Hungersnot
Hungersnot ist ein Phänomen, bei dem ein großer Anteil der Bevölkerung einer Region oder eines Landes unterernährt ist und Tod durch Verhungern („Hungertod“) oder durch hungerbedingte Krankheiten in großem Maße zunimmt. Dies kann, muss aber nicht immer mit tatsächlicher Nahrungsknappheit einhergehen. Nicht selten führten Hungersnöte zu Hungerrevolten.
Hunger war im Mittelalter so weit verbreitet, dass er neben Krieg, Pestilenz und Tod als einer der „vier Apokalyptischen Reiter“ galt. Bei der Hungersnot von 1315–1317 starben in Europa mehrere Millionen Menschen. Die schwerste Hungersnot im 15. Jahrhundert in Europa fand 1437 bis 1439/40 statt. In Industrieländern kommen Hungersnöte heute praktisch nicht mehr vor, aber weiterhin in Entwicklungsländern. Den größten Teil des heutigen Welthungers machen allerdings nicht akute Hungersnöte aus, sondern der chronische Hunger armer Bevölkerungsschichten.
Definition
Die UN definiert eine Hungersnot anhand der Integrated Food Security Phase Classification wie folgt:[1]
- mindestens 20 % der Bevölkerung hat Zugang zu weniger als 2100 Kilokalorien pro Tag
- mindestens 30 % der Kinder sind akut unterernährt
- mindestens zwei von 10.000 Menschen (oder vier von 10.000 Kindern) sterben täglich an Nahrungsmangel
Ursachen und Hintergründe
Mögliche Ursachen von Hungersnöten sind Missernten durch natürliche Faktoren wie Unwetter, Dürre, Schädlinge und sonstige Naturkatastrophen bei unzureichender Vorratshaltung. Diese Faktoren können durch nicht-nachhaltige Wirtschaftsweisen verschärft werden, die Erosion und Wüstenbildung fördern; umgekehrt können verbesserte Vorratshaltung und angepasste Landwirtschaftsmethoden die Anfälligkeit für Naturgefahren verringern.
Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora 1816 führte zum „Jahr ohne Sommer“, zu Ernteausfällen und Hungersnöten[2]. Zugtiere wurden geschlachtet, Saatkartoffeln wieder ausgegraben oder Hungerbrötchen mit Gipspulver, Eichel- oder Sägemehl gestreckt[3] oder gekochtes Gras, Klee, Wurzeln und Heu gegessen.[4] Der harte Winter 1783/84 mit Folgeüberschwemmungen und Ernteschäden wurde durch Ausbruch der Laki-Krater auf Island verursacht. Siehe dazu auch Kleine Eiszeit und Liste von Wetterereignissen in Europa und Liste großer historischer Vulkanausbrüche.
Seit den 1970er Jahren werden neben natürlichen und ökonomischen Ursachen von Hungersnöten auch soziale und politische Gründe betrachtet und analysiert. Der Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen hat festgestellt, dass es in keiner funktionierenden Demokratie jemals zu einer Hungersnot gekommen sei. Hunger sei ein Problem der Nahrungsmittelverteilung und der Armut betroffener Bevölkerungsschichten, nicht unbedingt ein absoluter Mangel an Nahrung. Siehe dazu auch „Wie Ungleichheit Hunger schafft“.
Künstliche Hungersnöte entstehen durch Krieg oder verfehlte Politik oder werden absichtlich mit genozidaler Absicht ausgelöst. So kann der Hunger in Fällen wie dem Großen Sprung nach vorn, Nordkorea in der Mitte der 1990er-Jahre oder Simbabwe seit 2000 im Wesentlichen als Resultat der Regierungspolitik angesehen werden. In anderen Fällen wie den Bürgerkriegen in Somalia oder Sudan war Hunger eine unvermeidliche Folge des Krieges oder absichtlich herbeigeführter Teil der Kriegsstrategie, wenn Nahrungsmittelverteilungssysteme unterbrochen und landwirtschaftliche Aktivitäten unmöglich gemacht werden. Humanitäre Hilfsmaßnahmen wie die Operation Lifeline Sudan wurden teilweise von den Konfliktparteien vereinnahmt.
