Horst Stottmeister

(c) Bundesarchiv, Bild 183-K0328-0004-001 / CC-BY-SA 3.0
Horst Stottmeister (links) siegt bei den DDR-Meisterschaften 1971 gegen Harald Richter.

Horst Stottmeister (* 7. Januar 1948 in Stendal) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.

Werdegang

Horst Stottmeister begann im Alter von 10 Jahren mit dem Turnen in Stendal, kam aber schon bald danach zum Ringkampf. Durch mehrere Erfolge im Jugendbereich machte er auf sich aufmerksam. So kamen im Jahr 1966, den damaligen Gepflogenheiten in der DDR entsprechend, mehrere Ringkampf-Leistungszentren für ihn zu. Stottmeister trat in das Leistungszentrum in Leipzig ein. Dort fand er in Adolf Franke einen hervorragenden Trainer und mit Gerd Bachmann, Manfred Borchers und Siegfried Neufang ausgezeichnete Trainingspartner.

Horst Stottmeister startete für den SC Leipzig. Im Jahr 1970 wurde er in Berlin zum ersten Mal Europameister im Freistilringen (Mittelgewicht). Im Folgejahr gewann er seinen ersten DDR-Meistertitel im Freistil. Im selben Jahr wurde er außerdem Freistil-Vizeweltmeister in Sofia. Bis 1977 zählte er zur absoluten Weltspitze im Freistilringen.

Horst Stottmeister (Oberlage) gegen Peterson (USA) bei den Olympischen Spielen 1976

Beruflich war Horst Stottmeister zunächst als Koch tätig. Danach absolvierte er ein Studium an der Fachschule für Hotel- und Gaststättenwesen. Daran schloss sich ein Sportlehrer-Studium an der DHfK Leipzig an. Nachdem er bis zur politischen Wende in der DDR für bekannte Häuser in Leipzig gearbeitet hatte, machte Stottmeister sich danach in Leipzig als Hotelier selbstständig.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasseErgebnisse
19695.EM in SofiaMittelnach Siegen über Vahit Uysal, Türkei und Umberto Marchiggiani, Italien und Niederlagen gegen Juri Schachmuradow, UdSSR und Iwan Iliew, Bulgarien
19701."Alexander-Medwed"-Turnier in MinskMittelvor Wolfgang Nitschke, DDR, Kampow, Polen u. Stantschew, Bulgarien
19701.EM in BerlinMittelmit Siegen über Jimmy Martinetti, Schweiz, Iwan Iliew, Bulgarien, Peter Neumair, Deutschland, Lewan Tediaschwili, UdSSR und András Deak, Ungarn
19704.WM in EdmontonMittelmit Siegen über Tömöriin Artag, Mongolei, Ali Hajilou, Iran, Jan Wypiórczyk, Polen, unentschieden gegen Vasile Iorga, Rumänien und Niederlagen gegen Tatsuo Sasaki, Japan und Juri Schachmuradow, UdSSR
19711.Intern. Turnier in ConstanțaHalbschwervor Marton, Rumänien u. Fred Theobald, BRD
19712.Dan-Kolow & Nikola-Petrow-Memorial in YambolMittelhinter Wiktor Nowoschilow, UdSSR und vor Lutwiew, Bulgarien
19711."Werner-Seelenbinder"-Turnier in BerlinMittelvor Benno Paulitz u. Günter Spindler, bde. DDR
19712.WM in SofiaMittelmit Siegen über Taberna, Frankreich, Vasile Iorga, Gajthaml, Tschechoslowakei, Kurt Elmgren, Schweden, Tatsuo Sasaki, Iwan Iliew, John Peterson, USA und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili
19724.OS in MünchenMittelmit Siegen über Hayri Polat, Türkei, István Kovács, Ungarn, Iwan Iliew, unentschieden gegen Tatsuo Sasaki und einer Niederlage gegen John Peterson
19731.Intern. Turnier in BukarestHalbschwervor Pavel Kurczewski, Polen u. Günter Spindler
19732.EM in LausanneHalbschwermit Siegen über Sahin, Türkei, PAVEL Kurczewski, Polen, Valach, Tschechoslowakei, Dimo Kostow, Bulgarien und einer Niederlage gegen Peter Surikov, UdSSR
19732.WM in TeheranHalbschwermit Siegen über PAVEL Kurczewski, Roland Andersson, Schweden, Dimo Kostow, Barbaro Morgan, Kuba, Ben Peterson, USA und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili
19743.EM in MadridHalbschwermit Siegen über Károly Bajkó, Ungarn, Grangier, Frankreich, Dimo Kostow, Mehmet Tepe, Türkei und Niederlagen gegen Pavel Kurczewski und Lewan Tediaschwili
19751.EM in Ludwigshafen am RheinHalbschwermit Siegen über Bülbül, Türkei, Peter Neumair, Peter Surikov, Bojan Radew, Bulgarien und Pavel Kurczewski
19752.WM in MinskHalbschwermit Siegen über Otschiryn Tserendagwa, Mongolei, Peter Neumair, Pavel Kurczewski, Russell Hellickson, USA, Schukri Ljutwiew, Bulgarien und einer Niederlage gegen Lewan Tediaschwili
19764.OS in MontrealHalbschwermit Siegen über Frank Andersson, Schweden, Peter Neumair, Géza Molnár, Ungarn, Pavel Kurczewski und Niederlagen gegen Benjamin Peterson und Lewan Tediaschwili
Horst Stottmeister (links) wird Freistil-Vizeweltmeister 1973 in Teheran.

Anfang der 1990er-Jahre fand Horst Stottmeister den Weg zurück zum aktiven Ringkampfsport. 1992 wurde er in Cali/Kolumbien Freistil-Weltmeister der Veteranen-Ringer (Masters). Diesen Erfolg wiederholte er im Jahr 1993 in Toronto/Kanada.

Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Mittelgewicht, damals bis 82 kg, Halbschwergewicht bis 90 kg Körpergewicht

Erfolge bei DDR-Meisterschaften

Horst Stottmeister wurde DDR-Meister im Freistil-Ringen (Halbschwergewicht) in den Jahren 1971, 1973 und 1974.

Literatur

  1. Fachzeitschrift Athletik aus den Jahren 1966 bis 1976
  2. Hundert Jahre Ringen in Deutschland, Verlag Der Ringer, Niedernberg, 1991, Seiten 202 und 240
  3. Documentation of International Wrestling Championships der FILA, 1976
  4. Website www.sport-komplett.de mit den Ergebnissen der DDR-Meisterschaften

Weblinks

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Horst Stottmeister, Levan Tediashvili, Ben Peterson at the 1973 World Championships in Tehran
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1976 Press Photo Ben Peterson and Horst Stottmeister wrestling in Olympics
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Horst Stoffmeister, Harald Richter Zentralbild Schaar 28.3.71-pe Halle: DDR-Meisterschaften im Freien Ringkampf Europameister Horst Stoffmeister (1.) vom SCL besiegte Harald Richter von Wismut Aue in der Gewichtsklasse 90 kp nach wenigen Sekunden durch Schultersieg.