Hybridkernel

Ein Hybridkernel (oder auch Makrokernel) ist ein Kompromiss zwischen einem Microkernel und einem monolithischen Kernel, bei dem aus Geschwindigkeitsgründen einige Teile von monolithischen Kerneln in den Kern integriert und deswegen kein reiner Mikrokernel mehr ist, aber noch nicht genügend Funktionen besitzt um als monolithischer Kernel zu gelten.

Struktur von monolithischen Kernel, Microkernel und Hybridkernel im Vergleich

Hierbei ist nicht genau definiert, welche Dinge in den Kernel kompiliert werden und welche als Module hinzugeladen werden. Zum Beispiel ist im Windows-NT-Kernel[1] in den Versionen 4.0 bis 5.2 das Grafiksystem enthalten. Bei der letzten BeOS-Betaversion wurden die Netzwerktreiber in den Kernel kompiliert. Auch Darwin, das eigentlich einen Mach-Mikrokernel enthält, bindet aus Leistungsgründen einen Teil der Gerätetreiber in den Mach-Kernel ein.

Der Hybridkernel versucht die Vorteile des Mikro- und des monolithischen Kernels zu vereinen: Einerseits ist ein Hybridkernel nicht so fehleranfällig wie ein monolithischer Kernel, da zum Beispiel nicht alle Treiber im privilegierten Modus laufen und somit bei einem Absturz nicht das ganze System zum Absturz bringen können. Andererseits sind nicht so viele Kontextwechsel nebst Kommunikation nötig wie bei einem Mikrokernel, was die Geschwindigkeit des Kernels erhöht.

Betriebssysteme, die auf Hybridkernel aufsetzen

Einzelnachweise

  1. http://technet.microsoft.com/library/cc750820.aspx

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Vergleich von Kernel-Architekturen