Horbach (Langenzenn)

Horbach
Koordinaten: 49° 29′ 38″ N, 10° 49′ 19″ O
Höhe: 334 (325–345) m ü. NHN
Einwohner:535 (2. Jan. 2019)[1]
Eingemeindung:1. Mai 1978
Postleitzahl:90579
Vorwahl:09101
Freiwillige Feuerwehr Horbach
Horbacher Weiher

Horbach (umgangssprachlich: „Håʳba“[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Langenzenn im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Durch das Dorf fließt der Lohmühlbach, der ein rechter Zufluss der Zenn ist. Im Norden grenzt das Eichholz an, im Nordosten die Steigäcker, im Süden befindet sich ein Swin-Golf-Platz und die Kelleräcker. Im Südwesten befindet sich der Kugelbuck. Eine Gemeindeverbindungsstraße nach Langenzenn zur Kreisstraße FÜ 17 (1,3 km westlich) bzw. zu einer Halbanschlussstelle der Kreisstraße FÜ 2 mit der B 8 (1,5 km östlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Roßendorf zur Kreisstraße FÜ 16 (2,4 km südlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde im Gültbuch des Nürnberger Sankt-Klara-Klosters von 1316 als „Horbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort „horo“ (ahd. Schmutz, Sumpf) ist und demnach einen schmutzigen Bach bezeichnet.[2] Im Urbar der Burggrafschaft Nürnberg (1360/70) wurden für den Ort vier abgabepflichte Bauernhöfe verzeichnet. 1414 wurden im Salbuch des burggräflichen Amtes Cadolzburg für den Ort vier Grundherren angegeben (der Burggraf, das St.-Klara-Kloster, die Patrizier Holzschuher und Groland), denen die neun Bauerngüter unterstanden. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort verwüstet und lag auch noch nach Kriegsende öde da.[1]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Horbach 14 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Klosteramt Langenzenn. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (ein Gut, ein Hirtenhaus), das Klosteramt Langenzenn (drei Höfe, zwei Halbhöfe, zwei Güter), die Deutschordenskommende Nürnberg (ein Hof, ein Gut), die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (ein Halbhof), St.-Klara-Kloster-Amt (ein Hof) und der Nürnberger Eigenherr von Fürer (ein Hof).[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Horbach 1808 dem Steuerdistrikt Seukendorf zugeordnet. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Horbach, zu der Göckershof, Hausen, Kagenhof, Raindorf und Seckendorf gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Cadolzburg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Cadolzburg (1919 in Finanzamt Cadolzburg umbenannt).[5] Ab 1862 gehörte Horbach zum Bezirksamt Fürth (1939 in Landkreis Fürth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Cadolzburg (1879 in Amtsgericht Cadolzburg umbenannt), seit 1931 ist das Amtsgericht Fürth zuständig. Die Finanzverwaltung wurde am 1. Januar 1929 vom Finanzamt Fürth übernommen. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 9,019 km².[6]

1953 wurde der Gemeindeteil Kagenhof nach Veitsbronn eingegliedert.[7] Mit der Gebietsreform in Bayern wird die Gemeinde Horbach am 1. Mai 1978 aufgelöst. Der Gemeindeteil Raindorf kam zu Veitsbronn und Seckendorf (zu Cadolzburg), der Hauptort und die restlichen Gemeindeteile wurden in die Stadt Langenzenn eingegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Horbach

Jahr181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner283314364347367373355360349348383408459493523478504515545861863861697734
Häuser[9]46485662657786129
Quelle[10][11][12][12][13][12][14][12][12][15][12][12][16][12][12][12][17][12][12][12][18][12][6][19]

Ort Horbach

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002001002019
Einwohner8087118110109109125230285291413468535
Häuser[9]15162019212452103
Quelle[10][11][13][14][15][16][17][18][6][19][20][1]
Einwohnerzahlen Horbach 1820 bis 2000

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Evangelisch-lutherische Pfarrkirche (Langenzenn) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Marien (Langenzenn).

Vereine (Auszug)

  • Bayer. Bauernverband Ortsbäuerin Horbach[21]
  • Bayer. Bauernverband Ortsverband Horbach
  • Freiwillige Feuerwehr Horbach
  • Jagdgenossenschaft Horbach
  • Swin-Golf-Club Horbach 08[22]

Literatur

Weblinks

Commons: Horbach (Langenzenn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Horbach auf der Website langenzenn.de
  2. a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 53f.
  3. Horbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 128.
  5. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234; Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 27 (Digitalisat).
  6. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 103, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 714.
  9. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 43 (Digitalisat). Für die Gemeinde Horbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Göckershof (S. 30), Hausen (S. 37), Kagenhof (S. 45), Raindorf (S. 73) und Seckendorf (S. 85).
  11. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 66 (Digitalisat). Einwohnerzahl laut Historischem Gemeindeverzeichnis. Im Original nur 244 Einwohner wegen falscher Einwohnerzahl des Ortes Seckendorf.
  12. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1195–1196, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1126 (Digitalisat).
  16. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1194 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1062 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
  21. Hirsch & Wölfl GmbH – www.hirsch-woelfl.de: Stadt Langenzenn | Vereine |. In: www.langenzenn.de. Abgerufen am 26. September 2015.
  22. Endress: Swingolf Horbach – Herzlich Willkommen. In: swingolf-horbach.de. Abgerufen am 26. September 2015.

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