Hugo Calderano

Hugo Calderano Tischtennisspieler
Hugo Calderano
Hugo Calderano 2012
Andere Schreibweisen:Hugo Marinho Borges Calderano (voller Name)
Nation:Brasilien Brasilien
Portugal Portugal
Geburtsdatum:22. Juni 1996
Geburtsort:Rio de Janeiro
Größe:181 cm
Spielhand:Rechtshänder
Spielweise:Shakehand
Aktueller Weltranglistenplatz:5 (14. März 2023) Vorlage:Infobox Tischtennisspieler/Wartung/Lokaler Wert
Bester Weltranglistenplatz:3 (Woche 5–6/2022)
Vereine als Aktive(r):
-2014Brasilien Sa Caetano de Sul
2014–2021Deutschland TTF Liebherr Ochsenhausen
2021–2022RusslandRussland Gazprom Fakel Orenburg[1]
2022JapanJapan Kinoshito Meister[2]
Letzte Aktualisierung der Infobox: 13. Februar 2022

Hugo Marinho Borges Calderano (* 22. Juni 1996 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Tischtennisspieler. Von 2014 bis 2021 trat der Rechtshänder für die TTF Liebherr Ochsenhausen in der Bundesliga an. Er ist mehrfacher Lateinamerikanischer Meister.

Werdegang

Hugo Calderano siegte fünfmal bei Word Junior Circuit Turnieren. 2012 und 2013 nahm er an den Weltmeisterschaften teil, kam dabei allerdings nicht in die Nähe von Medaillenrängen. Bereits als noch Fünfzehnjähriger besiegte er 2012 bei den Brazilian Open den Belgier Jean-Michel Saive[3] und holte Silber im Doppel. 2013 folgte seine erste Einzelmedaille auf der World Tour, als er die Brazilian Open gewann, bei der Jugend-Weltmeisterschaft im selben Jahr erreichte er im Einzel und Doppel das Viertelfinale.

2014 wechselte er vom brasilianischen Verein Sa Caetano de Sul zu den TTF Liebherr Ochsenhausen und an das dortige Liebherr Masters College. Im selben Jahr holte er außerdem bei den Olympischen Jugendspielen Bronze im Einzel.

Von 2014 bis 2016 gewann er im Einzel und mit der Mannschaft dreimal in Folge die Lateinamerika-Meisterschaft[4], 2016 außerdem den Lateinamerika Cup, womit er der erste Spieler wurde, der beide Titel gleichzeitig hielt.[5] Außerdem siegte er im Einzel und mit dem Team bei den Panamerikanischen Spielen 2015 und qualifizierte sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, bei denen er im Einzel das Achtelfinale erreichte, mit dem Team aber in der ersten Runde auf Südkorea traf und ausschied. Im Juli 2016 erhielt er zusätzlich zur brasilianischen dank seines portugiesischen Großvaters auch die portugiesische Staatsbürgerschaft, wodurch er in europäischen Vereinswettbewerben als EU-Bürger eingesetzt werden kann.[6]

Bei seiner ersten Teilnahme am World Cup im Oktober 2016 erreichte er das Achtelfinale, in dem er Xu Xin mit 0:4 unterlag. Durch Erfolge unter anderem bei den Austrian Open rückte er in der Weltrangliste im Februar 2017 bis auf Platz 17 vor, was eine neue Bestmarke darstellte. 2017 schied er bei der WM in der Runde der letzten 32 gegen Xu Xin aus, wurde Panamerikameister, nahm aber nicht am Panamerican Cup teil, sodass er sich auch nicht für den World Cup qualifizierte. Bei den Qatar Open im März 2018 schlug er mit Timo Boll, Tomokazu Harimoto und Lin Gaoyuan die Nummern 1, 12 und 4 der Weltrangliste – dabei gab er nur einen Satz ab[7] – und unterlag im Finale dem Vize-Weltmeister Fan Zhendong mit 0:4, wobei er in den ersten beiden Sätzen deutliche Führungen und Satzbälle nicht nutzen konnte.[8] Mit der brasilianischen Mannschaft schlug er bei der WM 2018 unter anderem Vize-Europameister Portugal und erreichte überraschend das Viertelfinale, das gegen Deutschland verloren ging. Im Juli erreichte er erstmals einen Platz in den Top 10 der Weltrangliste, beim World Cup im Oktober schied er aber bereits in der Gruppenphase aus. Im Dezember rückte er auf Platz 6 der Weltrangliste vor und schlug bei den Grand Finals im Viertelfinale den Weltranglistenersten Fan Zhendong[9], schied dann aber gegen Tomokazu Harimoto aus.