Wird Hunger absichtlich im Krieg oder als Werkzeug einer repressiven Regierung gegen eine unerwünschte Bevölkerungsgruppe eingesetzt, spricht man auch von „Hunger als Waffe“. Beispielsweise initiierte die sowjetische kommunistische Führung unter Josef Stalin während der 1930er-Jahre den Holodomor in der Ukraine[5] und die Hungerkatastrophe in Kasachstan.[6] Der Militärdiktator Gowon blockierte nach seiner Machtergreifung in Nigeria im Biafra-Krieg (Mitte 1967 bis Januar 1970) die Nahrungsmittelzufuhr der Region Biafra, nachdem Biafra die Unabhängigkeit ausgerufen hatte.
Obwohl rechnerisch genügend Nahrungsmittel für die gesamte Weltbevölkerung vorhanden wären, gibt es auch im 21. Jahrhundert vor allem in Afrika nach wie vor Hungersnöte. Heute wird auf akute Hungersnöte meist mit internationaler Nahrungsmittelhilfe reagiert. In den Jahren 2007 bis 2008 und erneut von 2010 bis 2011 stieg der weltweite Preisindex für Nahrungsmittel stark an. Preise für Grundnahrungsmittel wie Mais, Weizen und Reis verteuerten sich auf das Doppelte und mehr. In einer Studie für die Welthungerhilfe äußert Hans-Heinrich Bass die Ansicht, dass neben den Fundamentalfaktoren auch ein verändertes Verhalten der Finanzmarktinvestoren preistreibend wirke.[7][8] Diese Ansicht ist unter Wissenschaftlern allerdings heftig umstritten.[9][10]
Die Weltbank hielt 2008 Hungerrevolten (ausgelöst durch die damals stark gestiegenen Lebensmittelpreise) in 33 Ländern für möglich.[11] In Haiti führten Unruhen zur Entlassung des Ministerpräsidenten Alexis.[12] Als Gründe für den Preisanstieg werden häufig genannt Bevölkerungswachstum, Ernteverluste durch Dürren und Überschwemmungen offenbar infolge des Klimawandels, die Konkurrenz von Anbauflächen für Biokraftstoffe und Futtermittel für die Fleischproduktion sowie ein wachsender Lebensmittel-Bedarf in Schwellenländern wie China oder Indien.[11] Die Dekade 2000 bis 2010 war auch geprägt durch einen steigenden Ölpreis; Mitte 2008 erreichte er ein Allzeithoch von etwa 140 US-Dollar pro Barrel.
Arten von Hunger
Hunger wird in zwei Arten unterteilt:
- Akuter Hunger (Hungersnot)
- Bezeichnet Unterernährung über einen abgrenzbaren Zeitraum. Dieser tritt häufig in Zusammenhang mit Krisen (z. B. Dürren bedingt durch El Niño), Kriegen und Katastrophen auf und betrifft oft Menschen, die bereits unter chronischem Hunger leiden. Knapp zehn Prozent aller Hungernden sind von akutem Hunger betroffen.
- Chronischer Hunger
- Bezeichnet einen Zustand dauerhafter Unterernährung. Obwohl die Medien meist nur über akute Hungerkrisen berichten, betrifft der chronische Hunger den weitaus größten Teil aller Hungernden. Sie haben zu wenig zu essen, meist auch kein sauberes Wasser oder Gesundheitsversorgung.
Hunger wird auch danach unterschieden, woran es bei der Ernährung konkret mangelt:
- Energie- und Proteinmangel (Makronährstoffe)
- Dabei wird jeden Tag weniger Nahrung aufgenommen, als der Körper braucht. Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO hat den Schwellenwert auf ca. 7,5 MJ (= 1.800 kcal) täglich festgelegt. Daraus errechnet sich die Zahl der 795 Millionen Hungernden. Dabei ist aber zu bedenken, dass gerade arme Menschen oft hart körperlich arbeiten müssen, und der Wert deshalb eigentlich höher liegen müsste.
