Hydrolastic

Hydrolastic ist der Markenname einer Bauart von Federungssystemen für Kraftfahrzeuge des britischen Herstellers British Motor Corporation (BMC) und seiner Nachfolger. Der Ingenieur Alex Moulton entwickelte das Konzept, das in Alec IssigonisBMC ADO 16 1962 auf den Markt kam und später für andere Modelle übernommen wurde.[1]

Beschreibung

Statt Federn aus Stahl und ölhydraulischen Stoßdämpfern werden flüssigkeitsgefüllte Verdrängereinheiten benutzt. Jede enthält eine Gummifeder und zur Dämpfung muss die Flüssigkeit – eine Mischung aus Wasser und Alkohol – Gummiventile passieren. Vorder- und Hinterradfeder jeder Seite sind über eine Rohrleitung verbunden, so dass ein Einfedern des Vorderrades ein Anheben des Wagens an der Hinterachse bewirkt. Dies wirkt dem Nicken entgegen,[2] l speziell bei kleineren Autos mit kurzem Radstand.

Einflüsse

Jon Pressnell legt in seinem Buch[3] nahe, Issigonis und Moulton hätten sich von der Hydropneumatik des Citroën DS anregen lassen, als sie zur Zeit dessen Markteintritts an Gummi-Flüssigkeits-Federungen arbeiteten. Moulton habe ein einfacheres System bauen wollen. Moulton gab in den 1980er Jahren in einem Interview an, Issigonis und er hätten den Citroën 2CV untersucht, bei dem Vorder- und Hinterradfederung verbunden sind, um dessen starke Wankneigung für ihr Projekt zu vermeiden.

Hydragas

Alex Moulton entwickelte bei British Leyland die Hydrolastic zur Hydragasfederung weiter, auch um Kosten zu sparen[4]. Statt Gummi- wurden Gasfedern (mit Stickstoff gefüllte Hohlkugeln) verwendet. Das System war einfacher als Citroëns Hydropneumatik, weil es keine Niveauregulierung hatte. Es wurde beim Zusammenbau und bei Wartungsarbeiten unter Druck gesetzt und kam ohne Pumpe im Fahrzeug aus. Eingeführt wurde sie 1973 im Austin Allegro und danach auch im Princess (1975) und im Austin Ambassador (1982) verwendet.

Fahrzeuge mit Hydrolasticfederung

Fahrzeuge mit Hydragasfederung

Einzelnachweise

  1. Creativity and Concept Design. Open University Worldwide, 2004, ISBN 0749259086.
  2. Moulton, Alex (1962): “Hydrolastic Springing”. Automobile Engineer. September 1962
  3. Jon Pressnell: Citroën DS: The Complete Story. The Crowood Press, 1999, ISBN 1861260555.
  4. https://www.aronline.co.uk/bl50/the-bmc-board-files/ ‘investigating Hydragas rather than Hydrolastic to save cost’