Horst Heese

Horst Heese
Personalia
Geburtstag31. Dezember 1943
GeburtsortDüsseldorfDeutschland
Größe177 cm
PositionMittelstürmer
Junioren
JahreStation
bis 1964VfB 03 Hilden
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1964–1967Hamborn 0757 (20)
1967–1969Wuppertaler SV38 (10)
1969–1972Eintracht Frankfurt108 (27)
1972–1974Hamburger SV41 (11)
1974–1975AS Eupen23 (6)
1975–1976AS Eupen- (-)
Stationen als Trainer
JahreStation
1979–1980Kickers Offenbach
1980–19811. FC Nürnberg
1981–1982Freiburger FC
1982–1983FSV Frankfurt
1983–1985SC Fortuna Köln
Kickers Offenbach
1986Viktoria Aschaffenburg
1988–1991Malta
1993Eintracht Frankfurt
1996VfB Gießen
2003–2005Malta
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Horst Heese (* 31. Dezember 1943 in Düsseldorf) ist ein ehemaliger Fußballspieler und -trainer.

Spielerkarriere

Heese bestritt 149 Bundesligaspiele für Eintracht Frankfurt und den HSV (1972 bis 1974). Heese galt in seiner aktiven Zeit als ein Mittelstürmer, der mit jedem Einsatz den Torerfolg suchte und sich selbst dabei nicht schonte. Schon bald nachdem ihn der Trainer Erich Ribbeck vom unterklassigen Wuppertaler SV zum Erstligisten Eintracht Frankfurt geholt hatte, wurde Heese das Attribut Kamikaze-Stürmer verliehen. Man sagte ihm nach, er gehe mit dem Kopf dorthin, wo andere Eintracht-Spieler den Fuß wegzogen. So schien Heese eine ideale Ergänzung zu der Frankfurter Mannschaft zu sein, die meist gepflegten technisch-versierten Fußball bevorzugte und nicht ganz zu Unrecht oft als Schönspieler bezeichnet wurde.

Die genannten Eigenschaften veranlassten schließlich den in der ersten Spielzeit nach Uwe Seeler und einem Umbruch, bei dem viele jungen Spielern wie Manfred Kaltz oder Caspar Memering zur Wettkampfmannschaft gestoßen waren, in den Abstiegskampf geschlitterten HSV, in der Winterpause der Spielzeit 1972/73 Heese als dessen Nachfolger zu verpflichten. Dort initiierte er in einer von dem Torwart Özcan Arkoç betriebenen Kneipe regelmäßige Mannschaftsabende, die halfen, den Klub zurück in die Erfolgsspur und zum Klassenerhalt zu bringen.[1] In allen 18 Ligapartien nach seiner Verpflichtung bis zum Saisonende stand er in der Startformation; ausgerechnet gegen seinen ehemaligen Klub erzielte er im Januar beim 3:1-Heimerfolg sein erstes von sechs Saisontoren für die Hamburger, die 18 ihrer 28 Pluspunkte in der Rückrunde holten. Nach einem Trainerwechsel von Klaus-Dieter Ochs zu Kuno Klötzer in der folgenden Spielzeit war er nicht mehr dauerhaft Stammspieler, so dass er am Saisonende zum belgischen Klub AS Eupen wechselte.

