Hoher Adel
Hoher Adel oder Hochadel bezeichnet gewöhnlich die Adelsgeschlechter zumindest fürstlichen Ranges (im weiteren Sinne des Begriffes Fürst). Der Hohe Adel ist jedoch kein einheitlich definierter Begriff und unterscheidet sich daher in den einzelnen europäischen Ländern zum Teil erheblich. Das Genealogische Handbuch des Adels reiht auch solche reichsgräflichen Familien in die Kategorie (hochadelige) Fürstliche Häuser ein, die ehemals unmittelbare Reichsherrschaften regierten.
Deutscher Hochadel
Hoher Adel war in den deutschen Ländern bis 1918 ein rechtlicher Begriff und beruhte auf der Deutschen Bundesakte vom 8. Juni 1815 sowie weiteren Beschlüssen des Deutschen Bundes. Die Bestimmung in der Bundesakte ging ihrerseits auf die frühere Reichsstandschaft derjenigen Adelshäuser zurück, die im 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reich deutscher Nation die Landeshoheit über reichsunmittelbare Territorien innehatten. Damit verbunden war die Reichsstandschaft, also Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat des Reichstags. Zum Hohen Adel (Hochadel) zählten demnach regierende, ehemals regierende sowie standesherrliche Adelsgeschlechter.
Im Gothaischen Hofkalender (kurz „Gotha“ genannt), der von 1763 bis 1944 erschien und anschließend durch das Genealogische Handbuch des Adels (von 1951 bis 2015) sowie seit 2015 durch das Gothaische Genealogische Handbuch fortgeführt wird, werden in der Bandreihe Fürstliche Häuser
- alle regierenden (heute zum Teil ehemals regierenden) europäischen Souveräne als „Première Partie – Généalogie des Maisons Souveraines“ (Erste Abteilung) und
- die mediatisierten fürstlichen Häuser des Heiligen Römischen Reiches als „Deuxième Partie – Généalogie des Maisons seigneuriales médiatisées en Allemagne qui ont les droits d’égalité de naissance avec les maisons souveraines“ (Zweite Abteilung) geführt. Diese besaßen gemäß der Deutschen Bundesakte die Ebenbürtigkeit mit den Häusern der Ersten Abteilung, da auch sie einst – innerhalb des lockeren Reichsverbandes – souverän regiert hatten.
- Alle übrigen Herzöge und Fürsten in Europa sind in die „Troisième Partie“ (Dritte Abteilung) eingeordnet. Diese Häuser, gelegentlich auch als Titularfürsten bzw. Titularherzöge bezeichnet, gehörten oft zu den ersten Familien ihrer Länder, waren reich und einflussreich, regierten aber kein eigenes Territorium, sondern unterstanden einem Landesherrn. Bezüglich dieser Kategorie ist in den einzelnen Hausgesetzen des jeweils höherrangigen Hauses die Ebenbürtigkeit geregelt.
In der „Ersten Abteilung“ der Bandreihe Fürstliche Häuser des Gotha sind die bis heute regierenden sowie die vormals regierenden europäischen Monarchenfamilien aufgeführt, darunter auch die regierenden Souveräne des Deutschen Bundes (ab 1871 des Deutschen Kaiserreiches) sowie der Österreich-Ungarischen Monarchie, also die beiden Kaiserhäuser Hohenzollern (zugleich Könige von Preußen) und Habsburg-Lothringen (zugleich Könige von Ungarn, Böhmen, Galizien-Lodomerien und Kroatien-Slawonien) sowie die vier weiteren Königshäuser (Bayern, Württemberg, Sachsen, Hannover) und die bis 1918 in Deutschland regierenden großherzoglichen, herzoglichen und fürstlichen Häuser (die sogenannten Bundesfürsten).
In der Rangfolge nach ihnen kommt die „Zweite Abteilung“ der fürstlichen Häuser, in der sich die Genealogien derjenigen Familien befinden, die in den deutschen und den fremdsprachigen[1] Gebieten des Heiligen Römischen Reiches als weltliche Kleinsouveräne (Herzöge, Reichsfürsten und gefürstete Reichsgrafen) regierten und die im Zuge der Auflösung des Alten Reiches zwischen 1803 (Reichsdeputationshauptschluss), 1806 (Ende des Reichs) und 1815 (Wiener Kongress) durch Mediatisierung ihre staatliche Unabhängigkeit verloren. Da die Häuser der Zweiten Abteilung ihren Status einem bisher einmaligen historischen Vorgang verdanken, gilt die Zweite Abteilung als abgeschlossen.
