Hydroschild

Hydroschild

Der Hydroschild (auch Wasserschild; Prallteller) ist eine Armatur der Wasserabgabe bei der Feuerwehr zum Schutz gefährdeter Objekte.

Aufbau und Funktionsweise

Hydroschild im Einsatz
Video zur Anwendung des Hydroschildes bei burgenländischen Feuerwehren

Der Hydroschild besteht aus einem Metallrohr, an dem an einer Seite zur Wasserzufuhr eine C- oder B-Kupplung und an der anderen Seite eine unten flache und oben abgerundete Metallplatte angebracht ist. Zur einfacheren Handhabung ist der Hydroschild mit einem Tragegriff versehen.

Nachdem das Löschwasser auf die Metallplatte trifft, erzeugt es je nach Wasserdruck, Gerätetyp und Wasserdurchflussmenge (800 bis 1800 l/min) eine bis zu 10 Meter hohe und 30 Meter breite Wasserwand.

Einsatzmöglichkeiten

Hydroschilde werden zur Abschirmung gegen Wärme, Flammen, Rauch und zum Niederschlagen von Dämpfen oder zum Schutz von Personen oder Objekten gegen Rauchentwicklung eingesetzt.

Der Nutzen beim Einsatz gegen Wärmestrahlung ist umstritten, da die Wirkung stellenweise bezweifelt wird. Sicher ist jedoch, dass der verhältnismäßig hohe Wasserverbrauch den Einsatz gerade in der Erstphase eines Einsatzes oft ausschließt.

Der Hydroschild wird durch den Wasserdruck auf den Boden gepresst, so dass er seine Lage während des Betriebs nicht verändern kann. Dadurch bietet der Hydroschild einen weiteren Vorteil für die Feuerwehr: Es wird dafür kein Personal benötigt. Nachteil ist der hohe Wasserverbrauch.

Ausführungen

Typbei 5 barbei 8 bar
D100 l/min300 l/min
Wurfhöhe4 m6 m
Wurfbreite13 m15 m
C800 l/min1.100 l/min
Wurfhöhe6 m8 m
Wurfbreite24 m27 m
B1.400 l/min1.800 l/min
Wurfhöhe7 m10 m
Wurfbreite27 m31 m

Verwendung außerhalb der Feuerwehr

Für Hydroschilde, die zu Wassereffekten bei Veranstaltungen eingesetzt werden, siehe Waterscreen. Bei Gebäudesprengungen wird er oft verwendet, um den entstandenen Staub aus der Luft zu binden.

Ursprünglicher Einsatz und Geschichte

Hydroschilde dienten vor ca. 200 Jahren schon als Staubfänger bei Bohrungen in Bohrtürmen, Sprengungen und im Tunnelbau. Erst ca. 150 Jahre später wurden die ersten Hydroschilde serienmäßig von der Feuerwehr verwendet; diese waren allerdings noch lange nicht ausgereift, und oftmals Marke Eigenbau.

Literatur

  • Lutz Rieck: Die Roten Hefte, Heft 06 – Feuerlöscharmaturen. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-17-015171-0, S. 102–103.
  • Rüdiger Zimmermann, Wolf-Dieter Prendke: Lexikon der Feuerwehr. 3. Auflage. Kohlhammer Verlag, 2005, ISBN 3-17-018610-8, S. 212.
  • Diverse: Hamilton – Handbuch für die Feuerwehr. 21. Auflage. Boorberg Verlag, 2012. ISBN 978-3-415-04560-6.
  • Lothar Schott, Manfred Ritter: Feuerwehr Grundlehrgang FwDV 2. 21. Auflage. Wenzel-Verlag, Marburg 2022, ISBN 978-3-88293-121-1.
Commons: Hydroschild – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hydroschild feuerwehr.jpg
Autor/Urheber: Magnus Mertens, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Hydroschild (Feuerwehr)
Hydroschild - Ausbildung Feuerwehr.ogv
(c) feuerwehr-innovativ.at, CC BY 3.0
Dieses Video über Hydroschild wurde von http://www.feuerwehr-innovativ.at im Rahmen der Truppmann-Ausbildung des LFV Burgenland kostenlos erstellt. Dieses Video soll Feuerwehrjugendmitgliedern und aktiven Feuerwehrmitgliedern kurze audiovisuelle Informationen und Hilfestellungen für die Ausbildung geben.