Trainerlaufbahn

Nachdem sich Heese in Eupen häuslich niedergelassen hatte, übernahm er das Traineramt bei der Amateurmannschaft von SC Fortuna Köln. Von dort lotsten ihn die Kickers Offenbach 1979 in den Profi-Fußball. Im Sommer 1980 verpflichtete ihn der Bundesligaaufsteiger 1. FC Nürnberg als neuer Trainer, da der Aufstiegstrainer Robert Gebhardt sich drei Wochen vor dem Saisonstart mit dem Präsidium des Klubs überworfen hatte und zurückgetreten war. Da der Klub sich jedoch trotz enormer Investitionen von mehr als zwei Millionen D-Mark in der Spielzeit 1980/81 im hinteren Tabellendrittel wiederfand, wurde er im Frühjahr 1981 wieder entlassen. Im Sommer des Jahres beerbte er Bernd Hoss als Trainer des seinerzeitigen Zweitligisten Freiburger FC, wurde hier aber nach einer Serie von sieben verlorenen Spielen und auf einem Abstiegsplatz stehend im März 1982 entlassen und durch den Leiter der Lizenzspielerabteilung sowie bisherigen Trainerassistenten Hans Linsenmaier interimistisch ersetzt. Anschließend übernahm er das Traineramt beim Zweitligaaufsteiger FSV Frankfurt, der ihn aber ebenfalls wegen Erfolglosigkeit wieder entließ. In der Spielzeit 1983/84 trainierte Heese den SC Fortuna Köln, nach einer durchschnittlichen Spielzeit wurde er durch Johannes Linßen ersetzt. Erneut übernahm er den Trainerposten bei Kickers Offenbach, ehe er im Frühjahr 1986 Trainer von Viktoria Aschaffenburg wurde. Dort assistierte ihm sein ehemaliger Frankfurter Mitspieler Bernd Hölzenbein, die beiden wurden jedoch im Herbst entlassen.

Anschließend war Heese im Ausland tätig, zunächst als Nationaltrainer der maltesischen Auswahlmannschaft, dann auf Zypern und Malaysia. Im April 1993 holte ihn Hölzenbein als zuständiges SGE-Präsidiumsmitglied zurück zu Eintracht Frankfurt, wo er als Nachfolger des zu Bayer 04 Leverkusen wechselnden Dragoslav Stepanović die Mannschaft bis zur Übernahme des als neuen Trainer zu folgenden Spielzeit bereits feststehenden Klaus Toppmöller bis zum Ende der Spielzeit 1993/94 betreute.[2] Während seines Engagements schrieb er sich in die Geschichtsbücher der deutschen Eliteklasse, als ihm am 22. Mai 1993 im Auswärtsspiel bei Bayer 05 Uerdingen ein in den Medien vielbeachteter, folgenschwerer Wechselfehler unterlief, der zum Verlust der nach einem 5:2-Spielergebnis eigentlich gewonnenen Punkte am grünen Tisch führte. Im Irrtum, mit der Herausnahme des „Fußballdeutschen“ Slobodan Komljenović einen Ausländer aufgrund der Einwechslung des Slowaken Marek Penksa durch einen anderen Ausländer ersetzt zu haben, überschritt er das zu dieser Zeit erlaubte Kontingent von drei gleichzeitig spielenden Ausländern pro Mannschaft, da mit den Spielern Zchadadse, Yeboah und Okocha bereits drei Ausländer auf dem Platz standen.[3] 1996 war er kurzzeitig Trainer des VfB Gießen, der mit dubiosen Investoren im Rücken unter anderem mit Verpflichtungen wie Uwe Bein und Harald Preuß in den Profifußball aufsteigen wollte.[4] Später übernahm er erneut das Traineramt bei der Nationalmannschaft Maltas, als er im Herbst 2003 Sigfried Held beerbte. Ende 2005 wurde sein Vertrag aufgelöst, zum Jahreswechsel übernahm Dušan Fitzel das Amt des maltesischen Nationaltrainers.

Seit Jahren lebt Heese mit seiner Familie in der ostbelgischen Ortschaft Eupen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hamburger Morgenpost: „Eiche rustikal – Peter Nogly wird 70“ (14. Januar 2017, Seite 32)
  2. Saarbrücker Zeitung: „Heese neuer Trainer für drei Monate“ (1. April 1993)
  3. Verwechselt! auf www.spox.com
  4. Wetzlarer Neue Zeitung: „Einwurf“ (24. März 2018, S. 26)