Das Kriterium der Mediatisierung um 1806 stellt für die einst reichsunmittelbaren Häuser natürlich nur eine Momentaufnahme des frühen 19. Jahrhunderts dar, da viele dieser Dynastengeschlechter schon in früherer Zeit erloschen sind[2] oder auch seit 1815. Andere haben ihre Reichsstandschaft schon vor der Ära der Mediatisierung an benachbarte Großterritorien verloren oder durch Verkauf ihrer reichsständischen Herrschaften aufgegeben.[3] Schon im Mittelalter gab es zahlreiche reichsunmittelbare Grafschaften, die nach der damaligen rechtlichen Gliederung dem vierten Heerschild angehörten (den dritten bildeten die Reichsfürsten, den fünften die Ministerialen). Jedoch gelang den Grafen erst mit der Erlangung von Sitz und Stimme im Reichstag ab 1495 die institutionelle Festigung ihres Status, sodass man erst danach von einer Reichsstandschaft dieser Häuser spricht. (Die allermeisten gräflichen Familien waren jedoch nie reichsständisch und zählten daher auch nach 1815 nicht zu den Standesherren mit fürstlichem Rang, sondern – wie die Freiherren und der unbetitelte Adel – zum niederen Adel. Zu ihm zählte auch die – zwar reichsunmittelbare, aber nicht reichsständische – Reichsritterschaft).
Die Zuordnung der (zu keinem Zeitpunkt regierenden) europäischen Titularfürsten und -herzöge zum hohen (oder niederen) Adel ist nicht ganz eindeutig zu treffen. Allgemeiner Anschauung (und auch der Aufnahme in dieselben Bände des Gotha, die „Fürstlichen Häuser“) entspricht es wohl am ehesten, diese Häuser als „Europäischen Hochadel (dritter Abteilung)“ zu bezeichnen. Der Begriff „Hochadel“ wird allerdings nur in der deutschen Sprache verwendet und hat in den meisten anderen europäischen Sprachen keine direkte Parallele, da dort zumeist nur zwischen souveränen (bzw. vormals souveränen) Häusern sowie Adelshäusern diverser Ränge unterschieden wird. Jedoch waren auch die deutschen Hofrangordnungen insoweit nicht eindeutig, so ging beispielsweise gemäß dem Preußischen Hofrangreglement von 1878 am preußischen Hof im Zweiten Deutschen Kaiserreich ein Titularfürst der Dritten Abteilung einem Grafen der Zweiten Abteilung rangmäßig vor, obgleich er nicht die Ebenbürtigkeit mit den deutschen Häusern der Ersten Abteilung besaß.
Auch der Gotha behandelte die Frage widersprüchlich: Dort wurden ab 1841 die mediatisierten Grafen als eigene Abteilung III der „Fürstlichen Häuser“ geführt, während die mediatisierten deutschen Fürsten, zusammen mit den deutschen und europäischen Titularfürsten und -herzögen, die Abteilung II bildeten. Nach der deutschen Reichsgründung wurden dann ab 1877 die mediatisierten deutschen Fürsten und Grafen, also die einst im „Alten Reich“ regierenden Häuser der „deutschen Standesherren“, als Abteilung II zusammengefasst, um ihre reichsrechtliche Bedeutung hervorzuheben, während die deutschen sowie die ausländischen Titularfürsten in Abteilung III verschoben wurden. Die Begründung dafür – die durch die Deutsche Bundesakte festgestellte Ebenbürtigkeit der „gefürsteten“ Grafen mit den (deutschen) regierenden Häusern – wurde bisweilen als „deutsch-zentrisch“ kritisiert. Auch wurde bemängelt, dass die reichsunmittelbaren Grafen im Alten Reich weder den deutschen noch den europäischen Königshäusern als ebenbürtig gegolten hätten und in ihrem historischen Rang auch hinter vielen der europäischen Titularfürstenhäuser zurückstünden.[4] Die Titel der mediatisierten Häuser wurden denn auch häufig zum Ausgleich für den Verlust der Souveränität um eine Rangstufe erhöht, aus vormals regierenden Grafen wurden dann Titularfürsten. Gleichwohl wurde die 1877 getroffene Einteilung des hohen Adels in die drei so zusammengestellten Abteilungen, auch im Genealogischen Handbuch des Adels und im aktuellen Gothaischen Genealogischen Handbuch, bis heute beibehalten.
In die Dritte Abteilung können all jene Familien neu aufgenommen werden, denen ein Fürsten- oder Herzogstitel neu verliehen wurde. Dabei ist unwesentlich, ob der Titel stets nur von einer Person getragen wird und erst mit dem Tode an den Erben übergeht oder ob alle Familienmitglieder denselben Titel tragen (wie etwa bei russischen Fürsten oder im Haus Wrede).
