Horst Buhtz

Horst Buhtz
Personalia
Geburtstag21. September 1923
GeburtsortMagdeburgDeutsches Reich
Sterbedatum22. März 2015
SterbeortLangenfeld (Rheinland)Deutschland
PositionMittelfeld
Junioren
JahreStation
1937–1939Fortuna Magdeburg
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1937–1942Fortuna Magdeburg
1946–1947SG Magdeburg-Alte Neustadt
1947–1950Kickers Offenbach80 (36)
1950–1952VfB Mühlburg63 (33)
1952–1957AC Turin127 (34)
1957–1959Young Fellows Zürich40 (26)
1959–1962AC Bellinzona
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1951Deutschland B1 0(0)
Stationen als Trainer
JahreStation
1962–1963Sportfreunde 05 Saarbrücken
1963–1966Borussia Neunkirchen
1966–1968Hannover 96
1968–1974Wuppertaler SV
1974–1976Beşiktaş Istanbul
1976Borussia Dortmund
1976–19781. FC Nürnberg
1978–1981Bayer 05 Uerdingen
1981–1982Alemannia Aachen
1983–1985Stuttgarter Kickers
1987SC Fortuna Köln
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Horst Buhtz (* 21. September 1923 in Magdeburg; † 22. März 2015 in Langenfeld im Rheinland) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer.

Spielerkarriere

Vereine

Der technisch beschlagene Offensivspieler spielte zunächst bei Fortuna Magdeburg, für die er mit einer Ausnahmegenehmigung des DFB bereits als 16-Jähriger in der Männermannschaft zum Einsatz kam. Nach seiner Flucht aus der sowjetischen Besatzungszone 1947 schloss er sich Kickers Offenbach an, mit denen er 1949 Süddeutscher Meister wurde und 1950 im Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 unterlag. Er erzielte dabei den Ehrentreffer für die Kickers in der 47. Minute. Von 1950 bis 1952 spielte er für den VfB Mühlburg, neben Phönix Karlsruhe einer der Vorgängervereine des Karlsruher SC, in der Oberliga, der weiland höchsten Spielklasse. In fünf Jahren in der Oberliga Süd erzielte Horst Buhtz in 143 Spielen 69 Tore.

1952 organisierte ihm der Essener Spielervermittler Raymond Schwab ein Engagement bei der AC Turin in der Serie A der damit zum zweiten deutschen Italien-Legionär nach Ludwig Janda vom TSV 1860 München wurde. Il Tedesco, „der Deutsche,“ wie ihn die Tifosi dort nannten, verdiente pro Saison um die 150.000 DM. Deutsche Oberliga-Vertragsspieler durften beispielsweise noch 1963 offiziell nur maximal 400 Mark netto pro Monat plus bis zu 100 Mark nachgewiesenen Verdienstausfall erhalten und mussten zudem eine Anstellung vorweisen.

Buhtz war einer der Stars des neuen Turiner Teams, das nach dem Flugzeugabsturz von Superga 1949, bei dem nahezu alle Spieler umgekommen waren, neu aufgebaut wurde. Erst 1957 verließ er Turin. Danach trat er in der Schweiz noch für Young Fellows Zürich und AC Bellinzona an und kehrte danach nach Deutschland zurück.

Nationalmannschaft

Da Buhtz von der Spielanlage her Fritz Walter ähnelte und der DFB noch jahrelang Vorbehalte gegen Berufsspieler hegte – zumal wenn sie im Ausland tätig waren –, brachte es der torgefährliche Spielgestalter lediglich auf ein Länderspiel. Er wirkte im ersten B-Länderspiel überhaupt mit; es wurde am 14. April 1951 in Karlsruhe mit 0:2 gegen die Auswahl der Schweiz verloren.

Trainerkarriere

Als Trainer wirkte Horst Buhtz zunächst 1962 beim Südwest-Oberligisten Sportfreunde 05 Saarbrücken und wurde mit dem Verein aus dem Stadtteil Burbach Sechster. Die weiteren Stationen waren Borussia Neunkirchen (1963–1966), Hannover 96 (1966–1968), Wuppertaler SV (1968–1974), Beşiktaş Istanbul (1974–1976), Borussia Dortmund (1976), 1. FC Nürnberg (1976–1978), Bayer 05 Uerdingen (1978–1981), Alemannia Aachen (1981–1982) und die Stuttgarter Kickers (1983–1985). In der Spielzeit 1986/87 half er für acht Spiele bei Fortuna Köln aus.

Horst Buhtz führte Neunkirchen, Wuppertal, Nürnberg und Uerdingen aus der Zweitklassigkeit in die Bundesliga, zudem Dortmund in die Aufstiegsrelegation. Dabei gewann er 1972 mit den Wuppertalern sämtliche acht Spiele der Aufstiegsrunde, die zwischen 1964 und 1974 abgehalten wurde, was einzigartig geblieben ist. In der nachfolgenden Bundesligasaison wurde er mit dem WSV Vierter und schaffte damit die Qualifikation für den UEFA-Pokal.

Horst Buhtz lebte zuletzt in Langenfeld im Rheinland.

Literatur

  • Werner Skrentny (Hrsg.): Teufelsangst vorm Erbsenberg. Die Geschichte der Oberliga Südwest 1946–1963. Klartext, Essen 1996 ISBN 3-88474-394-5.
  • Ulrich Homann (Hrsg.): Bauernköppe, Bergleute und ein Pascha. Die Geschichte der Regionalliga West 1963–1974. Band 1, Klartext, Essen 1991, ISBN 3-88474-345-7.
  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
  • Kicker Spezial: 30 Jahre Bundesliga bzw. 35 Jahre Bundesliga.
  • Paul Fürhoff: Global Players. Deutscher Fußball in aller Welt. Deutsches Sport & Olympia Museum, Köln 2006 ISBN 3-89784-993-3. S. 118 f.
  • Werner Skrentny (Hrsg.): Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd 1945–1963. Klartext, Essen 1993 ISBN 3-88474-055-5.
  • Kicker-Almanach 2004, Copress, München 2003 ISBN 3-7679-0803-4.

Weblinks