Howard James Hubbard

Howard James Hubbard (* 31. Oktober 1938 in Troy, New York) ist ein US-amerikanischer Geistlicher und emeritierter römisch-katholischer Bischof von Albany.

Leben

Howard James Hubbard trat 1956 ins Priesterseminar des Bistums Albany ein und studierte anschließend an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Er empfing am 18. Dezember 1963 das Sakrament der Priesterweihe. Hubbard arbeitete als Gemeindepfarrer in Albany und war besonders in den ärmeren Vierteln der Stadt tätig. Im Bistum war er unter anderem Mitglied der diözesanen Kommission für Ökumene und interreligiöse Angelegenheiten. 1976 wurde er Generalvikar.

Am 1. Februar 1977 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Bischof von Albany. Der Erzbischof von New York, Terence Cooke, spendete ihm am 27. März desselben Jahres die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der emeritierte Weihbischof in Albany, Edward Joseph Maginn, und der emeritierte Bischof von Albany, Edwin Bernard Broderick. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1983 zum Mitglied des Sekretariats für die Nicht-Christen. 1986 initiierte er zu Palmsonntag eine gemeinsame Zeremonie des Bistums Albany mit der jüdischen Gemeinde.

Hubbard hatte den Ruf eines liberalen Bischofs.[1] Er war bekannt für fortschrittliche Ansichten in Bezug auf Drogenabhängigkeit und Gefängnisinsassen sowie für sein Eingagement für Themen der sozialen Gerechtigkeit.[2] Er ist auch für seine Bemühungen zur Armutsbekämpfung bekannt. Als Hubbard Bischof wurde, verkaufte er Albanys Bischofsresidenz, in der seine Vorgänger mit Hauspersonal gelebt hatten. Er verzichtete auf Dienstwagen und Chauffeur. Ab 1992 lebte er „in fast klösterlicher Einfachheit in einem unscheinbaren, kleinen Backsteingebäude“ gegenüber der Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis. Im Jahr 2013 bezog Hubbard Berichten zufolge ein Jahresgehalt von USD 33.508; das war in dem Jahr das Gehalt eines Diözesanpriesters mit einer ähnlichen Anzahl von Dienstjahren.[3] Hubbard klagte einst gegen die Eröffnung von Abtreibungskliniken in Albany und Hudson, New York.[4] Er leitete New Yorkers Against the Death Penalty, eine Gruppe, die sich gegen die Todesstrafe einsetzt.[5]

Am 11. Februar 2014 nahm Papst Franziskus das von Howard James Hubbard aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch an.

Ansuchen um Laisierung und darauffolgende Eheschließung

Im November 2022 ersuchte Hubbard den Heiligen Stuhl darum, ihn aus dem Klerikerstand zu entfernen, wobei er seine Unschuld in Bezug auf wiederholte Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs unterstrich. Hubbard behauptete, er habe die Laisierung beantragt, weil er aufgrund der Politik der Diözese, Geistliche mit laufenden Ermittlungen vom seelsorglichen Dienst auszuschließen, längst nicht mehr als Priester wirken könne.[6] Einige Journalisten berichteten, dass Hubbard um eine Entbindung von seinem Zölibatsversprechen gebeten habe, um heiraten zu können.[7]

Im Juli 2023 schloss Hubbard eine zivilrechtliche Ehe mit einer Frau;[8] sein Nachfolger als Bischof von Albany, Edward Scharfenberger, erklärte in einem Statement, dass die Ehe keine sakramentale Wirksamkeit habe, da Hubbards Bitte um Laisierung vom Vatikan nicht gewährt wurde.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. David Gibson: Through the eye of the needle exchange… In: Commonweal Magazine. 2. Februar 2010, abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  2. Darryl McGrath: In Albany, sexual accusations raise a bishop’s high profile. In: Boston.com. 14. März 2004, abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  3. Paul Grondahl: Hubbard: I tried to be a compassionate shepherd. In: Times Union. 29. September 2013, abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  4. Joseph Berger: Catholic Bishop Sues on Abortions. In: The New York Times. 13. Januar 1985, abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  5. Bishop: Suspend the death penalty. In: Record Online. 3. März 2000, archiviert vom Original am 4. Dezember 2018; abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  6. Mike Matvey: ‘Return To The Lay State’. In: The Evangelist. 18. November 2022, abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  7. Albany Bishop Howard Hubbard asks Vatican for laicization. In: The Pillar. 19. November 2022, abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  8. Mike Matvey: Bishop Hubbard Marries in Civil Ceremony. In: The Evangelist. 1. August 2023, abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
  9. Ed Shanahan: Bishop Accused of Abuse Gets Married After Bid to Quit Church Is Denied. In: nytimes.com. 1. August 2023, archiviert vom Original am 2. August 2023; abgerufen am 3. August 2023 (englisch).
VorgängerAmtNachfolger
Edwin Bernard BroderickBischof von Albany
1977–2014
Edward Scharfenberger