Neben der Unterscheidung von hohem und niederem Adel gibt es noch das Begriffspaar Uradel – Briefadel, welches nicht auf den Rang, sondern auf das Alter des Adelsstandes abstellt (wobei das entscheidende Kriterium die Standeszugehörigkeit durch Ritterbürtigkeit bereits im Mittelalter oder durch Adelsbrief erst in der Neuzeit ist). Nur wenige Hochadelsgeschlechter gehören dem Briefadel an.[5]
Heraldisch erkennbar ist der Rang einer Familie durch die Rangkrone, die sie über ihrem Wappen führt und bei hochadeligen Familien zusätzlich durch den Wappenmantel. Ebenso sind für die Ränge unterschiedliche Anreden gebräuchlich: Majestät für Kaiser und Könige, Hoheit mit oder ohne Zusätze („Kaiserliche“, „Königliche“, „Großherzogliche“) für die übrigen Mitglieder regierender Häuser, Durchlaucht für Fürsten, Erlaucht für gefürstete Grafen. Voraussetzung zur Zugehörigkeit dieser Häuser war nach den Hausgesetzen in aller Regel die Abstammung von einem dem Hause angehörenden Vater aus ebenbürtiger – also nicht morganatischer – Ehe. Eine weitere Besonderheit des Hochadels ist die Stellung eines jeweiligen Chefs des Hauses als Familienoberhaupt, die auch bei den nicht (mehr) regierenden Häusern den hausgesetzmäßigen Thronfolgeregelungen folgt und ihren Ursprung in der einstigen Regierungsgewalt des Souveräns hat.[6] Sofern dem Haus-Chef oder seinem voraussichtlichen Nachfolger historisch ein Erstgeburtstitel (beispielsweise Fürst oder Erbprinz) zustand, wird dieser vom heutigen amtlichen Familiennamen häufig[7] abweichende Titel in der Öffentlichkeit und im gesellschaftlichen Verkehr meist noch verwendet. In Monarchien – und damit generell im Hohen Adel – spiel(t)en das Hofzeremoniell und die Protokollarische Rangordnung über Jahrhunderte herausgehobene Rollen.[8] Weitere Eigentümlichkeiten sind bis heute das Tragen (und Verleihen) der Hausorden oder besonderer Kleidungsstücke wie der Witwenschneppe.
Das Selbstverständnis regierender oder vormals regierender Königshäuser, nicht Teil des Adelsstandes zu sein, sondern über allen Ständen zu stehen („wir sind nicht adelig, wir adeln…“) und damit das gesamte Volk zu repräsentieren, kommt etwa in den Memoiren Franz von Bayerns zum Ausdruck: „Wir müssen immer für alle da sein. Das klingt jetzt ein bisschen großspurig, aber es ist ein Grundverständnis, und wenn man das aufgibt, läuft man Gefahr, zum Interessenvertreter von Gruppierungen zu werden… Wenn jemand sagt: Du gehörst doch zum Adel, widerspreche ich, da der Adel genauso eine Gruppe des bayerischen Volkes ist wie die Bauern, die Handwerker, die Beamten und alle anderen auch. Wenn ich das Haus Wittelsbach vertrete, muss ich für alle in gleicher Weise da sein.“[9]
Österreichischer und böhmischer Hochadel
Der Österreichische Adel und der Böhmische Adel unterlagen bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 denselben Regeln wie der Adel in anderen Teilstaaten des Alten Reichs. Dadurch, dass die römisch-deutschen Kaiser seit Albrecht II. fast immer dem Haus Habsburg angehörten und in Wien oder Prag residierten, erhielt der Adel der habsburgischen Erblande allerdings mehr Rangerhöhungen (Freiherren, Grafen, Fürsten) als der Adel in anderen Teilen des Reichs. Innerhalb der Habsburgermonarchie konnten deren Herrscher darüber hinaus, in ihrer Eigenschaft als Regenten ihrer Erblande, insbesondere als Könige von Böhmen und Ungarn, statt der Reichstitel auch erbländisch-österreichische, königlich böhmische bzw. ungarische Titel verleihen; häufig wurden die Titel sowohl fürs Reich als auch für eines der Erblande erteilt. Ein vom Kaiser erteilter Reichsfürstentitel führte allerdings nicht zur Reichsstandschaft (mit Sitz und Stimme im Reichstag), da dieser Status an den Besitz eines reichsständischen Territoriums gebunden war. Solche standen allerdings in den Erblanden selbst nicht zur Verfügung, da es in diesen, zumindest in der Spätzeit, keine reichsunmittelbaren Exklaven mehr gab, weil die Habsburger sie sämtlich an sich gebracht hatten. Daher mussten sich gefürstete Familien der Erblande anderswo um den Erwerb von Territorien mit solchem Status umsehen, wobei sie oft in den territorial zersplitterten Regionen Frankens und Schwabens fündig wurden und bei Aussterben oder Geldnot dortiger reichsständischer Familien zugriffen; die Übertragung eines solchen Fahnlehens durch den Kaiser war dann nur noch eine (allerdings kostspielige) Formalie. Manche Fürstenhäuser brachten es jedoch nie zur Reichsunmittelbarkeit.
