Hudsonia
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Hudsonia tomentosa | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hudsonia | ||||||||||||
L. |
Hudsonia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae). Die etwa drei Arten gedeihen im ozeanischen und gemäßigten Klima der östlichen bis nordöstlichen USA und im mittleren bis östlichen und nördlichen Kanada. Dort wird in der englischen Sprache der Trivialnamen Heather („Heide/Heidekraut“) verwendet. Die Bezeichnung „Heather“ wird aber auch auf andere Arten und Familien (bspw. Ericaceae) angewendet und ist somit nicht eindeutig.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Hudsonia-Arten wachsen als immergrüne Zwergsträucher und erreichen Wuchshöhen von bis 30 Zentimetern. Die Rinde der Äste ist behaart.
Die wechselständig, dicht und dachziegelartig angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die meist behaarten Blattspreiten sind sehr schmal, pfriemlich bis nadelförmig. Die Nervatur ist einnervig. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die sitzenden bis kurz gestielten Blüten erscheinen einzeln und endständig an Kurztrieben.
Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 5 bis 10 Millimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die fünf außen behaarten Kelchblätter sind ungleich, die zwei äußeren sind viel kleiner, die größeren drei inneren sind manchmal zweispitzig oder gerundet bis spitz oder zugespitzt. Sie sind zuerst ausladend und richten sich dann zur Fruchtreife auf. Die fünf ausladenden Kronblätter sind meistens gelb. Es sind viele (bis 30) kurze Staubblätter vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem behaarten bis kahlen, einkammerigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der kurze Griffel endet in einer dreizähnigen Narbe.
An der Frucht ist ein beständiger Kelch vorhanden. Die relativ kleinen, einkammerigen, behaarten bis kahlen, eiförmigen bis länglichen Kapselfrüchte öffnen sich dreiklappig und enthalten einen bis mehrere Samen.
Standorte
Ihre Habitate sind unter anderem Dünen und die sogenannten Pine Barrens, teilweise sandige Küsten bzw. Ufer, nährstoffarme, aride, sandige Böden mit bevorzugt Kiefernvegetation, sowie Aufschlüsse mit quarzhaltigen Sanden.[1] Hudsonia-Arten werden als Schutzpflanzung gegen die Erosion von Sanddünen geschätzt.
Systematik
Taxonomie
Die Gattung Hudsonia wurde von Carl von Linné 1767 in der 12. Auflage der Systema Naturae[2] und in dem als Anhang entstanden Werk Mantissa Plantarum[3] aufgestellt. Der Gattungsname Hudsonia ehrt den britischen Botaniker William Hudson.
Äußere Systematik
Die Gattung HudsoniaL. gehört zur Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae). Die Gattung Hudsonia wurde früher als Sektion der Gattung Helianthemum angesehen. Die Autoren Beatriz Guzmán und Pablo Vargas gehen in ihren Forschungsergebnisse von 2009 von fünf Hauptsträngen der Cistaceaee aus und darin gehört die Gattung Hudsonia in die sogenannte Helianthemum-Klade, die wiederum in zwei Schwestergruppen unterteilt wird: Die der altweltlichen Helianthemum-Gruppe und die Gruppe der neuweltlichen Gattungen Crocanthemum und Hudsonia.[4]
Arten bzw. Subtaxa und Verbreitung
Die Arten der Gattung werden je nach Autor als drei eigenständige Arten, oder aber als drei Unterarten von Hudsonia ericoidesL. klassifiziert:
Bei der Einteilung in eigenständige Arten unterscheidet man:
- Hudsonia ericoidesL., die englischen Bezeichnungen sind pinebarren goldenheather, false heather oder golden-heather.[5]
- Hudsonia montanaNutt., die englische Bezeichnung ist mountain golden heather. Sie kommt nur in North Carolina vor.[6]
- Hudsonia tomentosaNutt., die englischen Bezeichnungen sind beach heather, woolly beach-heather, sand false heather.[7] Vorkommen: Südosten der Vereinigten Staaten (West Verginia, Verginia, North Carolina, Maryland, Delaware, New Jeresey). Blütezeit: Mai–August.[1][8]
Bei der Einteilung in Unterarten unterscheidet man:
- Hudsonia ericoides subsp. montana (Nutt.)Nickerson &J.T.Skog (Syn.: Hudsonia montanaNutt.)
- Hudsonia ericoides subsp. intermedia (Peck.)Nickerson &J.T.Skog (Syn.: Hudsonia tomentosaNutt. var. intermediaPeck, Hudsonia ericoides subsp. andersoniiNickerson &J.T.Skog)
- Hudsonia ericoides subsp. tomentosa (Nutt.)Nickerson &J.T.Skog (Syn.: Hudsonia tomentosaNutt. var. tomentosa)
Literatur
- Nathaniel Lord Britton, Addison Brown: An illustrated flora of the northern United States, Canada and the British Possessions. Vol. II, 1913, 541 f, online auf biodiversitylibrary.org.
- John Torrey: A Flora of the State of New York. Bd. I, Carroll and Cook, 1843, S. 80 f.
- Laura Cotterman, Damon Waitt und Alan Weakley: Wildflowers of the Atlantic Southeast. Timber Press, Portland, Oregon 2019, ISBN 978-1-60469-760-5, S. 268.
- Per Axel Rydberg: Flora of the Praries and Plains of North America in two volumes. Volume II, Dover Publications, New York, 1971, ISBN 0-486-22585-2, S. 548
Weblinks
- Hudsonia tomentosa bei Go Botany: Native Plant Trust.
- Hudsonia montana beim US Forest Service.
- Hudsonia in der Flora of North America, Vol. 6.
Einzelnachweise
- ↑ a b Laura Cotterman, Damon Waitt, Alan Weakley: Wildflowers of the Atlantic Southeast (= Timber Press Field Guide). Timber Press, Portland, Oregon 2019, ISBN 978-1-60469-760-5, S. 268.
- ↑ C. Linnaeus 1767: Systema Naturae. 12. Auflage 12, Bd. 2: 323, 327.
- ↑ C. Linnaeus 1767: Mantissa Plantarum. 2. Auflage Bd. 1: 74.
- ↑ B. Guzmán, P. Vargas: Historical biogeography and character evolution of Cistaceae (Malvales) based on analysis of plastid rbcL and trnL-trnF sequences. In: Organisms Diversity & Evolution. Volume 9, Issue 2, 2009, S. 83–99, doi:10.1016/j.ode.2009.01.001.
- ↑ Species: Hudsonia ericoides. Fire Effects Information System (FEIS), abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Hudsonia montana, mountain golden heather. US Forest Service, abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Hudsonia tomentosaNutt. Portal Go Botany des Native Plant Trust, abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Per Axel Rydberg: Flora of the Praries and Plains of North America in two volumes. Volume II. Dover Publications, New York 1971, ISBN 0-486-22585-2, S. 548.
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Botanists with the Fish and Wildlife Service and U.S. Forest Service recently visited the Linville Gorge area of Pisgah National Forest to monitor the threatened mountain golden heather and it’s response to recent fire. The plant is adapted to fire, which biologists believe helps control the plant’s competitors. A significant threat at heavily-visited sites is simple trampling by hikers and rock climbers unaware of the plant under their feet and its significance.
One way you can help mountain golden heather is joining countless hikers in heeding area-closed signs on public lands, which often mark fragile habitats or species easily damaged by foot traffic.
Photo credit: Gary Peeples/USFWS