Homöonym

Ein Homöonym (oder Homoionym, von gr. ὁμοῖος, ὅμοιος, ähnlich und ὄνομα, ὄνυμα, Name) ist ein Wort, das einem anderen Wort in Bedeutung, Schreibweise oder Aussprache ähnelt.

Ähnlichkeit in der Wortbedeutung

Wenn zwei Worte die gleiche Bedeutung haben und in jedem Kontext austauschbar sind, nennt man sie totale, strikte oder reine Synonyme. Wenn die Bedeutung nur ähnlich, aber nicht gleich ist, spricht man von Homöonymie oder partieller Synonymie.

Oberbegriffe (Hyperonyme) und Unterbegriffe (Hyponyme) stellen einen Sonderfall der Homöonymie dar.

Beispiele

  • Totale Synonyme: Hubschrauber – Helikopter, Orange – Apfelsine
  • Partielle Synonyme: Metzger – Fleischer – Schlachter, Haupt – Kopf
  • Hyperonym und Hyponym: KFZ – Auto, Katze – Hauskatze

Ähnlichkeit in der Schreibweise oder der Aussprache

Wenn zwei Worte die gleiche Schreibweise haben, nennt man sie Homographe, eine Unterklasse der Homonyme. Wenn die Aussprache gleich ist, nennt man sie Homophone. Wenn die Schreibweise oder Aussprache nur ähnlich ist, nennt man sie Homöonyme.[1] Homonyme, Homophone und Homöonyme sind Quelle von Missverständnissen aber auch von Witzen und Wortspielen. (Siehe auch: Teekesselchen.)

Beispiele

  • Homonyme (mit gleichem Geschlecht): das Schloss (Bauwerk) – das Schloss (Sicherheitsvorrichtung)
  • Homonyme (mit unterschiedlichem Geschlecht): der See – die See
  • Homöonyme (mit gleichem Wortklang = Homophon): Mohr – Moor, französisch: l'attente (das Warten) – la tante (die Tante) – la tente (das Zelt)
  • Homöonyme (mit ähnlichem Wortklang): Fahrer – Pfarrer, (Herr) Schmidt – (der) Schmied

Literatur

  • Hadumod Bußmann (Hrsg.) unter Mitarbeit von Hartmut Lauffer: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4., durchgesehene und bibliographisch ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-45204-7.

Einzelnachweise

  1. Duden - Das Fremdwörterbuch, 10. Auflage 2010, ISBN 978-3-411-04060-5