21 A)
- Frequenz: Amateurfunkbänder von 160 m bis 4 m
- Sendeleistung: max. 100 W[7]
Siehe auch
Literatur
- Andrew Barron: The radiotoday guide to the Icom IC-7300. RSGB, Bedford 2019, ISBN 978-1093771336.
- Bern Petermann, Adam Farson: Softwaredefiniertes Radio ganz autonom – Icom IC-7300. Zweiteiliger Test in Funkamateur 7/2016, S. 620 ff und 8/2016, S. 724 ff.
- Andreas Schulze, Marc Michalzik: Icom IC-7300 im Test – Der „Revolutionär“. Zweiteiliger Test in CQ DL 9/2016, S. 29 ff und 10/2016, S. 18 ff.
Weblinks
- Frontansicht bei icomeurope.com
- Rückansicht bei icomeurope.com.
- Datenblatt (PDF; 1,0 MB) bei funkamateur.de.
- Erfahrungsbericht von DLØSP.
- Erklärvideo bei YouTube (14′28″).
Einzelnachweise
- ↑ „SDR-Transceiver von Icom“, Funkamateur 10/2015, S. 1036
- ↑ „JARL Ham Fair 2015“, Funkamateur 10/2016, S. 1041
- ↑ Thorsten Schmidt, „IC-7300 – Der neue SDR von Icom“, CQ DL 10/2015, S. 21
- ↑ Erfahrungsbericht eines Funkamateurs von DLØSP.de, abgerufen am 29. Juni 2019.
- ↑ Andreas Schulze, „Icom IC-7300 im Test – Der ,Revolutionär‘“, CQ DL 9/2016, S. 29 ff.
- ↑ IC-7300 am Messplatz geprüft bei darc.de, abgerufen am 3. September 2019.
- ↑ Datenblatt bei www.funkamateur.de, abgerufen am 29. Juni 2019.