Hugelshofen
Hugelshofen | ||
---|---|---|
Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Kreuzlingen | |
Politische Gemeinde: | Kemmental | |
Postleitzahl: | 8565 | |
frühere BFS-Nr.: | 4937 | |
Koordinaten: | 726177 / 273484 | |
Höhe: | 500 m ü. M. | |
Fläche: | 4,78 km² (Ortsgemeinde)[1] 8,71 km² (Pol. Gemeinde)[1] | |
Einwohner: | 423 (31.12.2018)[2] | |
Einwohnerdichte: | 88 Einw. pro km² | |
Hugelshofen | ||
Karte | ||
|
Hugelshofen ist eine ehemalige Orts- und Munizipalgemeinde und eine Ortschaft[2] der Gemeinde Kemmental im Kanton Thurgau in der Schweiz.
Die am nördlichen Hangfuss des Ottenbergs gelegene Ortsgemeinde Hugelshofen bildete 1803 bis 1995 mit der Ortsgemeinde Dotnacht die Munizipalgemeinde Hugelshofen im Bezirk Weinfelden. 1996 vereinigten sich diese Gemeinden mit der Munizipalgemeinde Alterswilen und ihren Ortsgemeinden zur Politischen Gemeinde Kemmental. Die Ortsgemeinde Graltshausen wurde 1866 von der Munizipalgemeinde Hugelshofen abgetrennt und der Munizipalgemeinde Berg TG zugeteilt.[3]
Geschichte
Hugelshofen wurde 1176 erstmals als Hugolteshouen urkundlich erwähnt. Ursprünglich verfügte der Bischof von Konstanz in Hugelshofen über Grundbesitz. Vom Spätmittelalter bis 1798 war das Dorf ein sogenanntes Hohes Gericht, das dem eidgenössischen Landvogt im Thurgau direkt unterstand.[4] 1381 wird in Hugelshofen eine Kirche erwähnt. Nachdem die Versuche, eine selbstständige Pfarrei zu werden, gescheitert waren, schloss sich Hugelshofen kirchlich 1543 dem reformierten Alterswilen an, mit dem es noch heute verbunden ist.[4]
Neben dem Acker- und Obstbau kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Viehzucht und Milchwirtschaft auf. 1862 entstand eine Käserei. Zu dieser Zeit bestanden auch eine Mühle und eine Sägerei. Um 1900 wurden in Hugelshofen einige Stickereilokale betrieben sowie eine Leimsiederei. Trotz der Umnutzung von Bauernbetrieben zu Wohnbauten bewahrte Hugelshofen bis heute seinen Charakter als Bauerndorf.[4]
Bevölkerung
Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Munizipalgemeinde | 769 | 641 | 662 | 569 | |||
Ortsgemeinde | 442 | 360 | 359 | 325 | |||
Ortschaft | 273 | 328 | 423[Anm. 1] | ||||
Quelle | [5] | [6] | [2] |
Von den insgesamt 423 Einwohnern der Ortschaft Hugelshofen im Jahr 2018 waren 51 bzw. 12,1 % ausländische Staatsbürger. 230 (54,4 %) waren evangelisch-reformiert und 81 (19,1 %) römisch-katholisch.[2]
Sehenswürdigkeiten
Die farbigen Ziegel der evangelischen Kirche gehen auf den dritten Kreuzzugs im 12. Jahrhundert zurück. Die nordwestlich des Dorfes gelegene Ruine Schleifenrain war vermutlich im 12. Jahrhundert Sitz der Konstanzer Ministerialen von Hugelshofen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive)
- ↑ a b c d Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - ↑ a b c d Verena Rothenbühler: Hugelshofen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
Anmerkungen
- ↑ mit Aussenhöfen
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte der Schweiz (Confoederatio Helvetica)
Autor/Urheber: JoachimKohlerBremen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von regionaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer
Autor/Urheber:
unbekannt
, Lizenz: PD-Amtliches WerkWappen von Hugelshofen Kanton Thurgau Schweiz
Autor/Urheber: JoachimKohlerBremen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von nationaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer
Autor/Urheber: JoachimKohler-HB, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Abendlicher Blick auf Hugelshofen TG (2017)
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipality Hugelshofen
Autor/Urheber: JoachimKohlerBremen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bauernhaus Langstrasse 1 in Hugelshofen. Gesamterscheinung 18./19. Jahrhundert.
Autor/Urheber: JoachimKohlerBremen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sonnenuhr am Turm der Kirche in Hugelshofen TG, Schweiz.
Autor/Urheber: Werner Friedli , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Autor/Urheber: JoachimKohlerBremen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Langstrasse 1 und 2 in Hugelshofen. Bauernhaus und ehem. Gaststätte mit Bäckerei aus dem 18./19 Jahrhundert