Hubert Paul
Hubert Paul (* 13. März 1933 in Chemnitz; † 16. November 2015[1]) war ein deutscher Architekt und sächsischer Kirchenarchitekt in der Zeit der DDR und im wiedervereinigten Deutschland. Er lebte in der Kleinstadt Flöha im Erzgebirge.[2]
Leben
Hubert Paul erlernte den Beruf des Bautischlers. Noch während seiner Lehre schloss er in der Abendschule die Ausbildung zum Entwurfstechniker an der Baufachschule für Bauwesen Görlitz – Zweigstelle Chemnitz ab.
In den Jahren 1952 und 1953 besuchte er das Katechetenseminar in Görlitz und arbeitete danach bis 1955 hauptamtlich in der Jugendseelsorge. Es folgte ein zweijähriges Studium am Norbertuswerk in Magdeburg.
Von 1959 bis 1964 besuchte Hubert Paul die Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm, an der er den Abschluss als Architekt erwarb.[1] Danach wurde er 1965 Architekt des Bistums Dresden Meißen, was er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1998 blieb.[1] In der Zeit der DDR waren der Unterhalt von Kirchengebäuden, ihr Umbau nach den Maßgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils oder gar ein Kirchenneubau nur unter großen Anstrengungen zu bewerkstelligen, da nach den Vorgaben der SED „… keine Baukapazitäten und kein Material aus volkseigenen Betrieben in Anspruch genommen werden durften.“ (Tobias Glenz)[3]
Bauten
Als Diözesanarchitekt des Bistums Dresden-Meißen war Paul für mehr als 120 Restaurierungen, Umbauten und Neubauten von Kirchen auf dem Gebiet der DDR und ab 1990 des Freistaates Sachsen verantwortlich.[1] In seinen architektonischen Entwürfen orientierte er sich an den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie an seinen Lehrern Rudolf Schwarz und Gottfried Böhm.[1]
Ausgewählte eigene Entwürfe
- St.-Marien-Kirche in Zschopau[1] (1965–1967)
- Kirche Heilige Familie in Kleinzschachwitz (1979–1981)[4]
- St.-Antonius-Kirche in Berggießhübel (1992)[5]
Ausgewählte Umbauten
- St.-Josef-Kirche im Dresdner Stadtteil Pieschen (1970–1995)[3]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Andreas Kutschke: Architekt Hubert Paul (82) verstorben. Bistum Dresden-Meißen, 23. November 2015, abgerufen am 16. Dezember 2020 (Nachruf).
- ↑ Eine kurze Chronik unserer Gemeinde. In: st-marien.hl-mutter-teresa-chemnitz.de. Katholischen Pfarrei Heilige Mutter Teresa Chemnitz, abgerufen am 21. Dezember 2020.
- ↑ a b Tobias Glenz: Warum dieser Kirchenumbau 50 Jahre dauerte. In: katholisch.de. Allgemeine gemeinnützige Programmgesellschaft mbH, 30. November 2017, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- ↑ Maximilian Helm: Eine Kirche gegen das System. In: saechsische.de. Sächsische Zeitung, 10. Januar 2017, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- ↑ Jochen Scholz und Erika Schiedt: „Schutzhütte“ feiert Geburtstag. In: saechsische.de. Sächsische Zeitung, 11. Juli 2003, abgerufen am 16. Dezember 2020.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Paul, Hubert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher kirchlicher Architekt in der DDR |
GEBURTSDATUM | 13. März 1933 |
GEBURTSORT | Chemnitz |
STERBEDATUM | 16. November 2015 |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Elias.trvl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Katholische Filialkirche St. Marien in Zschopau, aktuelle Ansicht.
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
25.02.2016 01259 Dresden-Kleinzschachwitz, Meußlitzer Straße 108: Katholische Kirche Heilige Familie (GMP: 51.003051,13.848389). Erbaut (Umbau und Ausbau) 1979-1981, Architekt Hubert Paul. [SAM3294.JPG]20160225305DR.JPG(c)Blobelt
Autor/Urheber: Eliaaas-03, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Architekt Hubert Paul und Pfarrvikar Gregor Decker (später Ehrendomkapitular) (v.l.n.r) beim Kirchbau der katholischen St. Marien-Kirche in Zschopau. /1966 oder 1967