In der Saison 2018/19 wurde er mit dem TTF Liebherr Ochsenhausen Deutscher Meister und Pokalsieger.[10] Bei der Weltmeisterschaft 2019 kam er ins Achtel-,[11] beim World Cup ins Viertelfinale.[12] Im Finale der TTBL-Play-offs 2020 traf er mit Ochsenhausen wie schon im Vorjahr auf Saarbrücken, wurde mit seinem Team nach einer 1:3-Niederlage aber diesmal nur Vizemeister.[13]

2021 nahm er zum zweiten Mal an den Olympischen Spielen teil. Dort kam er im Einzel ins Viertelfinale, das er nach einer Führung von 2:0 und 8:4 noch mit 2:4 gegen Dimitrij Ovtcharov verlor.[14]

Privat

Hugo Calderanos Schwester ist brasilianische Schülermeisterin.

Turnierergebnisse

[15]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
BRAOlympische Spiele2021TokioJPNViertelfinaleViertelfinale
BRAOlympische Spiele2016Rio de JaneiroBRAletzte 16Achtelfinale
BRAPanamerikanische Spiele2019LimaPERGoldGoldHalbfinale
BRAPanamerikanische Spiele2015MarkhamCANGoldGold
BRAPanamerikameisterschaft2023HavannaCUBGoldGold
BRAPanamerikameisterschaft2022Santiago de ChileCHIGold
BRAPanamerikameisterschaft2021LimaPERGold
BRAPanamerikameisterschaft2017CartagenaCOLGold
BRALateinamerikameisterschaft2016San JuanPURGoldGold
BRALateinamerikameisterschaft2015Buenos AiresARGGoldletzte 16Gold
BRALateinamerikameisterschaft2014Santo DomingoDOMGoldSilberViertelfinaleGold
BRAPanamerika Cup2020GuaynaboPURGold
BRAPanamerika Cup2019GuaynaboPURGold
BRAPanamerika Cup2018AsunciónPARGold
BRALateinamerika Cup2016Guatemala-StadtGUAGold
BRALateinamerika Cup2015HavannaCUBViertelfinale
BRAGrand Smash2023SingapurSGPHalbfinale
BRAWTT Series (Contender)2023MaskatOMNGoldletzte 16
BRAWTT Series (Star Contender)2023LjubljanaSLOHalbfinale
BRAWTT Series (Contender)2023DohaQATGold
BRAWTT Series (Contender)2023DurbanRSAGold
BRAWTT Series (Contender)2022TunisTUNGold
BRAWTT Series (Star Contender)9/2021DohaQATGold
BRAITTF Challenge Series2017São PauloBRAGoldGold
BRAITTF World Tour2019LinzAUTHalbfinale
BRAITTF World Tour2019OlmützCZEHalbfinale
BRAITTF World Tour2018DohaQATSilberletzte 16
BRAITTF World Tour2018BudapestHUNHalbfinale
BRAITTF World Tour2017OlmützCZEHalbfinaleHalbfinale
BRAITTF World Tour2016StockholmSWEletzte 32Gold
BRAITTF World Tour2016LinzAUTSilberletzte 16
BRAITTF World Tour2014SantosBRAletzte 16
BRAITTF World Tour2014YokohamaJPNletzte 16letzte 16
BRAITTF World Tour2014Incheon CityKORletzte 32Viertelfinale
BRAITTF World Tour2014DohaQATletzte 64
BRAITTF World Tour2014Kuwait CityKUWletzte 64
BRAITTF World Tour2014SzombathelyHUNletzte 64
BRAITTF World Tour2013OlomoucCZEletzte 16
BRAITTF World Tour2013SantosBRAGold
BRAITTF World Tour2012SantosBRAletzte 16Silber
BRAITTF Pro Tour2011Rio de JaneiroBRAletzte 32letzte 16
BRAWTT Cup Finals2022XinxiangCHNletzte 16
BRAWTT Cup Finals2021SingapurSGPHalbfinale
BRAITTF Finals2020ZhengzhouCHNViertelfinale
BRAITTF World Tour Grand Finals2019ZhengzhouCHNViertelfinale
BRAITTF World Tour Grand Finals2018IncheonKORHalbfinale
BRAWeltmeisterschaft2023DurbanRSAletzte 128
BRAWeltmeisterschaft2022ChengduBRAletzte 16
BRAWeltmeisterschaft2021HoustonUSAViertelfinale
BRAWeltmeisterschaft2019BudapestHUNletzte 16
BRAWeltmeisterschaft2018HalmstadSWEViertelfinale
BRAWeltmeisterschaft2017DüsseldorfGERletzte 32letzte 16
BRAWeltmeisterschaft2016Kuala LumpurMAS26
BRAWeltmeisterschaft2015SuzhouCHNletzte 64letzte 16letzte 32
BRAWeltmeisterschaft2014TokioJPN17
BRAWeltmeisterschaft2013ParisFRAletzte 128letzte 32
BRAWeltmeisterschaft2012DortmundGER28
BRAWorld Cup2020WeihaiCHNletzte 16
BRAWorld Cup2019ChengduCHNViertelfinale
BRAWorld Cup2018ParisFRA17.–20. Platz
BRAWorld Cup2016SaarbrückenGERletzte 16
BRAJugend-Weltmeisterschaft2014ShanghaiCHNletzte 16
BRAJugend-Weltmeisterschaft2013RabatMARViertelfinaleViertelfinaleletzte 648
BRAJugend-Weltmeisterschaft2012HyderabadINDletzte 16
BRAOlympische Jugendspiele2014NanjingJPNBronzeletzte 16
BRAWorld Junior Circuit2013Rio de JaneiroBRAGold
BRAWorld Junior Circuit2013IsmailiaEGYViertelfinale
BRAWorld Junior Circuit2013WladyslawowoPOLSilber
BRAWorld Junior Circuit2012Rio de JaneiroBRAGold
BRAWorld Junior Circuit2012PueblaMEXGold
BRAWorld Junior Circuit2012CetniewoPOLGold
BRAWorld Junior Circuit2012SenecSVKHalbfinale
BRAWorld Junior Circuit2012Platja d’AroESPViertelfinale
BRAWorld Junior Circuit2012Buenos AiresARGGold
BRAWorld Junior Circuit2012HodoninCZEViertelfinale

