ISS-Expedition 44

Missionsemblem
ISS Expedition 44 Patch.svg
Missionsdaten
MissionISS-Expedition 44
Besatzung6 + 3 Gäste
RettungsschiffeSojus TMA-16M, Sojus TMA-17M
RaumstationInternationale Raumstation
Beginn11. Juni 2015, 10:20 UTC
Begonnen durchAbkopplung von Sojus TMA-15M
Ende11. September 2015, 21:29 UTC
Beendet durchAbkopplung von Sojus TMA-16M
Dauer92d 11h 9min
Anzahl der EVAs1
Gesamtlänge der EVAs5h 31min
Mannschaftsfoto
v. l. n. r.: Kjell Lindgren, Oleg Kononenko, Kimiya Yui, Scott Kelly, Gennadi Padalka und Michail Kornijenko
v. l. n. r.: Kjell Lindgren, Oleg Kononenko, Kimiya Yui, Scott Kelly, Gennadi Padalka und Michail Kornijenko
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ISS-Expedition 44 ist die Missionsbezeichnung für die 44. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation (ISS). Die Mission begann mit dem Abkoppeln des Raumschiffs Sojus TMA-15M von der ISS am 11. Juni 2015.[1] Das Ende wurde durch das Abkoppeln von Sojus TMA-16M am 11. September 2015 markiert.

Mannschaft

Zusätzlich ab 23. Juli 2015:

Während normalerweise eine ISS-Mission nach dem Abdocken einer Sojus für kurze Zeit mit drei Personen betrieben wird, war die Reihenfolge in diesem Fall umgekehrt. Bis zum Abdocken von Sojus TMA-16M und dem Ende dieser Mission waren somit außerdem diese Gäste an Bord der ISS:

Im September 2013 wurde bekannt, dass der ursprünglich nominierte Kommandant Juri Lontschakow das Kosmonautenkorps aus finanziellen Gründen verlassen hat,[4][5] später setzte der damalige Direktor von Roskosmos, Oleg Ostapenko, ihn als Leiter des Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrums ein.[6] Mit Gennadi Padalka wurde einer der erfahrensten Kosmonauten Roskosmos’ als Ersatz berufen.

Missionsbeschreibung

Erstmals wurde auf der ISS die Einsatzzeit von Besatzungsmitgliedern mit Michail Kornijenko und Scott Kelly auf ein Jahr verlängert, um die Effekte lang andauernder Schwerelosigkeit in Hinblick eines bemannten Marsfluges besser studieren zu können. Auf den dadurch zwei freien Plätzen im Raumschiff Sojus TMA-18M brachte der Kosmonaut Sergei Wolkow den ESA-Astronauten Andreas Mogensen und den kasachischen Kosmonauten Aidyn Aimbetow zur ISS. Die beiden absolvierten eine Kurzzeitmission und kehrten mit Sojus TMA-16M zusammen mit Padalka zur Erde zurück.[7] Dieser erreichte mit 878 Tagen einen neuen Rekord zum Aufenthalt im Weltraum. Padalka war an fünf Missionen beteiligt.[8]

Nach dem Fehlstart des Raumtransporters Progress M-27M wurde der Beginn der Expedition 44 vom 16. Mai auf den 11. Juni 2015 verschoben,[9] um möglichst lange auf der ISS mit sechs Raumfahrern forschen zu können.

Am 16. Juli 2015 musste die damals noch dreiköpfige Besatzung in ihr „Rettungsboot“ Sojus TMA-16M wechseln, nachdem die Station für den autonomen Betrieb konfiguriert wurde. Der Grund war die Annäherung von Weltraummüll eines alten russischen Wettersatelliten. Für ein Ausweichmanöver, ein so genanntes „Predetermined Debris Avoidance Maneuver“, war die Zeit von der Erkennung der Gefahr bis zu deren Eintritt zu kurz. Dies war bereits das vierte Mal im ISS-Programm, dass so verfahren wurde. Nachdem das „pizzaschachtelgroße“ Teil[10] um 12:01 UTC in sicherer Entfernung an der Station vorbeigeflogen war, kehrte die Crew ca. zehn Minuten später wieder in die ISS zurück.[11]

Außenbordarbeit

Am 10. August 2015 absolvierten Gennadi Padalka und Michail Kornijenko für 5 Stunden und 31 Minuten über das Schleusenmodul Pirs einen Außenbordeinsatz. Dabei installierten sie am russischen Segment neue Ausrüstung, reinigten Bullaugen von außen, „entsorgten“ eine alte Antenne ins All und fotografierten detailliert das Äußere der Station.[12]

Frachterverkehr

Am 28. Juni brach die 2. Stufe einer Falcon-9-Trägerrakete auseinander. Dabei ging der Frachter Dragon CRS 7 verloren. Mit an Bord war der erste von 2 Kopplungsadaptern für neue US-Raumschiffe.

