Horst Rau

Horst Rau
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1986-0728-300 / Hiekel, Matthias / CC-BY-SA 3.0
Horst Rau (1986)
Personalia
Geburtstag9. Januar 1949
GeburtsortDresdenDeutschland
Sterbedatum2. Dezember 2020
PositionMittelfeld
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1968–1973Dynamo Dresden II
1968–1974Dynamo Dresden82 (11)
1974–1976FSV Lokomotive Dresden
1983BSG Fortschritt Bischofswerda
Stationen als Trainer
JahreStation
1981–1982BSG Stahl Freital
1982–1987BSG Fortschritt Bischofswerda
1989–1990BSG Fortschritt Bischofswerda
1994–1997Dresdner SC
1999–2003FC Stahl Riesa 98
2004–2006Radebeuler BC 08
2007FSV Budissa Bautzen
2008–2009SV Wesenitztal
2009–2011Meißner SV 08
2012–2013FV Eintracht Niesky
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Horst Rau (* 9. Januar 1949 in Dresden; † 2. Dezember 2020) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer. In der höchsten Spielklasse der DDR, der Oberliga, war er für die SG Dynamo Dresden aktiv, mit der er zweimal Meister und einmal Pokalsieger wurde.

Fußball-Laufbahn

Spieler

Rau kam 1968 als 19-jähriger Stürmer und mit einer Ausbildung als Dekorationsmaler von Lok Dresden zu Dynamo Dresden. Hier spielte er zunächst in der 2. Mannschaft und war am Aufstiegskampf der Ersten, die gerade aus der Oberliga abgestiegen war, nicht beteiligt. Dynamo schaffte den sofortigen Wiederaufstieg, und bereits am 4. Spieltag der Saison 1969/70 kam Rau in der Oberliga zum Einsatz. Am 6. September 1969 wurde er in der Begegnung BFC Dynamo – Dynamo Dresden (3:1) in der 75. Minute für den Mittelfeldspieler Meinhard Hemp eingewechselt. In seiner ersten Oberligasaison absolvierte Rau 17 von 26 ausgetragenen Punktspielen und kam überwiegend im Angriff zum Einsatz. In der Saison 1970/71 spielte Rau nur in der Rückrunde in der 1. Mannschaft, nun im Mittelfeld. Mit nur 13 Punktspieleinsätzen war es trotzdem eine erfolgreiche Saison für ihn, denn Dynamo Dresden schloss die Spielzeit mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg ab. Am Gewinn des FDGB-Pokals war Rau unmittelbar beteiligt, denn er stand 2. Juni 1971 als linker Mittelfeldspieler in der über den BFC Dynamo mit 2:1 siegreichen Mannschaft. Als Meisterspieler und Pokalgewinner kam Rau im Oktober 1971 auch zu zwei Länderspielen mit der DDR-Nachwuchs-Nationalmannschaft. Die Oberligasaison 1971/72 konnte Rau, nun wieder im hauptsächlich im Angriff eingesetzt, erneut nicht voll durchspielen, und kam nur auf 16 Punktspiele. In der nächsten Spielzeit wurde er wieder in das Mittelfeld zurückgenommen und absolvierte diesmal alle 26 Oberligapunktspiele. Nachdem er in der Saison 1973/74 noch auf neun Oberligaspiele in der Hinrunde absolviert hatte, kam er in der Rückserie nur zu einem fünfminütigen Kurzeinsatz beim 2:2 gegen Wismut Aue am 2. Februar 1974. Im Sommer 1974 endete Raus Oberligalaufbahn; innerhalb von sechs Jahren hatte er in 82 Spielen mitgewirkt und dabei elf Tore erzielt. Von den 14 während seiner Oberligazeit ausgetragenen Europapokalspielen bestritt er elf Partien (ein Tor).

