Hohlbrunnermühle

Hohlbrunnermühle
Stadt Iphofen
Koordinaten:49° 39′ N, 10° 18′ O
Höhe: 287 m ü. NHN
Einwohner:(25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl:97346
Vorwahl:09326
Karte
Lage der Hohlbrunnermühle (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet

Hohlbrunnermühle (auch Himmeleinsmühle, Eselsmühle[2] genannt; fränkisch: Himmalaindsmühl[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[4] Die Einöde liegt auf der Gemarkung Dornheim.

Geografische Lage

Hohlbrunnermühle liegt relativ zentral im Iphöfer Gemeindegebiet am Breitbachzufluss Zettelbach. Im Norden befindet sich die Untere Mühle von Nenzenheim am Kirchbach, nordöstlich liegt Nenzenheim. Der Südosten wird von Dornheim eingenommen, während im Süden die Herrgottsmühle steht. Südwestlich der Mühle fließt der Zettelbach in den Breitbach. Dort schließt sich die Nierenmühle an. Nordwestlich befindet sich Mönchsondheim.[5]

Geschichte

Der Ortsname weist vielleicht auf die natürlichen Begebenheiten in der Umgebung hin. So könnte die Mühle auf den sogenannten „Heubrunn“, einer Quelle in der Umgebung, zurückgehen. Im mainfränkischen Dialekt wird die Quelle auch „hailbrun“ genannt, was auf die sagenhaften Fähigkeiten des Wassers hinweist. Zeitweise benannte man die Mühle auch nach dem damaligen Inhaber. Der Name Erlmühle, der in einer Quelle gebraucht wird, geht wohl auf einen Abschreibefehler zurück.

Erstmals erwähnt wurde die Mühle bereits im Jahr 1407. Damals registrierte das Urbar des Zisterzienserklosters Ebrach in der Nähe des Dorfes eine „molendium“ (Mühle). Es folgte eine größere Überlieferungslücke, die Anlage tauchte dann vor 1723 als „Erlmühle“ in den Quellen wieder auf. Im Jahr 1799 wurde die „Eselsmühle“ eine Viertelstunde nordwestwärts von Dornheim verortet. Vermutlich sorgte damals ein Esel zusätzlich für den Antrieb der Mühle.

Im Jahr 1830 wurde „ein Mühlgut, die Eselsmühle genannt“, beschrieben. Die Anlage besaß damals sowohl ein Mahl- als auch ein Gerbwerk. Als Besitzer nannte man Georg Adam Himmellein, dessen Vater bereits vor 1821 im Besitz der Mühle war. 1833 tauchte nochmals der Name Eselsmühle auf, ehe um 1835 die „Himelesmühle“ erstmals genannt wurde. 1864 erwähnte man die „Himmeleinsmühle“. Seit 1867 wird sie Hohlbrunnermühle genannt.[6]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Hohlbrunnermühle dem Steuerdistrikt Dornheim[2] und der Ruralgemeinde Dornheim zugeordnet. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Hohenlandsberg der Fürsten von Schwarzenberg.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner67 *55946511
Häuser[8]21111111
Quelle[2][9][10][11][12][13][14][15][16][17][1]
* 
Ort wird zu Dornheim gerechnet.

Baudenkmal

Das alte Mühlengebäude ist noch weitgehend erhalten und wird vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet. Es präsentiert sich als zweigeschossiger Bau, der mit einem Halbwalmdach abschließt. Die Mühle weist verputztes Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert auf. Daneben bestehen eine Scheune und die ehemalige Holzlege der Mühlenanlage.

Siehe auch

Literatur

Commons: Hohlbrunnermühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 364 (Digitalisat).
  2. a b c Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 24 (Digitalisat). Hier als Eselsmühle aufgelistet.
  3. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 79. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „híməlaindsmǖl“.
  4. Gemeinde Iphofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. September 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. September 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 79f.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 83 (Digitalisat).
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 276 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1248, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1180 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1251–1252 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1289 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 818 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).

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Iphofen Hohlbrunnermühle.png
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Karte: Lage des Ortsteils Hohlbrunnermühle in Iphofen, Legende: schwarz- Gemeinde Iphofen, blau- Fluss Main, Seen, rot- besiedelte Fläche