Hombressen

Hombressen
Koordinaten:51° 30′ N, 9° 27′ O
Höhe: 197 m ü. NHN
Fläche:14,15 km²[1]
Einwohner:1610 (30. Jun. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:114 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1970
Postleitzahl:34369
Vorwahl:05671
Hombressen vom Warthügel aus gesehen

Hombressen ist ein Dorf im nordhessischen Landkreis Kassel. Mit etwa 1600 Einwohnern ist es der größte dörfliche Stadtteil von Hofgeismar.

Geographische Lage

Hombressen liegt am Westrand des Reinhardswaldes etwa 5 km (Luftlinie) östlich von Hofgeismar und wird in Ost-West-Richtung von der Lempe durchflossen, in die im Dorf flussabwärts betrachtet Giesbach, Soode und Reinbecke einmünden; entlang dieser Bachläufe hat sich der ursprüngliche Ort scherenförmig entwickelt. Nordnordöstlich liegt Beberbeck, westlich Carlsdorf, südsüdöstlich Udenhausen und östlich der gemeindefreie Gutsbezirk Reinhardswald.

Geschichte

Ortsgeschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hombressen erfolgte unter dem Namen Humbrechtessen um das Jahr 1200.[2] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Humbrachtessen (1248), Gumbragtissen (1274) und Humbressen (1452). Der Ort lag an der "Königsstraße" von Kassel nach Helmarshausen. Hombressen war eines der Dörfer die Graf Ludwig von Dassel 1272 an Kurmainz verkaufte. Die evangelische Dorfkirche wurde ab 1718 neu errichtet, der Turm der Kirche erst im Jahr 1753 fertiggestellt.

Zum 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hombressen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hofgeismar eingemeindet.[3][4] Für Hombressen wie für alle durch die Gebietsreform nach Hofgeismar eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]

Hombressen wurde im HR Wettbewerb 2017 das „Dollste Dorf 2017“.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Hombressen angehört(e):[2][7]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hombressen 1647 Einwohner. Darunter waren 15 (0,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 303 Einwohner unter 18 Jahren, 600 zwischen 18 und 49, 363 zwischen 50 und 64 und 321 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 669 Haushalten. Davon waren 156 Singlehaushalte, 228 Paare ohne Kinder und 231 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 150 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 438 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

Hombressen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
1.250
1840
  
1.253
1846
  
1.284
1852
  
1.300
1858
  
1.266
1864
  
1.236
1871
  
1.232
1875
  
1.234
1885
  
1.178
1895
  
1.136
1905
  
1.059
1910
  
1.035
1925
  
1.142
1939
  
1.208
1946
  
1.790
1950
  
1.816
1956
  
1.664
1961
  
1.639
1967
  
1.654
1970
  
1.721
1980
  
?
1990
  
1.784
2000
  
1.909
2005
  
1.825
2010
  
1.771
2011
  
1.647
2015
  
1.640
2020
  
1.596
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970:[2]; nach 1970: Stadt Hofgeismar[11][12]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885:1169 evangelische (= 99,24 %), 2 katholische (= 0,17 %), 6 anderes christliche-konfessionelle (= 0,51 %), ein jüdischer (= 0,08 %) Einwohner[2]
• 1961:1422 evangelische (= 86,76 %), 193 katholische (= 11,78 %) Einwohner[2]

Politik

Für den Stadtteil Hombressen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Hombressen.[5] Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 63,32 %. Dabei wurden gewählt: fünf Mitglieder der SPD, zwei Mitglieder der „Wählergemeinschaft Soziale Demokraten“ und zwei Mitglieder der „Bürgerliste Hombressen“.[13] Der Ortsbeirat wählte Regine Bresler (SPD) zur Ortsvorsteherin.[14]

Sehenswürdigkeiten

Kirchturm in Hombressen

Zu den Sehenswürdigkeiten in Hombressen zählen u. a.:

  • Kirche, die von 1718 bis 1753 erbaut wurde.
  • Friedenseiche, die 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg gepflanzt wurde.
  • Strufuskreuz im Reinhardswald, das an die Sage eines Wilddiebes erinnert.
  • Vogelpark.

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Hombressen.

Ehrenbürger

Literatur

  • Literatur über Hombressen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
  • Friedrich Bleibaum (Hrsg.): Kreis Hofgeismar (= Handbuch des Heimatbundes für Kurhessen, Waldeck und Oberhessen, Bd. 3). Bernecker, Melsungen 1966, S. 144 ff.
  • Hombressen – ein Dorf im Reinhardswald. In: Alt-Hofgeismar – Bilder aus einer vergangenen Zeit 1870–1925, herausgegeben und erläutert von Helmut Burmeister und Klaus-Peter Lange, Hofgeismar 1979, S. 58 ff.
  • Literatur über Hofgeismar-Hombressen nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks

Commons: Hombressen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung von Justiz (Justizamt Hofgeismar) und Verwaltung.
  3. Am 31. Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Hofgeismar.

Einzelnachweise

  1. a b Stadt Hofgeismar – Zahlen und Fakten. Abgerufen am 3. Januar 2024 (deutsch).
  2. a b c d e f g h Hombressen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 30. September 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Hofgeismar, Landkreis Hofgeismar vom 7. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 142, Punkt 182 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Hofgeismar, abgerufen im März 2020.
  6. hessenschau.de, Frankfurt, Germany: Video: Hombressen ist das "Dollste Dorf 2017" | hessenschau.de | TV-Sendung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2017; abgerufen am 12. Juni 2017.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 49 f. (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 70 f. (kurhess GS 1821)
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 26 und 82, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Haushalt 2020. Vorbericht Teil II. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Hofgeismar, S. E6, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2021; abgerufen im September 2020.
  12. Zahlen und Fakten. Haupt- und Nebenwohnsitze. In: Webauftritt. Stadt Hofgeismar, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
  13. Ergebnis der Ortsbeiratswahlen 2021 in Hombressen. In: Votemanager. Stadt Hofgeismar, abgerufen im September 2023.
  14. Ortsbeirat Hombressen. In: Ratsinformationsinformationssystem. Stadt Hofgeismar, abgerufen im September 2023.

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Kirchturm in Hombressen
1314 Felder von Hombressen auf dem Warthügel, Blick über das Lempetal zum Reinhardswald.jpg
Autor/Urheber: Kersti Nebelsiek, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Felder von Hombressen auf dem Warthügel, Blick über das Lempetal zum Reinhardswald
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Wappen von Hofgeismar
„In Rot ein schwebender silberner Torbau mit kuppelbekröntem Mittelturm zwischen Fialen; darunter ein achtspeichiges silbernes Rad.“