Huissen

Huissen
Flagge des Ortes Huissen
Flagge
Wappen des Ortes Huissen
Wappen
Provinz Gelderland
GemeindeLingewaard Lingewaard
Fläche
 – Land
 – Wasser
14,51 km2
13,36 km2
1,15 km2
Einwohner19.640 (1. Jan. 2022[1])
Koordinaten51° 56′ N, 5° 56′ O
Bedeutender VerkehrswegN838 N839
Vorwahl026
Postleitzahlen1703, 6681, 6684, 6687, 6814–6815, 6824, 6833–6836, 6851
WebsiteHistorische Kring Huessen (Memento vom 16. März 2007 im Internet Archive)
Lage von Huissen in der Gemeinde Lingewaard
Lage von Huissen in der Gemeinde Lingewaard
Lage von Huissen in der Gemeinde LingewaardVorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Huissen im Jahr 1586
Huissen im Jahr 1586Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Bild1
Skulptur der Geschichte von Huissen

Huissen (Aussprache: Hüüssen; im Dialekt: Hüüsse) ist eine Stadt in den östlichen Niederlanden. Sie liegt in der Provinz Gelderland und gehört heute zur Gemeinde Lingewaard. Huissen hat 19.640 Einwohner (Stand: 1. Januar 2022).[1] Der Stadt wurden um das Jahr 1314 die Stadtrechte verliehen.

Beschreibung

Huissen ist die größte Stadt der Gemeinde Lingewaard und befindet sich am Niederrhein zwischen Arnheim und Nimwegen.

Der Ort besteht aus dem Stadtteil Huissen-Stad (der alten „Stadt“ und angrenzenden Wohnvierteln), Huissen-Zand (einem zweiten angrenzenden Kern, vor allem Gartenbau) und dem in den 1970er Jahren entstandenen Viertel Zilverkamp. Nach einigen kleineren Neubauvierteln ist seit Anfang des 21. Jahrhunderts das Viertel Loovelden in Entwicklung.

Östlich der Stadt findet man große Ausuferungsräume. Im Norden bildet die Huissensedijk die Grenze zu Arnheim. Bei dem kleinen Industriegebiet Looveer ist Huissen mit einer Fähre über den Nederrijn mit der Liemers verbunden. Jenseits des Flusses gehört ein kleiner Abschnitt des Ausuferungsraumes zu Huissen. Südlich der Stadt befindet sich das Industriegelände Pannenhuis.

Das alte Zentrum ist von Einkaufsstraßen und Gaststätten geprägt.

Geschichte

Mittelalter

Huissen wurde 814 zum ersten Mal als Hosenhym erwähnt; danach (nach einer Invasion der Wikinger) wurde die Stadt Hosenheim genannt. Ab 1033 bildete sich der heutige Stadtname über mehrere Zwischenstufen heraus: Huschenheim oder Heuschenheim zu Heuschen oder Heussen. Letzte Vorstufe war Huessen, jetzt geschrieben als Huissen.

Im Jahr 1242 fiel der Ort in die Hände der Grafen von Kleve, während die restliche Umgebung an den Grafen von Geldern ging. Huissen war demnach eine Enklave von Kleve in Geldern. Noch vor dem Jahr 1314 hatte Huissen die Stadtrechte verliehen bekommen. Für die Klever Grafen und Herzöge war Huissen insbesondere als Zollstätte bedeutend. 1502 versuchte Karl von Egmond Huissen zu erobern, indem er die Stadt belagerte. Seine Truppen wurden von den Klevern besiegt; ein Ereignis, das noch heute jedes Jahr nachgespielt wird.

Huissen, Kirche: de Onze Lieve Vrouwe Ten Hemelopnemingskerk

Achtzigjähriger Krieg (1568–1648)

Huissen bildete während des achtzigjährigen Freiheitskampfes der Niederlande gegen die spanische Linie des Hauses Habsburg eine römisch-katholische Enklave in den sonst protestantischen Niederlanden. 1614 fiel der Ort zusammen mit dem Herzogtum Kleve an Brandenburg und seit 1701 gehörte er zum preußischen Territorium. Zwischen 1795 und 1815 wechselte der Ort mehrmals seinen Besitzer. Erst mit dem Wiener Kongress (1815) ging Huissen wieder an die Niederlande und wurde durch dieses 1816 offiziell in Besitz genommen.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde Huissen in der Nacht vom 13. auf den 14. Mai 1943 bei einem Luftangriff der deutschen Luftwaffe schwer beschädigt.

