Horst Poller
Horst Poller (* 3. Mai 1926 in Selb; † 2. Oktober 2018)[1] war ein deutscher Verleger, Publizist und Politiker (CDU).
Leben
Poller studierte nach Kriegsteilnahme und Gefangenschaft Agrarwissenschaften an der Technischen Hochschule München, wo er zum Dr. agr. promoviert wurde. Danach studierte er Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. An der dortigen rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät wurde er 1957 zum Dr. rer. pol. promoviert (Dissertation: Kostenrechnung bei konkurrierender Produktion: Dargestellt am Beispiel eines feinmechanischen Betriebes).
Nach seiner Eheschließung arbeitete Poller von 1952 bis 1964 als Direktionsassistent, Verkaufsleiter und Prokurist bei der Gebrüder Junghans AG, einem Uhrenhersteller mit Sitz in Schramberg. Im Anschluss zog er nach Stuttgart-Degerloch, wo er zunächst als Geschäftsführer eines Handelsbetriebes und später als Geschäftsführer in der Holding eines Verlagskonzerns tätig war. 1972 machte er sich mit dem Horst Poller Verlag selbständig. Darüber hinaus war er Mitglied des Aufsichtsrates der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, stellvertretender Vorsitzender der RKW-Landesgruppe Baden-Württemberg und von 1990 bis 2008 Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins in Stuttgart.
Poller trat 1958 in die CDU ein und wurde bei der Landtagswahl 1976 über ein Direktmandat des Wahlkreises Stuttgart IV als Abgeordneter in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt, dem er bis 1988 angehörte. Auch bei den Landtagswahlen 1980 und 1984 zog er jeweils als direkt gewählter Abgeordneter ins Parlament ein. Sein Aufgabenfeld umfasste vor allem die Wirtschaftspolitik.
Horst Poller war seit 1952 mit Lore Junghans (* 1930) verheiratet.[2] Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor.
Ehrungen
- 1980: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, verliehen am 13. März 1980 durch Bundespräsident Karl Carstens[3]
- 1988: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, verliehen am 17. März 1988 durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker[3]
Veröffentlichungen
- Die Philosophen und ihre Kerngedanken. Ein geschichtlicher Überblick. München: Olzog Verlag, 2005[4]
- Firma und Familie. Anmerkungen zu 150 Jahren Junghans-Uhren. München: Olzog Verlag, 2011
- Mehr Freiheit, statt mehr Sozialismus. Wie konservative Politik die Krisen bewältigt, die sozialistisches Wunschdenken schafft. München: Olzog Verlag, 2010[5]
- Bewältigte Vergangenheit. Das 20. Jahrhundert – erlebt, erlitten, gestaltet. München: Olzog Verlag, 2010
Literatur
- Landtag von Baden-Württemberg (Hrsg.): MdL, Die Abgeordneten der Landtage in Baden-Württemberg 1946–1978. Stuttgart 1978, ISBN 3-12-911930-2, S. 164.
Weblinks
- Foto von Horst Poller bei LEO Baden-Württemberg
Einzelnachweise
- ↑ Stuttgart Gedenkt abgerufen am 31. Oktober 2018
- ↑ Carsten Kohlmann: Das letzte große Fest der Familie Junghans in Schramberg. 18. Juli 2012, abgerufen am 24. Dezember 2012.
- ↑ a b 'Nachruf Dr. Dr. Horst Poller', in: Haus & Grund Württemberg, 11/2018, S. 27, ISSN 1869-9472
- ↑ Freunde in der Philosophie Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. Juni 2006
- ↑ Rezension bei Perlentaucher.de
Personendaten | |
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NAME | Poller, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger, Publizist und Politiker (CDU), MdL |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1926 |
GEBURTSORT | Selb |
STERBEDATUM | 2. Oktober 2018 |