Nach dem Ende des Reichs 1806 erfolgten die Verleihungen dann im Kaisertum Österreich und schließlich in Österreich-Ungarn rein erbländisch. Es wurde allerdings 1861, als Ersatz für den Reichstag des Alten Reiches sowie des nachfolgenden Bundestages des Deutschen Bundes, im Zuge konstitutioneller Zugeständnisse der Reichsrat geschaffen, der nach dem Zweikammersystem strukturiert war (Herrenhaus und von den Landtagen beschickte Abgeordnetenkammer). Nach dem Ausgleich mit Ungarn 1867 erhielten die Länder der Stephanskrone Souveränität in der Innenpolitik und einen eigenen Reichstag, während der Österreichische Reichsrat auf Cisleithanien beschränkt wurde. Dessen Oberhaus war das Österreichische Herrenhaus. In diesem hatten (zuletzt) 106 Familien in genau festgelegter Rangfolge einen erblichen Sitz inne, den die jeweiligen Majoratsbesitzer als Oberhäupter der betreffenden Familien (oder Familienlinien) einnahmen. Diese Familien wurden nun als „österreichischer Hochadel“ bezeichnet, obwohl (neben Angehörigen aller drei Abteilungen des Gothaischen Hofkalenders sowie den geistlichen Fürsten) auch zahlreiche „einfache“ gräfliche und sogar freiherrliche Häuser erblich im Herrenhaus saßen, die in keiner der drei fürstlichen Abteilungen, sondern vielmehr in den gothaischen Taschenbuchreihen „gräfliche Häuser“ oder „freiherrliche Häuser“ geführt wurden und werden, also nach „gothaischem“ Verständnis keineswegs dem Hochadel angehören. Der Rechtsbegriff „österreichischer Hochadel“ hat also eine spezielle Bedeutung und deckt sich nicht mit dem oben dargestellten Begriff „Hoher Adel“.
Ähnliches gilt für die „Freien Standesherren“ in Schlesien und den Lausitzen, wo ein ursprünglich durch die (habsburgische) böhmische Krone begründeter Sonderstatus bestimmter Gutsherrschaften in preußischer Zeit zu Sonderrechten führte, jedoch ebenfalls nicht die Zugehörigkeit zu den Reichsständen und damit im 19. Jahrhundert auch nicht zu den „Standesherren des Deutschen Bundes“ und damit zum Hochadel begründete.
Hochadelsgeschlechter in anderen europäischen Ländern
Im französischen Adel gab es keine Adelsmatrikel (was nicht selten fragwürdige Selbstnobilitierungen oder Rangerhöhungen zur Folge hatte) und wegen der seit dem Hochmittelalter bestehenden Einheitsmonarchie naturgemäß auch keine der Reichsunmittelbarkeit entsprechende Souveränitätsstellung einzelner Familien; die Rangunterschiede im mittelalterlichen Uradel, der gemeinsam mit dem neuzeitlichen Briefadel später in einem einheitlichen Hof- und Titularadel aufging, waren dort folglich einerseits umstrittener, andererseits aber auch deutlich weniger ausgeprägt als im Heiligen Römischen Reich (was sich auch an der durchgängigen Anrede „Monsieur de …“ oder „Madame de …“ ohne weitere Erwähnung des Rangtitels zeigt, die vom einfachen Ritter bis zum Herzog innerhalb des französischen Adels bis heute gebräuchlich ist); dennoch wird man die französischen Herzogs- und Fürstenhäuser (zweifellos die Pairs von Frankreich) dem Europäischen Hochadel (dritter Abteilung) zurechnen, während Marquis, Graf, Vicomte, Baron und Chevalier zum niederen Adel zählen. Entsprechendes gilt für den Italienischen Adel, den Spanischen Adel oder den Russischen Adel. Der Skandinavische Adel kennt – außer den dort regierenden Königshäusern – keinen Hochadel.[10] In Polen betrachtete sich die Szlachta, die Gesamtheit des polnischen Adels, als grundsätzlich gleichrangig; nur widerwillig und ohne Einräumung formeller Vorrechte gestand sie dem – faktisch vorhandenen – Hochadel, nämlich den reichen, zumeist litauischen Dynastengeschlechtern, ab 1569 die Führung ausländischer Fürstentitel zu, dem eigenen Wahlkönig jedoch nicht die Verleihung von Titeln. Völlig anders wiederum sind die Verhältnisse im Britischen Adel, wo die sogenannten Peers (in genauer Rangfolge) dem dortigen „hohen Adel“ zugerechnet werden, nicht aber die Kinder und die jüngeren Linien dieser Familien. Die herzoglichen Titelträger in England, Schottland und Irland (aufgelistet in der Kategorie:Duke) sind dem Europäischen Hochadel (dritter Abteilung) zuzurechnen, während die niedrigeren Peersränge, analog dem zu Frankreich Gesagten, nach „gothaischem“ Maßstab nicht dazugehören. Das letzte erbliche „Dukedom“ (im Unterschied zu „Duchy“, dem Territorium eines regierenden Herzogs) wurde 1889 dem Duke of Fife verliehen, seither nur noch Mitgliedern des Königshauses. In Spanien werden bis heute erbliche Herzogstitel verliehen, etwa an verdiente Politiker, so 1981 an Adolfo Suárez.