Zur Saison 1974/75 wechselte Rau zur unterklassigen FSV Lokomotive Dresden, für die er noch zwei Jahre aktiv war und dann seine Laufbahn beendete.

Trainer

Nach dem Ende seiner Laufbahn als aktiver Fußballspieler begann Rau als Trainer zu arbeiten. Zunächst war er bei den unterklassigen Mannschaften von Motor Cossebaude und Stahl Freital tätig. Zu Beginn der Saison 1982/83 übernahm er das Traineramt beim DDR-Ligisten Fortschritt Bischofswerda, mit dem er 1986 in die Oberliga aufstieg. Da Fortschritt die Klasse jedoch nicht halten konnte, wurde Rau im Sommer 1987 entlassen. Er ging daraufhin zum Bezirksligisten Fortschritt Neustadt, mit dem er zwar dreimal Bezirksmeister wurde, aber ebenso oft in den Aufstiegsspielen zur DDR-Liga scheiterte. Nach Einführung des DFB-Spielbetriebs in Ostdeutschland kehrte Rau 1990 noch einmal für eine Saison nach Bischofswerda, zum nunmehrigen Bischofswerdaer FV, zurück. Anschließend war er nur noch bei niederklassigen Vereinen tätig: Riesaer SV, Dresdner SC, FC Stahl Riesa 98, Radebeuler BC 08, FSV Budissa Bautzen und SV Wesenitztal. Im Juli 2009 übernahm Rau das Training des siebentklassigen Bezirksligisten Meißner SV 08. Ab Juli 2011 war er als Jugendtrainer und Nachwuchskoordinator beim Radebeuler BC 08 tätig, ehe er im Juli 2012 nach Niesky wechselte. Er übernahm die in die Bezirksliga Ost aufgestiegene 1. Mannschaft des FV Eintracht Niesky[1] und beendete mit ihr die Saison als Vizemeister hinter dem Lokalrivalen SV See 90. Nach einem schlechten Start in die Saison 2013/14 trat Rau Mitte Oktober 2013 vom Traineramt zurück,[2][3] nachdem die Mannschaft zuvor beim Tabellenletzten Hoyerswerdaer SV 1919 nicht über ein 2:2-Unentschieden hinausgekommen war.

Persönliches

Anfang Dezember 2020 starb Horst Rau im Alter von 71 Jahren an einer Krebserkrankung,[4][5] an der er seit 2017 litt. Er war verheiratet und hatte vier Kinder.[6]

Literatur

  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3.
  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-428-6.
  • Uwe Nuttelmann (Hrsg.): DDR-Oberliga. 1962–1991. Eigenverlag, Jade 2007, ISBN 978-3-930814-33-6.

Fußnoten

  1. Warm anziehen in Niesky! Dresdner SC, 1. November 2012, abgerufen am 8. Januar 2017.
  2. Wem die Stunde schlägt… NFV Gelb-Weiß Görlitz 09, 24. Oktober 2013, abgerufen am 8. Januar 2017.
  3. Holger Zimpel: Packendes Wochendderby steht jetzt in Niesky an. In: Lausitzer Rundschau. 29. November 2013, abgerufen am 8. Januar 2017.
  4. Jochen Leimert: Dynamo Dresden trauert um Horst Rau, sportbuzzer.de. 6. Dezember 2020
  5. Nach schwerer Krankheit: Dynamo-Idol Rau gestorben, bild.de, 6. Dezember 2020
  6. Dynamos Europapokal-Held stirbt mit 71 Jahren, saechsische.de, 6. Dezember 2020

Weblinks

Commons: Horst Rau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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(c) Bundesarchiv, Bild 183-1986-0728-300 / Hiekel, Matthias / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN-ZB-Hiekel-28.7.86-St.- Bez. Dresden: Vorbereitung Fußball-Oberliga-Saison 1986-87- Horst Rau, verantwortlicher Trainer des Fußball-Oberliga-Neulings Fortschritt Bischofswerda.