IFA H3
IFA | |
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Horch H3 | |
H3 | |
Hersteller: | VEB HORCH Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau |
Produktionszeitraum: | 1947–1949 |
Vorgängermodell: | keines |
Nachfolgemodell: | Horch/IFA H3A |
Technische Daten | |
Bauformen: | Pritschenwagen |
Motoren: | Ottomotor: 4,2 Liter (74 kW) |
Nutzlast: | 3,0 t |
zul. Gesamtgewicht: | 6,9 t |
Der H3 (Horch 3 Tonnen) war ein Lkw, der nach dem Zweiten Weltkrieg von 1947 bis 1949 im Zwickauer Horch-Werk (nun VEB HORCH Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau) gefertigt wurde.
Geschichte
Der H3 basierte weitestgehend auf den Konstruktionsunterlagen des 1941 im Werk Siegmar (ehemals Wanderer) der Auto Union entwickelten Lkw AU 1500 mit 1,5 t Nutzlast, der jedoch nicht in Produktion gegangen war. Erst sein 1951 vorgestellter Nachfolger H3A war der erste eigenständig entwickelte Lkw der DDR. Der H3A unterscheidet sich bereits äußerlich durch seine typische Langhauber-Kabine.
Hauptsächlich wurden die H3 aus Fahrzeugteilen aus der Kriegsproduktion des Sd.Kfz. 11 gefertigt. Auf diese Weise entstanden 852 Lkw.[1] Mit dem Aufbrauchen wesentlicher Teile kam auch das Produktionsende des H3.
Technik
Der zweiachsige H3 hat Hinterradantrieb. Der Lkw ist ein Halb-Frontlenker bzw. Kurzhauber (Lkw mit kurzer „Schnauze“).
Motor
- Typ: Maybach HL 42 (Hochleistungsmotor, 4,2 l, Ottomotor)
- Bauart: Sechszylinder-Reihenmotor
- Bohrung × Hub: 90 mm × 110 mm
- Hubraum: 4198 cm³
- Leistung: 74 kW (100 PS) bei 3000 min−1
- Lichtmaschine: 12 V, 130 W
- Kühlung: Wasser
Kraftübertragung
- Hinterachs-Antrieb
- Kupplung: Zweischeiben-Trockenkupplung
- Getriebe: unsynchronisiert, 4-Gang + Berggang + 1 Rückwärtsgang; Zahnradschubgetriebe mit Kugelschaltung
- Achsantrieb: einfach übersetzte Hinterachse
Fahrwerk
- U-Profil-Rahmen
- Vorderradaufhängung: Starrachse, Blattfedern
- Hinterradaufhängung: Starrachse, Blattfedern
- Lenkung: mechanisch
- Bremsanlage: Allradbremse servo-mechanisch, mechanische Feststellbremse
- Radstand: 3000 mm
- Spurweite: 1650/1642 mm
- Gesamtmaße: 5945 mm × 2300 mm × 2420 mm (L × B × H, Höhe über Fahrerhaus)
- Reifen: 190-20 oder 7,50-20
- Fahrzeugmasse: 3900 kg
- zulässige Gesamtmasse: 6900 kg
- Zulässige Nutzmasse: 3000 kg
- Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
- Tankinhalt: 100 l
Einsatz
Der Lkw war überwiegend für den zivilen Einsatz vorgesehen, fand jedoch auch bei der Volkspolizei und der kasernierten Volkspolizei der DDR Nutzung.
Ausführungen und Aufbauten umfassten Pritsche mit Plane, Kipper, Koffer und andere.
Literatur
- Günther Wappler: Geschichte des Zwickauer und Werdauer Nutzfahrzeugebaues. Verlag Bergstrasse, Aue 2005.
- Peter Kirchberg: Plaste, Blech und Planwirtschaft. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2000.
- Günther Wappler: Der gebremste Lastkraftwagen. Verlag Bergstrasse, Aue 2006.
- Werner Lang: Wir Horch-Arbeiter bauen wieder Fahrzeuge. Verlag Bergstrasse, Aue 2007.
- Günther Wappler: Der S 4000-1 und seine Modelle. Verlagsgesellschaft Erz-Art, Aue 2017, ISBN 978-3-9815130-6-6.
Einzelnachweise
- ↑ Schöne Laster (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 354 kB), Ausgabe 1/06, Seite 2.
Weblinks
- Fotografien:
- H3 neben einem H3A (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Sächsisches Nutzfahrzeugmuseum
- H3B (H3 Bus) als Frontlenker
- H3B (H3 Bus) als Kurzhauber
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Autor/Urheber: Mario Schmalfuß, Lizenz: CC BY-SA 3.0
IFA H3 beim 9. IFA-Oldtimer Treffen in Werdau
(c) Bundesarchiv, Bild 183-33546-0002 / Klein / CC-BY-SA 3.0
Fuhrunternehmen Friedrich Müller, Greiz Thüringen