Hugo Hardy

Hugo James Hardy (* 11. August 1877 in Hamburg; † 8. Oktober 1936 in Berlin) war ein deutscher Tennisspieler und Jurist.

Biografie

Hugo Hardy kam als Sohn des Bankers James Nathan Hardy und Helena Ida Noemie Cahn in Berlin auf die Welt. Dort besuchte er das Königliche Wilhelms-Gymnasium und studierte später am Balliol College in Oxford. 1900 erhielt er schließlich seinen Doktortitel im Fach Jura in Heidelberg. Hardy war im deutschen Kolonialdienst tätig und war von 1906 bis 1908 Bezirkskommissar für Deutsch-Ostafrika. Ab 1911 war er Privatsekretär des Staatssekräters der Kolonie.

Im Jahr 1903 wurde Hardy Vorstandsmitglied des Deutschen Reichsausschuß für Leibesübungen. Er selbst spendete 5000 RM für die deutsche Olympiamannschaft.[1] Bei den Olympischen Sommerspielen 1904 in St. Louis nahm er als einer von insgesamt 22 Athleten für das Deutsche Reich an der Tenniskonkurrenz teil. Dort war er der einzige Spieler, der nicht aus den Vereinigten Staaten kam. Sowohl im Herreneinzel als auch im Herrendoppel schied er jeweils ohne einen Sieg aus. Im Einzel unterlag er dem späteren Olympiasieger Beals Wright, nachdem er in der Runde zuvor von einem Freilos profitierte. Im Doppel verlor er mit seinem US-amerikanischen Partner Paul Gleeson sein Erstrundenspiel. Für seine Ausstellung afrikanischer Exponate wurde er bei der Louisiana Purchase Exposition, die zur gleichen Zeit wie die Olympischen Spiele stattfand, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Von 1913 bis 1923 übernahm Hardy für den Deutschen Reichsausschuß die Funktion des Schatzmeisters. Seine Frau Louise Oppenheim (1896–1982) gehörte zur berühmte jüdischen Familie Oppenheim.

Während der Olympischen Sommerspiele 1936 war er als eine Art Chef de Mission tätig. Wenig später verstarb der Berliner unter unbekannten Umständen. Ein Grund hierfür könnte seine jüdische Familie gewesen sein.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Court: Deutsche Sportwissenschaft in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Hrsg.: Jürgen Court. Band 2. LIT Verlag, Münster 2014, ISBN 978-3-643-12558-3, S. 34.