Honigvögel

Honigvögel
Kaphonigvogel (Promerops cafer)

Kaphonigvogel (Promerops cafer)

Systematik
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung:Singvögel (Passeri)
ohne Rang:Passerida
Überfamilie:Passeroidea
Familie:Promeropidae
Gattung:Honigvögel
Wissenschaftlicher Name der Familie
Promeropidae
Vigors, 1825
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Promerops
Brisson, 1760
Natalhonigvogel (Promerops gurneyi)

Die Honigvögel (Promerops), früher als Proteavögel bezeichnet, sind eine Singvogelgattung die mit zwei Arten im südlichen und südöstlichen Afrika vorkommt. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von der südafrikanischen Provinz Westkap bis an die Grenze zu Eswatini und Mosambik und umfasst daneben auch die Eastern Highlands an der Grenze von Simbabwe zu Mosambik.[1]

Merkmale

Honigvögel sind mittelgroße Singvögel mit einem bräunlichen Rücken, einer hellen Bauchseite. Die Flügel sind mittellang und an ihren Enden spitz. Der Kopf ist mittelgroß, der Hals ist mittellang. Der Schwanz ist sehr lang. Der Schnabel ist lang, schmal und leicht gebogen. Die Beine sind kurz und die Füße sind klein. Männchen sind größer als die Weibchen und besitzen längere Schwänze.[1]

Lebensraum und Lebensweise

Honigvögel ernähren sich vor allem vom Nektar der Zuckerbüsche (Protea) und anderer Pflanzen, z. B. von Aloen. Sie sind dadurch an Regionen mit entsprechenden Vorkommen gebunden. Dazu gehört der Fynbos und einige Gebirgsgegenden im südlichen Afrika. Außerdem werden Insekten gefressen, darunter Käfer, Fliegen, Ameisen und Wespen. Die meisten Insekten werden erbeutet während sie Blüten besuchen, hin und wieder werden sie auch im Flug gefangen. Honigvögel bestäuben bei ihrer Nektaraufnahme die Blüten, außerdem dienen sie als Lufttaxi für Blütenmilben, die zur Verbreitung die Nasenlöcher der Vögel aufsuchen.

Honigvögel sind monogam und die Männchen sind stark revierbildend und sehr aggressiv gegenüber anderen Männchen, vor allem zu Beginn der Blütezeit. Das vor allem vom Weibchen errichtete Nest ist offen und napfförmig und wird im dichten Strauchwerk der Zuckerbüsche aus Zweigen und Gras errichtet. Das Gelege besteht normalerweise aus zwei Eiern, die über einen Zeitraum von 16 bis 17 Tagen ausschließlich vom Weibchen bebrütet werden. Beide Eltern füttern die Jungvögel, vor allem mit kleinen Insekten. Diese verlassen das Nest im Alter von 17 bis 23 Tagen und werden noch drei bis vier Wochen weiter von den Eltern gefüttert.[1]

Arten

  • Kaphonigvogel (Promerops cafer)
  • Natalhonigvogel (Promerops gurneyi)

Systematik

Die Honigvögel wurde 1760 durch den französischen Zoologen Mathurin-Jacques Brisson erstmals beschrieben. Im Jahr 1825 führte der irische Zoologe Nicholas Aylward Vigors die monotypische Familie Promeropidae für die Gattung ein. Die Honigvögel gehören innerhalb der Singvögel zur Überfamilie Passeroidea. Molekulargenetische Studien ergaben, dass sie entweder die Schwestergruppe einer Klade aus allen übrigen Familien der Passeroidea sind[2] oder sie sind zusammen mit den ebenfalls in Afrika vorkommenden Sopranisten (Modulatricidae) die Schwestergruppe aller übrigen Familien der Passeroidea.[3][4][1]

Quellen

  1. a b c d David W. Winkler, Shawn M. Billerman, Irby J. Lovette: Bird Families of the World: A Guide to the Spectacular Diversity of Birds. Lynx Edicions (2015), ISBN 978-8494189203. Seite 497.
  2. Ulf S. Johansson, Jon Fjeldså, Rauri C.K. Bowie: Phylogenetic relationships within Passerida (Aves: Passeriformes): A review and a new molecular phylogeny based on three nuclear intron markers In: Molecular Phylogenetics and Evolution 48 (2008) 858–876
  3. Barker, F. K., A. Cibois, P. Schikler, J. Feinstein, and J. Cracraft. 2004. Phylogeny and diversification of the largest avian radiation. Proceedings of the National Academy of Sciences, 101:11040-11045 DOI: 10.1073/pnas.0401892101
  4. P. Beresford, F. K. Barker, P. G. Ryan und T. M. Crowe: African endemics span the tree of songbirds (Passeri): molecular systematics of several evolutionary ‘enigmas’. 2005. Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences 272(1565):849-58, DOI: 10.1098/rspb.2004.2997

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