Auch im Jahr 1944 (Operation Market Garden) wurde die Ortschaft mehrmals bombardiert, wobei der historische Stadtkern (fast) vollständig zerstört wurde. Beim alliierten Bombenangriff am 17. September 1944 wurden 23 Menschen getötet. Am 1. Oktober starteten die Deutschen einen Gegenangriff, und am folgenden Tag bombardierten die Alliierten Huissen erneut. Dabei kamen weitere 98 Menschen ums Leben. Die Getöteten wurden in einem Massengrab auf dem Friedhof beerdigt. Das Grabdenkmal an der Gedenkstätte wurde am 2. November 1947 enthüllt.[2][3]

Ab September 1944 begann die Evakuierung, dadurch waren am 2. April 1945 keine Einwohner anwesend, als der Ort durch britische Truppen befreit wurde.

Das heutige Huissen

In den 1960er Jahren wurde die Bauerschaft Malburgen sowie die Kleefse Pleij Arnheim angeschlossen. Seit dem 1. Januar 2001 bildet Huissen mit den ehemaligen Ortschaften Gendt und Bemmel die neue Gemeinde Lingewaard.

Obwohl Huissen derzeit hauptsächlich eine Trabantenstadt ist, spielt der geschichtlich bedeutende Gartenbau immer noch eine wichtige Rolle. Weiterhin ist es Huissen gelungen, viele seiner Besonderheiten wie die Prozessionen, die Schützengilden, den Karneval sowie den Dialekt zu bewahren.

Öffentlicher Verkehr

Der öffentliche Verkehr in Huissen wird von Breng, einer Marke des Verkehrsunternehmens Connexxion, betrieben. Durch Huissen fahren Buslinien in Richtung Arnhem und Nijmegen Universiteit Oostzijde/CS.

Söhne der Stadt

  • Johan Frederik Wilhelm Veeren (1761–1821), Offizier
  • Jan Barend Hendrik van Royen (1830–1909), Offizier
  • Hein Burgers (1834–1899), Genre- und Landschaftsmaler
  • Erwin van de Looi (* 1972), Fußballspieler und -trainer
  • Diederik Scheltinga (* 1985), Du- und Triathlet
  • Evert Scheltinga (* 1987), Du- und Triathlet

Weblinks

Commons: Huissen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kerncijfers wijken en buurten 2022. In: StatLine. CBS, 2. September 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  2. Huissen, Nederlands grafmonument. Abgerufen am 26. Juni 2023 (niederländisch).
  3. Massagraf monument Huissen. Abgerufen am 26. Juni 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Map - NL - Lingewaard - Wijk 02 Huissen.svg
Autor/Urheber:

Michiel1972,

© Der Urheberrechtsinhaber dieser Datei, Centraal Bureau voor de Statistiek, erlaubt es jedem, diese für jeden Zweck zu benutzen, vorausgesetzt, dass der Urheberrechtsinhaber ordnungsgemäß genannt wird. Weiterverbreitung, Abänderungen, kommerzielle Nutzung sowie jede andere Verwendung sind gestattet.
Namensnennung:
Bron: © 2008, Centraal Bureau voor de Statistiek / Topografische Dienst Kadaster

VRT Wikimedia

Die Freigabe zur Nutzung dieses Werks wurde im Wikimedia-VRTS archiviert; dort kann die Konversation von Nutzern mit VRTS-Zugang eingesehen werden. Zur Verifizierung kann man jederzeit bei einem Support-Team-Mitarbeiter anfragen.

Link zum Ticket: https://ticket.wikimedia.org/otrs/index.pl?Action=AgentTicketZoom&TicketNumber=2007041210008226
Find other files from the same ticket: SDC query (SPARQL)

, Lizenz: CC BY-SA 3.0
  • Map - NL - Lingewaard - Wijk 02 Huissen.svg
  • locator map showing municipality boundary (2009) and statistical district/neighbourhood boundaries according to CBS
  • This SVG was generated with a script
NLD-N839.svg
Netherlands provincial highway shield
Huissen wapen.svg
COA of Huissen
Huissen, de Onze Lieve Vrouwe Ten Hemelopnemingskerk foto1 2013-06-02 17.53.jpg
Autor/Urheber: Michielverbeek, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Huissen, church: de Onze Lieve Vrouwe Ten Hemelopnemingskerk
Huissen vlag.svg
Vlag gemeente Huissen
NLD-N838.svg
Netherlands provincial highway shield
Flag of Lingewaard.svg
Flag of Lingewaard in the Netherlands
Flag of Gelderland.svg
Flag of the province of Gelderland in the Netherlands