Literatur

  • Susanne Heuing: Portrait – Das Multitalent, Zeitschrift tischtennis, 2020/10 Seite 20–25
  • Jürgen Schattmann: Der Traumjäger, Zeitschrift tischtennis, 2014/12 Seite 20

Weblinks

Commons: Hugo Calderano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hugo Calderano wechselt nach Orenburg, Artikel vom 5. Februar 2021 (abgerufen am 9. Februar 2021)
  2. Zeitschrift tischtennis, 2022/8 Seite 14
  3. https://www.tt-news.de/2012/06/16/brazil-open-youngster-calderano-kennt-keine-gnade-mit-ikone-saive/
  4. ittf.com – A Step Ahead, Hugo Calderano Prevails, Three in Succession (Memento vom 8. August 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 8. August 2016)
  5. ittf.com – Hugo Calderano and Lady Ruano Win Latin American Cup Titles (Memento vom 8. August 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 8. August 2016)
  6. ttbl.de – Calderano erhält doppelte Staatsbürgerschaft (abgerufen am 30. August 2016)
  7. Calderano flies flag for Brazil to shock the world in Doha. ittf.com, 10. März 2018, abgerufen am 12. März 2018.
  8. Ian Marshall: Fan Zhendong ends Brazilian dreams, top man. ittf.com, 12. März 2018, abgerufen am 12. März 2018.
  9. Grand Finals: Hugo Calderano wirft Fan Zhendong raus! mytischtennis.de, 15. Dezember 2018, abgerufen am 15. Dezember 2018.
  10. Ochsenhausen gewinnt das Double. ttbl.de, 25. Mai 2019, abgerufen am 18. Februar 2020.
  11. Updates from Budapest: Day Five. ittf.com, 25. April 2019, abgerufen am 18. Februar 2020.
  12. World Cup: China diesmal zu stark für Boll und Ovtcharov. mytischtennis.de, 30. November 2019, abgerufen am 18. Februar 2020.
  13. Der 1. FC Saarbrücken TT ist erstmals Deutscher Meister. ttbl.de, 14. Juni 2020, abgerufen am 22. November 2020.
  14. Ovtcharov triumphiert im Calderano-Krimi. tischtennis.de, 28. Juli 2021, abgerufen am 15. August 2021.
  15. Hugo Calderano Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 24. November 2014)

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).