Progress M-28M startete am 3. Juli und koppelte am 5. Juli an die Station.[13] Progress M-26M wurde am 14. August abgekoppelt und zum Verglühen gebracht.

HTV 5 wurde am 19. August ins All gebracht und am 24. August mittels Stationsmanipulator Canadarm2 an Harmony-Nadir angelegt.[14]

Bahnmanöver

Bahnkorrekturen mit den Triebwerken von Progress M-26M fanden am 18. Juni, 10. Juli, am 26. Juli zum Ausweichen vor Weltraumschrott sowie mit den Triebwerken von Progress M-28M am 31. August und am 7. September statt.

Aussetzen von Kleinsatelliten

Auch im Verlauf der ISS-Expedition 44 wurden Kleinsatelliten, die zuvor mit einem unbemannten Transporter zur Station gelangten, ausgesetzt. Dies waren am 13. Juli Flock 1e-1 und 2, am 14. Juli Flock 1e-3 bis 6, am 15. Juli Flock 1e-7 bis 12 und am 16. Juli 2015 Flock 1e-13 und 14 sowie Arkyd-3R und Centennial 1. Während die Flock-Satelliten der US-Firma Planetary Labs Erdfotografie betreiben, handelt es sich bei Arkyd-3R um ein Testteleskop von Planetary Ressources zur Bahnvermessung von erdnahen Asteroiden und bei Centennial 1 um einen Satelliten für technologische Tests.

Siehe auch

Weblinks

Commons: ISS Expedition 44 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Künftige ISS Expeditionen. Spacefacts.de, 14. Mai 2015, abgerufen am 14. Mai 2015.
  2. Юрий Лончаков покидает отряд космонавтов. 6. September 2013, abgerufen am 6. September 2013 (russisch).
  3. TASS: Казахстанский космонавт Аимбетов утвержден для полета на МКС в сентябре. 22. Juni 2015, abgerufen am 22. Juni 2015 (russisch).
  4. Vor Flug zur ISS: Russischer Kosmonaut kündigt seinen Job. 6. September 2013, abgerufen am 26. Oktober 2014.
  5. Russian cosmonaut due to command a flight to International Space Station quits to work for a gas company 'because his wife wants him to earn more money'. 6. September 2013, abgerufen am 26. Oktober 2014 (englisch).
  6. Yuri Lonchakov Has Been Appointed Head of Cosmonaut Training Center. Center for Operation of Space Ground-Based Infrastructure, 9. April 2014, abgerufen am 26. Oktober 2014 (englisch).
  7. Планируемые полёты. astronaut.ru, 5. Juni 2013, abgerufen am 11. Juni 2013 (russisch).
  8. Roskosmos: РОСКОСМОС: 878 СУТОК В КОСМОСЕ – НОВЫЙ МИРОВОЙ РЕКОРД РОССИЙСКОГО КОСМОНАВТА. 12. September 2015, abgerufen am 17. September 2015 (russisch).
  9. NASA: International Space Station Partners Adjust Spacecraft Schedule. In: NASA Press Release 15-091. 12. Mai 2015, abgerufen am 13. Mai 2015 (englisch).
  10. Adam Isaacs: Space debris forces ISS crew take cover. Astronauts seek shelter in Soyuz spacecraft. Aol., 17. Juli 2015, abgerufen am 23. Juli 2015 (englisch).
  11. NASA: Mission Control Gives All Clear of Debris; Crew Resuming Normal Operations. 16. Juli 2015, abgerufen am 23. Juli 2015 (englisch).
  12. Cosmonauts Complete Russian Spacewalk. NASA, 10. August 2015, abgerufen am 12. August 2015.
  13. УСПЕШНАЯ СТЫКОВКА – «ПРОГРЕСС» В СОСТАВЕ МКС. roskosmos.ru, 5. Juli 2015, abgerufen am 17. September 2015 (russisch).
  14. japans cargo ship installed on station. nasa.gov, 24. August 2015, abgerufen am 17. September 2015 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Expedition 44 crew portrait.jpg
Official Expedition 44 crew portrait
  • Soyuz 42 (Gennady Padalka, Mikhail Kornienko, Scott Kelly) and Soyuz 43 (Oleg Kononenko, Kimiya Yui and Kjell Lindgren)
ISS Expedition 44 Patch.svg
This is the insignia for the Expedition 44 mission.
  • The International Space Station is positioned in the foreground poised to study Earth, the sun and cosmos that lie beyond. Two members of the Expedition 44 crew will spend a full year on the ISS - providing valuable experience for future long duration missions into deep space. The 12 Earths represent the planet's position around the sun over the course of that year. Four of the Earths are silhouetted in sunlight representing the four month duration of Expedition 44. The nine stars in the background represent the nine individuals that will visit and work on the ISS during the course of the expedition, including the six-member crew, whose names are inscribed around the patch's border, and the three-person Soyuz "taxi" crew. The use of ellipses and circles throughout the patch reflect a theme of "completion" or "return," as investments made in this orbiting laboratory return benefit to the Earth and its inhabitants.