Humbaur
Humbaur GmbH | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1985 |
Sitz | Gersthofen, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 512 (2020) |
Umsatz | 159,5 Mio. Euro (2020) |
Branche | Nutzfahrzeugbau |
Website | www.humbaur.com |
Stand: 31. Dezember 2020 |
Die Humbaur GmbH ist ein deutscher Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Sattelaufliegern mit Sitz in Gersthofen im Landkreis Augsburg. Eigentümer ist Ulrich Humbaur.
Geschichte
1957 wurde von Anton Humbaur (1933–2022) in Donauwörth die Firma Humbaur als Werksvertretung für landwirtschaftliche Maschinen, Anhänger, Pflüge und Getreidemühlen gegründet.
Ab 1978 war ein Rückgang des Landmaschinenumsatzes zu verzeichnen und Eigentümer Anton Humbaur nahm zusätzliche Produkte in das Verkaufsprogramm auf. Im Jahr 1980/81 zog das Unternehmen von Donauwörth nach Gersthofen bei Augsburg in ein neu errichtetes Bürogebäude mit Lagerhalle. Am neuen Standort erfolgte zusätzlich eine Anpassung an die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: 1981 wurde der Vertrieb von PKW-Anhängern aufgenommen. Diese wurden in der Anfangsphase noch aus Italien importiert und für den deutschen Markt umgebaut. 1984 wurde mit einer eigenen PKW-Anhänger-Produktion in Gersthofen begonnen. Seit 1985 firmiert die Gesellschaft unter dem Namen Humbaur GmbH. Zudem gab es Änderungen in der Firmenleitung. Ulrich Humbaur übernahm 1982 die Geschäftsführung. 1989 war die Umorientierung zum PKW-Anhängerhersteller abgeschlossen und der Vertrieb von Landmaschinen wurde eingestellt. Seit 1998 werden zudem Pferdeanhänger produziert. Ein neues Verwaltungs- und Fertigungsgebäude mit 22.000 m² Nutzfläche wurde 2001 neu errichtet.
Erstmals war das Unternehmen 2004 mit einer Präsentation vom Schwerlastprogramm auf der IAA in Hannover vertreten. Im folgenden Jahr wurde eine zweite, 23.000 m² große Produktionshalle mit modernster Fertigungstechnik gebaut. Ein neuer 30 t Tieflader-Drehschemel und der Sattelanhänger „BIG ONE“ wurden 2006 auf der IAA präsentiert.
2007 übernahm das Unternehmen den Polyesterlieferanten NCK. Die Firma NCK wurde in Polynova GmbH & Co. KG umformiert. Des Weiteren wurde mit dem Ausbau eines europäischen Servicenetzwerkes begonnen.
Infolge des anhaltenden Markteinbruchs in der Trailerbranche musste Ende Juli 2009 der Konkurrent Kögel Insolvenz anmelden. Ulrich Humbaur kaufte daraufhin Kögel. Das Ziel der Übernahme war die Etablierung am Markt mit zwei weiterhin eigenständigen Marken.[1]
Im Jahr 2009 erfolgte die Vorstellung des Rückwärtskippers Loady. Im darauffolgenden Jahr kam zusätzlich die neue HA-Serie auf den deutschen Markt.
2012 folgten eine Erweiterung der Betriebsfläche und die Einführung des neuen Serienmodells Universal. Die neue Generation der Humbaur-Pferdeanhänger wurden 2013 auf den Markt gebracht. Im Frühjahr 2014 wurde der neue Pferdeanhänger Notos entwickelt. Im Jahr 2017 brachte Humbaur den Pferdeanhänger Maximus Deluxe auf den Markt. 2018 folgte die Einführung der neuen Kofferanhänger-Modelle.
Im Jahr 2020 wurde der 1.000.000. Anhänger gefertigt.
Produkte
Das Portfolio umfasst rund 420 Anhänger-Serienmodelle für Gewerbe- und Privatkunden und 230 Modelle der FlexBox-Kofferaufbauten. Die Humbaur GmbH produziert in Gersthofen u. a. Einachsanhänger, Tandemanhänger, kippbare Anhänger, Fahrzeugtransportanhänger, Kofferanhänger, Pferdeanhänger, Viehanhänger, Bauanhänger und Speditionsanhänger sowie Fahrzeugaufbauten. Dabei sind zahlreiche Ausstattungsmerkmale wie Hoch- oder Tieflader und ungebremst oder gebremst erhältlich. Das gesamte Humbaur Produkt-Programm unterteilt sich in den verschiedenen Serien, die nummernbezeichnungen haben. So z. B. Serie 1000 – Einachsanhänger, Serie 3000 – Rückwärts- und 3-Seitenkipper, Serie 7000 – Pferdeanhänger oder Serie 11000 – Speditionsanhänger.
Entwicklungszahlen der Mitarbeiter und Nutzfahrzeuge
Im Jahr 1985 produzierten 10 Mitarbeiter 1500 Anhänger im Jahr, 2000 waren es 175 Mitarbeiter mit etwa 20.000 Aufliegern und Anhängern. Im Jahr 2010 wurden mit etwa 400 Beschäftigten rund 50.000 Anhänger gefertigt. 2015 fertigen ca. 480 Mitarbeiter 1.000 Anhänger pro Woche. Im Jahr 2021 haben die mittlerweile 600 Beschäftigten über 60000 Anhänger produziert.
Kritik
In der Presse wird über Auseinandersetzungen zwischen Belegschaft und Geschäftsführung unter Ulrich Humbaur um die Gründung eines Betriebsrats berichtet, die seit 2021 bestünden. Das Management versuche, so Vorwürfe der Gewerkschaft IG Metall „mit allen Mitteln (…) die Erstwahl eines Betriebsrates und damit Mitbestimmung im Betrieb zu verhindern“.[2][3]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Humbaur kauft Kögel
- ↑ Maximilian Gerl: Gersthofen: Ärger bei Humbaur wegen Erstwahl eines Betriebsrats. Abgerufen am 15. März 2022.
- ↑ a.tv kompakt: IG Metall droht mit Strafanzeige. Abgerufen am 21. März 2022 (deutsch).
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