- „Verborgener“ Hunger
- Aufgrund von Vitamin- und Mineralstoffmangel (Mikronährstoffe). Durch einseitiger Ernährung fehlen wichtige Nährstoffe wie Eisen, Jod, Zink oder Vitamin A. Die Folgen sind auf den ersten Blick nicht unbedingt sichtbar, doch insbesondere Kinder können sich geistig und körperlich nicht richtig entwickeln. Das Todesrisiko ist hoch. Weltweit leiden zwei Milliarden Menschen an „verborgenem Hunger“.[13]
Afrika
Hunger ist auch im heutigen Afrika weit verbreitet. Klimaschwankungen, Dürren, Bodenunfruchtbarkeit, Erosion und Heuschreckenschwärme können zu Ernteausfällen führen. Weitere nachteilige Faktoren sind politische Instabilität, bewaffnete Konflikte, Bürgerkriege, Korruption, Misswirtschaft, Bevölkerungswachstum und eine internationale Handelspolitik, die die Vermarktung afrikanischer Landwirtschaftserzeugnisse behindert. AIDS hat langfristige ökonomische Effekte auf die Landwirtschaft (vor allem im südlichen Afrika), indem es die in der Landwirtschaft tätige Bevölkerung dezimiert.
Zu jüngst vergangenen Hungersnöten in Afrika siehe zum Beispiel auch: Hungersnot in Somalia in den 1990er-Jahren.
Beispiel Sahelzone
Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass neben den natürlichen Ursachen der ausbleibenden Niederschläge oder Niederschlägen zur falschen Zeit und Erosionsschäden vor allem der Mensch zu Hungersnöten beiträgt durch:
- unterlassene Hilferufe und Gegenmaßnahmen,
- allgemeine Kriegswirren,
- fehlende Anreize zur Überschussproduktion (zu tiefe staatliche Aufkaufpreise),
- Vermarktungsverbote,
- Anbau von Exportprodukten (Baumwolle, Erdnüsse, Palmöl) anstelle von Grundnahrungsmitteln,
- Verstaatlichung von Großbetrieben; niedrige Produktivität, unrationelle Arbeitsweise,
- fehlende Infrastruktur,
- hoher Bevölkerungsdruck,
- Korruption und politische Willkürmaßnahmen der Machthaber und
- nicht nachhaltige Landwirtschaft.
Folgen
Anhaltender schwerer Hunger kann dazu führen, dass man Ungenießbares isst (zum Beispiel Eicheln), dass Nahrungstabus gebrochen werden (zum Beispiel Menschenfleisch gegessen wird), dass die Hungernden Verfaultes, Verkeimtes oder anderes Ungeeignete essen (Seuchengefahr).
Hunger hat eine starke Auswirkung auf die Demographie. Beispielsweise ist beobachtet worden, dass länger andauernde Hungerperioden zu einer Verringerung der Zahl der weiblichen Kinder führen können (siehe auch Kindestötung). Demographen und Historiker debattieren die Ursachen dieser Tendenz. Einige glauben, dass Eltern absichtlich männliche Kinder bevorzugen (indem sie weibliche Kinder verkaufen oder nach der Geburt töten, siehe Neonatizid). Andere glauben, dass biologische Prozesse (Amenorrhoe) die Ursache sein können.
Von Hungersnöten Betroffene reagieren oft auf den Druck auf ihre Existenz, indem sie Dinge wie Vieh, Landbesitz oder Werkzeuge veräußern. Dies ermöglicht ihnen kurzfristig das Überleben, schwächt aber auf lange Sicht ihre wirtschaftliche Basis. In Äthiopien haben die meisten Familien, die von der Hungersnot 1984–1985 betroffen waren, bis heute nicht das soziale und wirtschaftliche Niveau und die Produktionskapazität erreicht, die sie zuvor gehabt hatten[14].
Liste historischer Hungersnöte
Prävention
Als Maßnahmen zur Verhinderung von Hungersnöten können genannt werden:
- Vorratshaltung, sowohl staatlicherseits als auch von privater Seite
- Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion
- Schutz der natürlichen Ressourcen
- Beseitigung der Ursachen von Ernteschädlingen
- Unterstützung benachteiligter ländlicher Bevölkerungsgruppen (Kleinbauern, Landlose)
- Einbremsung des Bevölkerungswachstums
- Recht auf angemessene Ernährung
- Sondernahrungsmittel für Ernährungshilfe
- Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen
Eine weitere Maßnahme gegen Nahrungsmittelknappheit ist der Verzicht auf Produktion und Konsum von tierischen Proteinen. So sind zur Bildung von einem Kilogramm tierischen Proteins etwa fünf bis zehn Kilogramm Pflanzeneiweiß erforderlich.[15] Der dänische Arzt Mikkel Hindhede riet während der Grippeepidemie im Winter 1917–1918, die bisher als Schweinefutter verwendeten Getreide und Kartoffeln direkt für menschliche Ernährung zu verwenden. Der Schweinebestand wurde auf ein Fünftel reduziert. Dadurch konnte eine Hungersnot (wie im ebenfalls betroffenen Deutschland, wo sogar noch mehr Nahrungsmittel zur Verfügung standen als in Dänemark) vermieden und die Sterblichkeit der Bevölkerung insgesamt um 17 Prozent auf den niedrigsten bisherigen Stand gesenkt werden.[16]
Literatur
- Hans-Heinrich Bass: Welternährung in der Krise, GIGA Focus Global Nr. 5, 2012.
