Hollander (Adelsgeschlecht)

Wappen derer von Hollander

Hollander ist der Name eines deutsch-baltischen Adelsgeschlechts.

Geschichte

Die Familie von Hollander ist ein aus Rostock stammendes Geschlecht, das sich seit dem Ende des 17. Jahrhunderts in Riga etabliert hat. Der Stammvater Matthias Hollander lebte um die Mitte des 17. Jahrhunderts als Kaufherr in Rostock. Sein gleichnamiger ältester Sohn ließ sich in Riga als Kaufmann nieder. Ihm folgte sein jüngerer Bruder Johann (1669–1732) nach und gründete 1694 ein Handelshaus,[1] das seit 1780 unter dem Namen Johann Heinrich Hollander und Sohn firmierte und dessen Inhaber seine Nachkommen bis 1866 waren.[2] Im Jahr 1788 wurde die Familie in den rittermäßigen Reichsadel aufgenommen.[3]

1885 erließen die vier Enkel von Samuel Hollander die Statuten für die Hollander-Familienstiftung, die im folgenden Jahr in Riga gedruckt wurden.[4]

Die Familie hat zu Beginn des 19. Jahrhunderts das livländische Gut Ohlenhof im Kirchspiel Lösern besessen.[5]

Wappen

Das 1788 von Kaiser Joseph II. bestätigte Familienwappen zeigt in Rot eine nicht durchgehende goldene Spitze belegt und beseitet von je einem grünen Kleeblatt. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein brauner Stamm mit beiderseits gestummelten Ästen zwischen zwei roten Büffelhörnern.

Das ältere Wappen, wie es am Epitaph (Totenschild) für Johann Holländer (1669–1732) in der Rigaer Petrikirche angebracht ist, ist davon etwas abweichend (sofern es mit Blau und Silber statt Rot nicht auch noch falsch bemalt ist), weist aber eindeutig auf den gemeinsamen Ursprung hin: in Blau ein eingebogener, bis oben zum Schildrand hin durchgehender goldener Sparren, an den Seiten und unten ebenfalls je von einem grünen Kleeblatt begleitet. Auf dem Helm mit silbern-goldenen Helmdecken ein blau-silbern gewundener Helmwulst. Die Helmzier fehlt hier.

Stammlinie und Angehörige

  • Matthias Hollander († 1699), Kaufherr in Rostock
    • Johann Hollander (1669–1732), Rathsherr und Ältermann der Großen Gilde in Riga
      • Johann Heinrich von Hollander (1725–1797), Rathsherr in Riga, 1788 Reichsadelsstand
        • Johann Samuel von Hollander (1754–1799), rigischer Kaufmann und Sammler[6]
          • Johann Heinrich von Hollander (1780–1852), rigischer Fabrikant und Kaufmann[7]
          • Christoph von Hollander (1783–1860), Rats- und Oberamtsherr in Riga
          • Albert Woldemar von Hollander (1796–1868), baltischer Pädagoge[11]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rigasche Biographieen, Band 1, Riga 1881, S. 176.
  2. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hollander, v.. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  3. Adelsakte Hollander von 1788 im Österreichischen Staatsarchiv.
  4. Statuten für die Hollander-Familienstiftung
  5. Carl Hermann Friedrich von Tiesenhausen: Erste Fortsetzung von des Herrn Hofraths von Hagemeister Materialien zur Gütergeschichte Livlands. Nicolai Kymmel’s Buchhandlung, Riga 1843, S. 72.
  6. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hollander, Johann Samuel (v.). In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  7. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hollander, Johann Heinrich (v.). In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  8. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hollander, Heinrich Eduard Gustav (v.). In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  9. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hollander, Eduard v.. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  10. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hollander, Johann Heinrich v.. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
  11. Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu Hollander, Albert Woldemar (v.). In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital

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J.v.Holländer.JPG
Coat of arms of Johann Holländer, Ratsherr und Oberbauherr in Riga 1669 in Rostock—1732 in Riga). In der Kirche St. Peter in Riga.
Hollander-Wappen 1788.jpg
Wappen des baltischen Adelsgeschlechts von Hollander, das 1788 den ritermäßigen Adelsstand des römisch- deutschen Kaiserreiches erhielt