Huesca

Gemeinde Huesca
WappenKarte von Spanien
Huesca (Spanien)
Huesca (Spanien)
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Aragonien Aragonien
Provinz:Huesca
Comarca:Hoya de Huesca
Gerichtsbezirk:Huesca
Koordinaten:42° 8′ N, 0° 24′ W
Höhe:488 msnm
Fläche:161,04 km²
Einwohner:53.305 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:331 Einw./km²
Postleitzahl(en):22001–22006
Gemeindenummer (INE):22125 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister:Luis Felipe Serrate
Website:www.huesca.es/inicio
Lage des Ortes

Huesca (iberisch Bolskan, aragonesisch Uesca; katalanisch Osca) ist die Hauptstadt der spanischen Provinz Huesca und befindet sich in der Autonomen Region Aragonien. Sie hat 53.305 Einwohner (Stand 1. Januar 2022) und ist somit die zweitgrößte Stadt in Aragonien.

Lage und Klima

Huesca liegt am häufig trockenfallenden Río Isuela im südlichen Pyrenäenvorland in einer Höhe von 488 m und besitzt ein kontinental mediterranes Klima mit heißen, trockenen Sommern und kalten Wintern; Regen (ca. 885 mm/Jahr) fällt – mit Ausnahme der Sommermonate – übers Jahr verteilt. Die Entfernung nach Saragossa beträgt knapp 75 km (Fahrtstrecke); nach Barcelona sind es etwa 270 km und nach Madrid sind es ca. 390 km.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002021
Einwohner10.06912.62621.33245.65353.429[2]

Die Reblauskrise im Weinbau und die Mechanisierung der Landwirtschaft haben im 20. Jahrhundert zu einer Landflucht und zu einem starken Bevölkerungszuwachs in den Städten geführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Huesca ist der merkantile und dienstleistungsmäßige Mittelpunkt eines landwirtschaftlich orientierten Umlands. Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Saragossa–Canfranc. Über den ca. 11 km südöstlich der Stadt gelegenen Flughafen Huesca-Pirineos (Aeropuerto de Huesca-Pirineos, ICAO: LEHC) hat die Region Anschluss an den internationalen Luftverkehr.

Geschichte

Die campana de Huesca

Am Ende der vorgeschichtlichen Zeit war Bolskan möglicherweise eine Siedlung des keltiberischen Volksstammes der Ilergeten, die von den Suessetanern abgelöst wurden. Im Jahr 184 v. Chr. eroberte der römische Feldherr Aulus Terentius Varro die Gegend; danach war Osca jahrhundertelang eine römische Siedlung.[3] Es war zudem die Residenz des römischen Feldherrn und Politikers Quintus Sertorius, der hier zunächst eine Schule für vornehme Spanier gründete, dann aber 72 v. Chr. hier ermordet wurde.[4] Im 3. Jahrhundert wurden die hll. Laurentius und Vinzenz hier geboren; ihr Martyrium erlitten sie jedoch in Rom bzw. in Valencia. Gegen Ende des Römischen Reiches (um 475) begann die Zeit der Völkerwanderung, von der Osca jedoch kaum betroffen war.

Ab dem Jahr 719 war die Stadt im Besitz der Mauren; unter dem Namen Wasqa war sie lange Zeit eine der nördlichsten Städte von Al-Andalus. Um die Mitte des 9. Jahrhunderts erlitten hier die beiden Schwestern Nunilo und Alodia ihr Martyrium, weil sie den christlichen Glauben annahmen. Die Stadt kam mit der Schlacht von Alcoraz (1096) wieder unter christliche Gewalt und wurde Sitz ihres Eroberers Pedro I. Danach war Huesca Hauptstadt des Königreiches Aragón. Im Jahr 1134 wurde Ramiro II. Nachfolger seines Bruders Alfons I. auf dem Königsthron; die Legende, dass er daraufhin in der Campana de Huesca mehrere unbotmäßige Adlige ermorden ließ, entbehrt jedoch jeglichen Beweises. Im Jahr 1354 wurde die (knapp 500 Jahre später aufgelöste) Universität gegründet. Im Krieg der beiden Peter (1356–1375) geriet die Stadt zeitweise zwischen die Fronten.[5]

Während der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel war Huesca von französischen Truppen besetzt. Im Spanischen Bürgerkrieg kämpften die gegnerischen Parteien zwei Jahre lang um die Vorherrschaft über Huesca.

Bauwerke

Kathedrale von Huesca
Edificio CDAN (2006)
Palacio de Congresos (2008)

Umgebung

  • Das etwa 3 km außerhalb der Stadt gelegene Centro de Arte y Naturaleza (CDAN) ist ein Werk des Architekten Rafael Moneo; es widmet sich vorrangig der modernen Kunst.
  • Rund 30 km nordwestlich befindet sich das Castillo de Loarre mit seiner wechselvollen Geschichte.

Sport

Der Verein Club Balonmano Huesca spielt Handball in der höchsten spanischen Liga. Der Fußballverein SD Huesca spielt wechselnd in der ersten oder zweiten spanischen Liga, derzeit La Liga 2.

Veranstaltungen

  • Jedes Jahr findet zu Ehren des Schutzheiligen Laurentius von Rom ein Fest statt, bei der eine Silberbüste aus der Basilika San Lorenzo durch die Stadt getragen wird.
  • Seit 1973 findet jährlich das Filmfestival Festival Internacional de Cine de Huesca statt.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Huesca ist durch Städtepartnerschaften verbunden mit:

  • FrankreichFrankreich Tarbes, Region Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées, Frankreich seit 1964

Weblinks

Commons: Huesca – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Huesca – Bevölkerungsentwicklung
  3. Theodor Mommsen: Roemische Geschichte - 5. Buch (aquesta.de) (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)
  4. Sertorius. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 14, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 890.
  5. Huesca – Geschichte

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  • N: 44.4° N
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  • O: 4.8° O
Edificio cdan beulas.jpg
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View of the CDAN, Centre of Art and Nature of the Beulas Foundation, in Huesca (Spain), designed by the famous architect Rafael Moneo.
Palacio de Congresos Huesca.jpg
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Vista del Palacio de Congresos
Campanahuesca.jpg
El cuadro recrea el momento final de la leyenda de la Campana de Huesca, cuando el rey Ramiro II de Aragón mostró a los nobles de su reino las cabezas cortadas, y dispuestas en forma de campana, de los principales nobles que habían desafiado su autoridad. José Casado del Alisal obtuvo una mención honorífica con esta obra en la Exposición Nacional de Bellas Artes de España de 1881, siéndole concedida además la Gran Cruz de la Orden de Isabel la Católica, aunque ya era comendador de número de la Orden de Carlos III, y un año después, en 1882, el lienzo fue adquirido por el Estado español por la cantidad de 35.000 pesetas. El lienzo pertenece a la colección del Museo del Prado, aunque se encuentra depositado y se expone en el Ayuntamiento de Huesca desde 1950.
Catedral de Huesca.jpg

La catedral de Huesca en un fantástico día de Sol.

Tirada por Sérgio Luís A.C.R. Gomes
Huesca desde la Catedral I.JPG
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Huesca from Cathedral's belfry
Karte Gemeinde Huesca 2022.png
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