- Hans-Heinrich Bass: Hungerkrisen in Preussen während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Scripta Mercaturae Verlag, St. Katharinen 1991, ISBN 3-922661-90-4.
- Hans-Heinrich Bass: Hungersnöte im 19. Jahrhundert, Damals 4/1995, S. 38–43.
- Christina Benninghaus (Hrsg.): Region in Aufruhr. Hungerkrise und Teuerungsproteste in der preußischen Provinz Sachsen und in Anhalt 1846/47. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2000, ISBN 3-89812-015-5 (Studien zur Landesgeschichte 3).
- Michael Bergstreser (Hrsg.): Globale Hungerkrise. Der Kampf um das Menschenrecht auf Nahrung. VSA-Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-89965-383-0.
- Mike Davis: Die Geburt der Dritten Welt. Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen Zeitalter. Verlag Assoziation, Berlin u. a. 2004, ISBN 3-935936-11-7.
- William Easterly: The elusive quest for growth. Economists' adventures and misadventures in the tropics. The MIT Press, Cambridge MA 2001, ISBN 0-262-05065-X.
- Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1998, ISBN 3-499-22338-4 (rororo. rororo-aktuell 22338).
- Andreas Holzem (Hrsg.): Wenn Hunger droht. Bewältigung und religiöse Deutung (1400–1980). Mohr Siebeck, Tübingen 2017, ISBN 978-3-16-155175-8.
- Christian Jörg: Teure, Hunger, Großes Sterben. Hungersnöte und Versorgungskrisen in den Städten des Reiches während des 15. Jahrhunderts. Hiersemann, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7772-0800-8 (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 55), (Zugleich: Trier, Univ., Diss., 2006).
- William Chester Jordan: The Great Famine. Northern Europe in the early fourteenth century. Princeton University Press, Princeton NJ 1996, ISBN 0-691-01134-6.
- Andrew G. Newby: Finland's Great Famine, 1856-68. Palgrave Macmillan, Cham, 2023, ISBN 978-3-031-19473-3.
- Cormac Ó Gráda, Richard Paping, and Eric Vanhaute (Hrsg.): When the Potato failed. Causes and Effects of the Last European Subsistence Crisis, 1845-1850. Brepols Publishers, Turnhout 2007, ISBN 978-2-503-51985-2.
- Guido Rüthemann (Hrsg.): Weltchronik der Katastrophen. Band 3: Gewalt, Macht, Hunger. Teil 1: Josef Nussbaumer, Guido Rüthemann: Schwere Hungerkatastrophen seit 1845. Studien-Verlag, Innsbruck u. a. 2003, ISBN 978-3-70-651558-0 (Geschichte & Ökonomie 13).
- Amartya Sen: Poverty and Famines. An Essay on Entitlement and Deprivation. Reprint edition. Oxford University Press, Oxford u. a. 2007, ISBN 978-0-19-828463-5.
Weblinks
- Fridolin Kurmann: Hungersnöte. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Famine Early Warning Systems Network – Frühwarnsystem gegen Hungersnöte (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Who, what, why: What is a famine? BBC News, 20. Juli 2011.
- ↑ Renate Auchmann, Stefan Brönnimann, Florian Arfeuille: Tambora: das Jahr ohne Sommer; doi:10.1002/piuz.201401390
- ↑ Annett Stein: Als das ganze Jahr Winter war. Historischer Vulkanausbruch. In: www.spiegel.de. Der Spiegel (online), 4. Januar 2016, abgerufen am 24. Februar 2023.
- ↑ Hungerjahre: Als Sägespäne mit ins Brot kamen
- ↑ Raphael Lemkin:Soviet Genocide in the Ukraine ( vom 2. März 2012 im Internet Archive) Raphael Lemkin Papers, The New York Public Library, 1953.
