Vollschmarotzer

Große Sommerwurz (Holoparasit) mit Klappertöpfen (Hemiparasit) im Hintergrund

Vollschmarotzer (Holoparasiten, auch Vollparasiten genannt) sind parasitische Blütenpflanzen (Phytoparasiten), die in ihrer Ernährung völlig von ihren Wirtspflanzen abhängig sind. Ihnen fehlt das zur selbständigen Erzeugung von organischen Kohlenstoffverbindungen („Zucker“) nötige Blattgrün, ihre Blätter sind stark zurückgebildet oder fehlen völlig. Mit Hilfe von speziellen Saugorganen (Haustorien) dringen sie in die Leitungsbahnen (Phloem, selten auch Xylem) ihrer Wirte ein, um diesen alle lebenswichtigen Stoffe zu entnehmen.

Im Gegensatz zu den Halbschmarotzern (Hemiparasiten) sind Vollschmarotzer oft streng wirtsspezifisch, das heißt, sie parasitieren nur auf einer Pflanzenart oder auf wenigen eng verwandten Arten.

Beispiele für Vollschmarotzer in der mitteleuropäischen Flora sind die Sommerwurz- und Seide-Arten oder die Schuppenwurzen (Blutungssaftschmarotzer oder Xylemparasiten).

Literatur

  • Daniel L. Nickrent, Lytton J. Musselman: Introduction to Parasitic Flowering Plants. In: The Plant Health Instructor. 2004, doi:10.1094/PHI-I-2004-0330-01. (sehr gute, illustrierte Einführung)
  • Daniel L. Nickrent: Parasitic plants of the World. (archivierte PDF (Memento vom 8. Mai 2013 im Internet Archive); 4,16 MB) In: J. A. López-Sáez, P. Catalán & L. Sáez (eds.): Plantas parásitas de la Península Iberica e Islas Baleares. Mundi-Prensa Libros, S. A., Madrid 2002, S. 7–27.
  • Malcolm C. Press & Jonathan D. Graves: Parasitic Plants. Chapmann & Hall, London 1995, ISBN 0-412-37120-0.
  • Hans Christian Weber: Parasitismus von Blütenpflanzen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-10529-X.
  • Hans Christian Weber: Schmarotzer: Pflanzen, die von anderen leben. Belser, Stuttgart 1978, ISBN 3-7630-1834-4.
  • Job Kuijt: The Biology of Parasitic Flowering Plants. University of California Press, Berkeley 1969.
  • Theodor Schmucker: Höhere Parasiten. In: W. Ruhland (Hrsg.): Handbuch der Pflanzenphysiologie, Band XI: Heterotrophie. Springer-Verlag, Berlin 1959, S. 480–529.

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Orobanche elatior sl8.jpg
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Habitus

Taxonym: Orobanche elatior ss. Jiří Zázvorka: Orobanche kochii and O. elatior (Orobanchaceae) in central Europa, in: Acta Musei Moraviae, Scientiae biologicae, 95 (2), 77–119, Brno 2010, ISSN 1211-8788
Fundort: zwischen Limberg und Niederschleinz, Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich - ca. 260 m ü. A.

Standort: Magerwiese