IPD BF-1 Beija-Flôr

IPD BF-1 Beija-Flôr
TypLeichter Hubschrauber
Entwurfsland

Brasilien Brasilien

HerstellerCentro Tecnico de Aeronautica
ErstflugAnfang 1959
Stückzahl4

Der IPD BF-1 Beija-Flor (deutsch Kolibri) war ein leichter zweisitziger Hubschrauber des brasilianischen Herstellers Instituto de Pesquisas e Desenvolvimento (IPD). Das IPD war eine der beiden Abteilungen des vom brasilianischen Luftfahrtministeriums gegründeten Centro Tecnico de Aeronautica (CTA). Die Maschine wurde deshalb in manchen Quellen auch als CTA Beija-Flôr bezeichnet. Der Entwurf für den Hubschrauber stammte von Henrich Focke.

Geschichte

Das IPD war untergliedert in drei Unterabteilungen, von denen das Departamento de Aeronaves (PAR) für die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Flugzeugbaus zuständig war. Konstruiert und gebaut wurde der Beija-Flor von der IPD auf der Grundlage von Plänen von Henrich Focke, der bereits in den 1930er Jahren mit dem Bau von verschiedenen Hubschraubern bekannt wurde (z. B. Fw 61).

Der Beija-Flor war der erste Hubschrauber, der in Brasilien entwickelt, gebaut und auch geflogen ist. Der Erstflug fand Anfang 1959 mit Colonel Aldo Vieira da Rosa, dem Direktor der IPD als Piloten statt. Insgesamt wurden vier Prototypen hergestellt.

Konstruktion

Der Antrieb erfolgte mit einem 225 PS leistenden 6-Zylinder-Boxermotor Continental E 225. Der Motor befand sich im Rumpfbug und trieb den dreiflügeligen Hauptrotor und die beiden Heckrotoren über eine Zentrifugalkupplung und ein David-Brown Lkw-Schneckengetriebe an. Die ineinander kämmenden Heckrotoren waren V-förmig angeordnet. Die Blätter aller Rotoren waren eine Metall-Holz-Verbundkonstruktion.

Der Rumpf war in einer offenen Stahlrohr-Gitter-Bauweise aufgebaut. Die Serienversion sollte jedoch eine Metall- und Stoffverkleidung erhalten. Für eine verbesserte Steuerbarkeit im Vorwärtsflug war vor den Heckrotoren ein V-Leitwerk angeordnet.

Da die brasilianische Luftfahrt- und Zubehörindustrie in den 1950er Jahren noch relativ unentwickelt war, musste das für den Hubschrauber verwendete Material rein einheimischen Ursprungs sein. Dies führte jedoch zu einem relativ hohen Leergewicht der Konstruktion.

Technische Daten

KenngrößeDaten
Besatzung1
Passagiere1
Länge8,75 m
Rotordurchmesser9,40 m (Hauptrotor)
1,70 m (Heckrotor)
Höhe (bis Spitze der Nabe)3,15 m
Hauptrotorkreisfläche69,40 m²
Leermasse700 kg
max. Startmasse950 kg
Reisegeschwindigkeit140 km/h
Höchstgeschwindigkeit150 km/h
Dienstgipfelhöhe3500 m
Reichweite270 km
Triebwerke1 × Continental E 225 6-Zylinder Boxermotor
mit einer Startleistung von 165 kW (225 PS)

Siehe auch

Literatur

  • Karlheinz Kens: Flugzeugtypen, 4. Ausgabe, 1963, S. 338
  • William Green: The Observer’s World Aircraft Directory, 1961, S. 145
  • Jane’s All The World’s Aircraft 1965–66, Ed. by John W.R, Taylor, S. 13

Weblinks

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