- ↑ Boris Barth: Genozid. Völkermord im 20. Jahrhundert. Geschichte, Theorien, Kontroversen. Beck, München 2006, (Beck’sche Reihe, Bd. 1672), S. 143, ISBN 3-406-52865-1.
- ↑ Hans-Heinrich Bass, Finanzmärkte als Hungerverursacher?, Studie für die Deutsche Welthungerhilfe e. V., 2011
- ↑ Hans-Heinrich Bass, Finanzspekulation und Nahrungsmittelpreise - Anmerkungen zum Stand der Forschung, Materialien des Wissenschaftsschwerpunktes „Globalisierung der Weltwirtschaft“, Band 42, 2013
- ↑ Ingo Pies, Agrarspekulation: Fluch oder Segen?, Diskussionspapier Nr. 2013-23 des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2013
- ↑ Irwin, S. H. and D. R. Sanders (2010), The Impact of Index and Swap Funds on Commodity Futures Markets: Preliminary Results, OECD Food, Agriculture and Fisheries Working Papers, No. 27
- ↑ a b Tagesschau: Fragen und Antworten zur Hunger-Krise ( vom 20. Juni 2009 im Internet Archive)
- ↑ Tagesschau.de: „Ein hungriger Mann ist ein wütender Mann“ ( vom 29. März 2009 im Internet Archive)
- ↑ Arten von Hunger. Abgerufen am 6. September 2017.
- ↑ Jean Ziegler: Das Imperium der Schande, S. 1960
- ↑ Ursula Wolf: Das Tier in der Moral, 2. Aufl. Frankfurt a. M. 2004, S. 17f.
- ↑ Mikkel Hindhede: Naturwissenschaftliche Ernährungsforschung. In: Jörg Melzer (Hrsg.): Vollwerternährung (= MedGG-Beihefte. Band 20). Franz Steiner Verlag, 2003, ISBN 3-515-08278-6, ISSN 0941-5033, S. 104–113 (Kurzbeschreibung in GoogleBooks [abgerufen am 26. Juni 2024]).
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A woman, a man and a child, all three dead from starvation.One of the pictures from Russia in November and December 1921. . Also used under labels "Victims of the Holodomor" in some post 1980s publications
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Long-term trends in global famine mortalit
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As Amartya Sen argued, the fact that there may be enough food available in aggregate within a given area does not necessarily mean that everyone will be able to afford it.23
Food crises are often precipitated by spikes in the price of food relative to wages, or the collapse in the price of assets owned. The latter commonly accompanies famines due to many people all at once trying to sell their assets (for instance their livestock) in order to be able to buy more food. Such shocks can mean that those already living close to the level of subsistence may find their 'exchange entitlement' – that which they can obtain on the market in exchange for their labor or other assets – fails to provide them with enough food, even if the aggregate local supply is sufficient.
Wealthy countries have very few people living in such extreme absolute poverty, both because of higher incomes before tax and benefits, but also due to higher government expenditures and transfers. It is therefore unsurprising that those countries in which famines occur tend to be very poor. Here we show the inflation-adjusted income per capita of each country at the time they experienced a famine, with some reference points on the vertical axis. As you can see, most countries in which a famine took place had, at the time, average incomes less than half of that of the UK at the outset of its industrial revolution. You can see that average incomes in India – a country that historically suffered very heavily from famine – have grown rapidly in recent decades, while the country has been famine-free at the same time. African countries, conversely, have on the whole remained very poor and make up the majority of recent famines.
This relationship proxies for the presence of extreme poverty and also reflects the fact that poorer countries tend to have less adequate facilities like transport infrastructure, sanitation, and healthcare systems that play a key role in preventing or moderating the impacts of food shortages.
Whilst poverty certainly increases the vulnerability of a country, we should be careful not to think of it as the single, or even the most important, cause of famine, given the typically political nature of most outbreaks of famine.This late 1960s photograph shows a seated, listless child, who was among many kwashiorkor cases found in Iași relief camps during the Nigerian–Biafran war. Kwashiorkor is a disease brought on due to a severe dietary protein deficiency, and this child, whose diet fit such a deficiency profile, presented with symptoms including edema of legs and feet, light-colored, thinning hair, anemia, a pot-belly, and shiny skin. A large number of relief camps were established for nutrition assessment and feeding operations for the local villagers around the war zone.