Horses

Horses
Studioalbum von Patti Smith

Veröffent-
lichung(en)

13. Dezember 1975

Label(s)Arista Records

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Protopunk, Garage Rock, Art-Punk

Titel (Anzahl)

8

Länge

43:10

Besetzung

Produktion

John Cale

Studio(s)

Electric Lady Studios, New York City

Chronologie
HorsesRadio Ethiopia
(1976)
Singleauskopplung
26. Januar 1976Gloria

Horses ist das Debütalbum der amerikanischen Sängerin Patti Smith. Es wurde von John Cale produziert und am 13. Dezember 1975 bei Arista Records veröffentlicht. Das Porträtfoto auf dem Cover stammt von Robert Mapplethorpe.

Titelliste

Patti Smith und Lenny Kaye (2007)

Seite A

1. Gloria – 5:57
In Excelsis Deo (Patti Smith)
Gloria (Van Morrison)
2. Redondo Beach (Smith, Richard Sohl, Lenny Kaye) – 3:26
3. Birdland (Smith, Sohl, Kaye, Ivan Král) – 9:15
4. Free Money (Smith, Kaye) – 3:52

Seite B

1. Kimberly (Smith, Allen Lanier, Kral) – 4:27
2. Break It Up (Smith, Tom Verlaine) – 4:04
3. Land – 9:25
Horses (Smith)
Land, of a Thousand Dances (Chris Kenner)
La Mer(de) (Smith)
4. Elegie (Smith, Lanier) – 2:57

Bonustrack (CD-Veröffentlichung)

Rezeption

QuelleBewertung
AllmusicSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[1]
SpinSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[2]
Laut.deSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]
MusikexpressSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[4]

Das Album wurde positiv rezensiert. Lester Bangs schrieb in Creem, das Album enthalte „den besten Garagen-Band-Sound, den es bisher in den 1970er Jahren zu hören“ gebe. Die deutsche Musikzeitschrift Sounds lobte 1979 den „Sound, in dem Rock-Riffs und Sprachrhythmen immer mehr verschmolzen“ und fühlte sich musikalisch an die rhythmische Monotonie und den hypnotischen Gesang von John Cales Velvet Underground erinnert, textlich an Arthur Rimbaud, William S. Burroughs und den Slang der New Yorker Heroinsüchtigen. Der Rezensent monierte aber ein Übermaß an Kunstwollen, Pathos und Manierismus: Einige Passagen seien „fast gequält künstlerisch“.[5]

Die renommierte Musikzeitschrift Rolling Stone listete Horses 2012 auf Platz 44 der 500 besten Alben aller Zeiten.[6] Der New Musical Express führt das Album auf Platz 12 der 500 besten Alben aller Zeiten.[7] In der Liste der 100 besten Alben des Guardians belegt es Platz 33.[8] Das Magazin Time nahm Horses in die Auswahl der 100 wichtigsten Alben auf.[9]

„Because Smith was a poet before she was a singer… and John Cale of the Velvet Underground produced… and her lover Robert Mapplethorpe took the cover photo, Horses is often praised for fusing classical verse, feminism, punk and the avant-garde—which makes this epic debut sound like it belongs on a syllabus for a class few people would willingly take. In fact, it’s a rock record of overwhelming power.“

Josh Tyrangiel[9]

Horses erwies sich als ein so obsessives wie kathartisches Glanzstück. Ein Album, das literarische Einflüsse von Dichtern wie William Blake, Emily Dickinson und William Burroughs mit ekstatischem Rock verband, hatte bisher noch niemand versucht. [...] Horses erlangte den Status eines politischen Manifests für eine andere Ordnung der Dinge als die bürgerliche Weltsicht, ein bleibender Meilenstein der amerikanischen Alternativkultur.“

Uwe Schütte[10]

„Patti Smith schafft auf ihrem Debüt eine bewegende Mischung aus Rock und Poesie. Sie gibt genauso viel auf Jim Morrison und Bob Dylan wie auf die Philosophen William Blake und Arthur Rimbaud. Musikalisch zitiert sie oft die alten Rock-Größen, textlich geht sie aber weiter: Patti Smith sorgt mit einfachen Worten für gewaltige Bilder im Kopf des Zuhörers. [...] Horses ist genau die Art von rohem Art-Rock, der zum Vorbild für die spätere Punk- und New-Wave-Bewegung wird. Aber Horses ist mehr als der Drei-Akkorde-Minimalismus, den später The Clash oder die Buzzcocks bekannt machen. Es ist eine Ansammlung von poetischen Anspielungen auf Rockmusik – für die man vielleicht ein paar Jahre älter sein muss, um sie zu verstehen. Aber die Kraft, die von diesem Album ausgeht, spürt man auch so.“

Florian Nöhbauer[11]

„Mit Horses gab es neue Regeln für weibliche Popstars: die LP setzte Signale für Sängerinnen von Chrissie Hynde und Johnette Napolitano bis zu Courtney Love und Liz Phair. Doch die Wirkung von Patti Smith beschränkte sich nicht auf ein Geschlecht. Sie kombinierte die Energie der aufsprießenden New Yorker Punkszene mit den abenteuerlichen Erzählungen der kalifornischen Beatpoeten und kreierte einen einzigartigen Sound, der sogar kunstbeflissene Bands wie die Talking Heads und R.E.M. beeinflusste. Im Team mit John Cale schaffte Smith ein hypnotisches und schmerzhaft persönliches Album, das auch nach 30 Jahren noch voll einschlägt. [...] Horses erhielt positive Kritiken, der bescheidene Hit kam bis auf Nr. 47 der Billboard Charts. Wichtiger und bisher unbestritten war jedoch, dass die LP Patti Smith als größte Punkdichterin der Rockgeschichte etablierte.“

Jim Harrington[12]

2010 wurde Horses in die National Recording Registry aufgenommen.[13]

Literatur

  • Mark Paytress: Break it Up: Patti Smith’s “Horses” and the Remaking of Rock ‘n’ Roll (englisch). Piatkus Books/Portrait, London 2006. ISBN 0-7499-5107-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Review von William Ruhlmann auf allmusic.com (abgerufen am 15. November 2017)
  2. Discography Patti Smith, in: Spin 9/2008, S. 108.
  3. Review von Josef Gasteiger auf laut.de (abgerufen am 15. November 2017)
  4. Review von Peter Felkel auf musikexpress.de (abgerufen am 15. November 2017)
  5. Lätz Däntz: Patti Smith: Horses. In: Sounds. Platten 66–77, Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1979, S. 1168 f.
  6. 500 Greatest Albums of All Time auf rollingstone.com, abgerufen am 15. November 2017
  7. The 500 Greatest Albums Of All Time: 100-1 auf nme.com, abgerufen am 15. November 2017
  8. The Guardian 100 Best Albums Ever (1997) auf discogs.com, abgerufen am 15. November 2017
  9. a b All-TIME 100 Albums auf time.com, abgerufen am 15. November 2017
  10. Schütte, Uwe: Basis-Diskothek Rock und Pop, Philipp Reclam jun. Stuttgart 2004, S. 165–66.
  11. BR Ruhmeshalle: Horses (7.3.2013) auf br.de, abgerufen am 15. November 2017
  12. Dimery, Robert (Hrsg.): 1001 Alben – Musik, die sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist, 8. Auflage, Edition Olms Zürich 2015, S. 348.
  13. The Sounds of Fighting Men, Howlin' Wolf and Comedy Icon Among 25 Named to the National Recording Registry auf loc.gov, abgerufen am 15. November 2017

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