Horizontalbomber

US-Horizontalbomber B-17
Vergleich des Bombenabwurfs aus einem Horizontalbomber (oben) und einem Sturzkampfbomber

Horizontalbomber sind Bombenflugzeuge, die dazu dienen, Bodenziele mit Fliegerbomben anzugreifen.

Unterscheidung zu Sturzbombern

Horizontalbomber sind – im Gegensatz zu Sturzbombern – solche Bomber, die während des Ausklinkens der Bombenlast ihre Flughöhe nicht verlassen. Ein Horizontalbomber kann eine größere Bombenlast aufnehmen, da beim Horizontalflug die Belastung der Flugzeugzelle nicht so hoch ist wie beim Sturzflug. Jedoch waren diese Maschinen gerade in der Frühzeit der militärischen Luftfahrt im Nachteil, wenn ein Ziel punktgenau getroffen werden sollte, da mit damaligen Zielgeräten ein solches Unterfangen schwieriger auszuführen war als der Angriff mit einem Sturzbomber. Beispielsweise landeten bei einem Angriff amerikanischer Horizontalbomber auf Kugellagerfabriken in Schweinfurt im Oktober 1943 nur etwa 10 % der abgeworfenen Bomben weniger als 500 Fuß (etwa 150 Meter) vom Ziel entfernt, obwohl die Maschinen mit dem damals hochmodernen Norden-Bombenzielgerät ausgerüstet waren.[1]

Horizontalbomber wurden daher eher zur Flächenbombardierung eingesetzt, während Sturzbomber wegen ihrer größeren Zielgenauigkeit Einzelobjekte als Ziele hatten.[2]

Ein als Horizontalbomber konzipiertes Flugzeug war beispielsweise die sowjetische Tupolew Tu-58, die 1941 als Prototyp entstand. Der darauf folgende Tupolew-Prototyp vereinigte bereits Fähigkeiten des Horizontal- und Sturzbombers.

Häufig wurden die Horizontalbomber alternativ auch als Torpedobomber eingesetzt (z. B. Nakajima B5N).

Mit präzisionsgelenkter Munition ausgerüstete Horizontalbomber können ihre Ziele ebenfalls sehr genau treffen, so dass die Entwicklung spezieller Sturzbomber überflüssig wurde.

Literatur

  • Flying and Popular Aviation, Januar 1941, S. 16 [2]

Einzelnachweise

  1. Oakland Aviation Museum: Norden Bombsight (Memento desOriginals vom 16. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oaklandaviationmuseum.org, abgerufen am 23. November 2017
  2. Peter C. Smith: Dive Bomber!: Aircraft, Technology, and Tactics in World War II, s. 76 [1]

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B-17 on bomb run.jpg
Douglas-built B-17G-30-DL 42-38091 was a stateside B-17G used for training. It was first delivered to Cheyenne, WY, in December 1943. Photo shows the chin turret with .50 caliber machine guns featured in later models. The B-17 weighed about 60,000 lbs., carried a bomb load of 6000 lbs., at a speed of approximately 300 miles per hour.
Dive Bombing.png
Autor/Urheber: MLWatts, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sketch illustrating the principle of dive bombing. The dashed line is the flight path of the aircraft (that is, the extension of its longitudinal axis) while the continuous line is the parabolic trajectory of the fall of the bomb. In traditional bombing (top), the bomb's point of impact is influenced by many factors, including the aircraft's speed and altitude at the time of the release; therefore, without sophisticated aiming devices this technique generally inaccurate. In dive bombing, the bomb is falling almost exactly in front of the aircraft and the pilot has the point of impact almost exactly in his sight (more exactly, as the angle of the dive approaches -90°). After dropping the bomb, the pilot maneuvers to get back to a sufficient altitude. Since the fall of the bomb is only slightly affected by the speed and altitude of the aircraft at the time of dropping, dive bombing is generally very accurate.