Homberg (Westerwald)

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:50° 39′ N, 8° 6′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Westerwaldkreis
Verbandsgemeinde:Rennerod
Höhe:585 m ü. NHN
Fläche:2,16 km2
Einwohner:182 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:84 Einwohner je km2
Postleitzahl:56479
Vorwahl:02664
Kfz-Kennzeichen:WW
Gemeindeschlüssel:07 1 43 244
Adresse der Verbandsverwaltung:Hauptstraße 55
56477 Rennerod
Website:homberg-westerwald.de
Ortsbürgermeister:Stefan Flick
Lage der Ortsgemeinde Homberg im Westerwaldkreis
Karte
Ansicht von Homberg (2020)
Dorfgemeinschaftshaus (Alte Schule)

Homberg ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rennerod an.

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Siegen und Limburg an der Lahn am 634 m hohen Homberg, an der Grenze zu Hessen. Etwa ein Kilometer westlich befindet sich die Breitenbachtalsperre, die den Breitenbach (östlicher Nister-Zufluss) aufstaut.

An Homberg grenzende Nachbarorte sind das bereits zu Hessen gehörende Driedorf (Ortsteile Waldaubach im Nordosten und Hohenroth im Osten) und die ebenfalls zur Verbandsgemeinde Rennerod gehörenden Ortsgemeinden Rehe im Südosten sowie Waigandshain und Nister-Möhrendorf im Nordwesten.

Geschichte

Homberg wurde am 29. März 1256 als Hoimberch über dem Westerwald erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort war wohl schon seit dem Mittelalter Teil des Kirchspiels Emmerichenhain und mit diesem der Herrschaft zum Westerwald. Um 1500 lebten im Ort sechs Familien. Die 1570 erstmals erwähnt Kapelle war 1645 nur noch eine Ruine. 1635 wütete die Pest und forderte große Opfer. Die Gemeinde kauft 1778 ein Haus zur Einrichtung einer Schule, 1848 wurde eine eigene Schule erbaut.

Im 18. Jahrhundert war Homberg dem Amt Rennerod des Hauses Nassau-Diez (später Oranien-Nassau) zugeordnet. Nach Zugehörigkeit zum kurzlebigen Großherzogtum Berg fiel der Ort an das Herzogtum Nassau, das von Preußen nach dem Deutschen Krieg im Jahr 1866 annektiert wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Homberg zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Homberg, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

JahrEinwohner
15344 Vogtleute, 7 Nassau-Bailsteiner Eigenleute
15777 dienstpflichtige Häuser
16079 Mann
16434
168413 Häuser
174182
1782116
1815183
1835205
1871176
JahrEinwohner
1905159
1939146
1950146
1961141
1970158
1987118
2005158
2011180
2017174
2023182[1]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Homberg besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]

Bürgermeister

Stefan Flick wurde am 6. September 2024 Ortsbürgermeister von Homberg.[4] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 76,0 % gegen einen Mitbewerber durchgesetzt.[5]

Flicks Vorgänger Michael Gräb hatte das Ehrenamt 1989 übernommen und kandidierte nach sechs Wiederwahlen und einer Amtszeit von 35 Jahren bei der Wahl 2024 nicht erneut als Ortsbürgermeister.[6][7]

Bei der konstituierenden Sitzung am 6. September wurden zudem zwei Beigeordnete durch den Gemeinderat gewählt.[4]

Wappen

Wappen von Homberg
Wappen von Homberg
Blasonierung: „Unter goldenem Wellenschildhaupt, darin balkenweise sieben stilisierte grüne Fichten mit schwarzem Stamm, in Rot auf grünem Berg eine silberne Kapelle mit trapezförmiger Giebelwand, gemauerten Kanten, schwarzer Doppeltür mit rundem, dreigeteiltem Oberlicht, begleitet von zwei schwarzen Fenstern, silbernem Walmdach mit schwarzem Fenster und schwarzem Giebelkreuz.“[8]
Wappenbegründung: Die auf dem Wappen abgebildete Kapelle wurde 1570 gebaut, von ihr blieb aber nichts erhalten. Das Wellenband symbolisiert den in der Gemarkung entspringenden Breitenbach, die Fichten eine Schutzheckenpflanzung aus dem 19. Jahrhundert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2024) sind als Kulturdenkmäler das Dorfgemeinschaftshaus (ehemalige Schule, errichtet um 1848/49) und in der Waigandshainer Straße ein Fachwerk-Quereinhaus aus dem 18./19. Jahrhundert ausgewiesen.[9]

Regelmäßige Veranstaltungen

Alljährlich zu Christi Himmelfahrt findet das Brunnenfest statt.[10]

Verkehr

Der Ort liegt an der K 40. Südlich der Gemeinde verläuft die B 255, die von Montabaur nach Herborn führt. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Herborn an der A 45 DortmundHanau, etwa 20 Kilometer entfernt.

Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Persönlichkeiten

  • Peter Schneider (* 30. Mai 1803 in Homberg, † im 19. Jahrhundert), Gutsbesitzer und Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Herzogtums Nassau.

Literatur

  • Hellmuth Gensicke: Kirchspiel und Gericht Emmerichenhain. In: Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung (Hrsg.): Nassauische Annalen. Band 101. Verlag des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Wiesbaden 1990, S. 231–254.
Commons: Homberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
  3. Michael Gräb (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Ortsgemeinde Homberg am 09.06.2024. In: Hoher Westerwald – Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 21. Juni 2024, abgerufen am 6. November 2024.
  4. a b Bericht zur Sitzung des Gemeinderates vom 06. September 2024. In: Hoher Westerwald – Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod, Ausgabe 38/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. November 2024.
  5. Homberg, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Homberg. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 6. November 2024.
  6. Jana Ludwig: Auch nach 30 Jahren will es einer der dienstältesten Wäller Ortschefs noch mal wissen: Michael Gräb brennt für die Lokalpolitik. In: Westerwälder Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 22. März 2019, abgerufen am 6. November 2024.
  7. Angela Baumeier: Das ist Spitze: Drei Kandidaten für Ortschef in Stein-Neukirch. Wer wird in Homberg die Nachfolge von Michael Gräb antreten? In: Westerwälder Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 15. Mai 2019, abgerufen am 6. November 2024.
  8. Homberg. Verbandsgemeinde Rennerod, abgerufen am 6. November 2024.
  9. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Westerwaldkreis. Mainz 2024, S. 29 (PDF; 4,8 MB).
  10. Über Himmelfahrt veranstaltet der Dorfverschönerungsverein Homberg wieder sein traditionelles „Brunnenfest“. In: Hoher Westerwald – Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod, Ausgabe 18/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. November 2024.

Auf dieser Seite verwendete Medien

HombergWesterwaldAlteSchule2.jpg
Autor/Urheber: LigaDue, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Homberg (Westerwald), Dorfgemeinschaftshaus (Alte Schule), Rheinland-Pfalz, Deutschland
Wappen Homberg (Westerwald).svg
Autor/Urheber: offizielles Wappen der Ortsgemeinde Homberg, kein Autor, Lizenz: CC0
offizielles Wappen der Ortsgemeinde Homberg (Westerwald)
Homberg im Westerwaldkreis.png
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
HombergWesterwald1.jpg
Autor/Urheber: LigaDue, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Homberg, Westerwald, Rheinland-Pfalz, Deutschland