Holger Thuß

Holger J. Thuß (* 12. August 1969 in Jena[1]) ist ein deutscher Lobbyist und Verleger. Er ist der Präsident und Gründer des Vereins Europäisches Institut für Klima & Energie e. V. (EIKE)[2] sowie Verleger des TvR Medienverlags.[3] Beide Organisationen sind Teil der institutionellen Einbettung, die den wissenschaftlichen Konsens über die menschengemachte globale Erwärmung leugnen.[4]

Thuß war 1995 bis 1996 stellvertretender Bundesvorsitzender des Ringes Christlich-Demokratischer Studenten[5]; zudem war er als CDU-Politiker in der Kommunalpolitik aktiv.[6] Seine Dissertation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Freiheit und Ordnung. Die konstitutionelle Partei in den Thüringer Staaten in den Jahren 1848 bis 1850 beschäftigt sich mit dem „Aufstieg der parlamentarischen Mitte-Rechts-Formationen“ und erschien im Jahr 2005.[1]

Thuß gründete im Jahr 2004 den europäischen Ableger der amerikanischen Lobbyorganisation CFACT,[7][8] die auch von dieser finanziert wurde, inzwischen laut Thuß jedoch aufgelöst ist.[9] Im Jahr 2007 gründete er dann EIKE; die Idee dafür stammt laut Thuß von CFACT.[10] Er wird zudem vom Heartland Institute als „Experte“ geführt, einer von der fossilen Energieindustrie finanzierten Klimaleugnerorganisation, zu der EIKE finanzielle Verbindungen unterhält und die mit EIKE gemeinsame Konferenzen abhält.[9]

Im Vorfeld einer Konferenz von EIKE 2018 griff Thuß den Reporter Achim Pollmeier des Fernsehmagazins Monitor der ARD vor laufender Kamera physisch an und attackierte ihn verbal: Pollmeier sei kein Journalist, sondern ein Agitator.[11] 2019 erklärte er auf einer EIKE-Konferenz in München, die Klimaproteste hätten mittlerweile „terroristische Ausmaße“ erreicht.[12]

Publikationen

  • Holger Thuß, Mario Voigt: 50 Jahre RCDS. Fünf Jahrzehnte gelebte Studentenpolitik. Erlangen 2001, ISBN 3-921713-30-7.
  • Students on the right way: European Democrat Students, 1961–2001 / Holger Thuss, Jena 2002.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Holger Thuß: Freiheit und Ordnung : die konstitutionelle Partei in den Thüringer Staaten in den Jahren 1848 bis 1850., 30. Juni 2005 (urn:nbn:de:gbv:27-dbt-005636-2, abgerufen am 21. September 2019).
  2. Achim Brunnengräber: Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf gegen die Energiewende. In: FFU-report Jahrgang 2013. Hrsg.: Forschungszentrum für Umweltpolitik, Freie Universität Berlin, 26. März 2013, S. 22 und 27 (PDF S. 28 und 33). DOI:10.17169/refubium-23483
  3. GND 106564891X
  4. Achim Brunnengräber: Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf gegen die Energiewende. In: FFU-report Jahrgang 2013. Hrsg.: Forschungszentrum für Umweltpolitik, Freie Universität Berlin, 26. März 2013, S. 35 (PDF S. 41). DOI:10.17169/refubium-23483
  5. Archiv für Christlich-Demokratische Politik (Hrsg.): Findbuch 04–006 Ring Christlich-Demokratischer Studenten. 2016, abgerufen am 22. September 2019.
  6. Lena Puttfarcken: Die Szene der "Klimaleugner". In: SWR2, 10. März 2020. Abgerufen am 10. März 2020.
  7. Jeanne Rubner: "Wir brauchen keine Klimaforscher". In: sueddeutsche.de, 31. März 2010, abgerufen am 21. September 2019.
  8. 2004 als Gründungsjahr rezipiert sowohl von Greenpeace: Klimaskeptiker auf Propagandatour.. als auch CFACT: CFACT Europe.
  9. a b Germany’s AfD turns on Greta Thunberg as it embraces climate denial. In: The Guardian, 14. Mai 2019. Abgerufen am 22. September 2019.
  10. Die Gehilfen des Zweifels. In: Die Zeit, 25. November 2010. Abgerufen am 22. September 2019.
  11. Marc Dimitriu: TV-Magazin Monitor: ARD-Journalist vor laufender Kamera angegriffen. In: merkur.de, 7. Dezember 2018, abgerufen am 21. September 2019.
  12. Katarina Huth, Jean Peters, Jonas Seufert: Die Heartland Lobby. In: Correctiv, 4. Februar 2020. Abgerufen am 13. Februar 2020.