Der Papst ist ein regierender europäischer Monarch (bis 1870 im Kirchenstaat, seit 1929 in der Vatikanstadt), wenn auch in einer Wahlmonarchie (wie einst die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs oder die polnischen Könige) und daher auch in der I. Abteilung der Bandreihe Fürstliche Häuser seit jeher mit eigenem Artikel aufgeführt. Als Kirchenfürsten hingegen bezeichnete man im Heiligen Römischen Reich die regierenden geistlichen Fürsten und ferner bis heute die Kardinäle, zu denen im Gotha eine Erläuterung über den Geistlichen Fürstenstand enthalten ist, die jedoch dort nicht namentlich gelistet sind. Die Päpste schufen sich ihren eigenen päpstlichen Adel, aus dem sie häufig selbst hervorgingen.
Souveräne Häuser Europas (Erste Abteilung)
Zu den regierenden oder vormals regierenden europäischen Monarchen zählen die folgenden Dynastien. Die Familiennamen der regierenden Häuser sind in Klammern gesetzt, (†) bedeutet, die Souveränität als Staatsoberhaupt ist erloschen, (††) das Haus ist im Mannesstamm erloschen.
- Albanien (Häuser Zogu und Wied) †
- Anhalt (Askanier) †
- Baden (Haus Baden) †
- Bayern (Wittelsbacher) †
- Belgien (Wettiner der Linie Haus Sachsen-Coburg und Gotha)
- Bonaparte †
- Bourbon (Kapetinger)
- Souveränität erloschen in Frankreich: 1830 (Haus Bourbon); 1848 („Julimonarchie“ des Hauses Orléans); Bourbon-Sizilien im Königreich beider Sizilien: 1860; Bourbon-Parma im Herzogtum Parma: 1860 (durch Heirat wiederhergestellt 1964 in Luxemburg); Bourbon-Anjou in Spanien: 1870–1874, wiederhergestellt 1874–1931; erneuter Verlust: 1931–1975; wiederhergestellt 1975; Haus Orléans-Braganza: seit 1891 Thronprätendenten des Kaiserreichs Brasilien † 1889
- Braunschweig-Lüneburg und Hannover (Welfen) †
- Bulgarien (Wettiner der Linie Haus Sachsen-Coburg und Gotha) †
- Dänemark (Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg)
- Großbritannien und Nordirland (Wettiner der Linie Haus Sachsen-Coburg und Gotha bis 1917, danach Umbenennung in Haus Windsor)
- Griechenland (Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg) †
- Hessen (Haus Hessen in den Linien Hessen-Kassel †, Hessen-Darmstadt †, Hessen-Homburg †)
- Holstein (Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg ††, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg †)
- Italien (Haus Savoyen-Carignan) †
- Jugoslawien (Serbien, Haus Karađorđević) †
- Liechtenstein (Haus Liechtenstein)
- Lippe (Haus Lippe) †
- Luxemburg (Haus Nassau)
- Mecklenburg (Haus Mecklenburg-Schwerin †† , -Strelitz) †
- Niederlande (Haus Oranien-Nassau)
- Monaco (Haus Grimaldi)
- Montenegro (Haus Njegosch) †
- Norwegen (Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg)
- Oldenburg (Haus Oldenburg) †
- Österreich-Ungarn (Haus Habsburg-Lothringen) †
- Papst
- Portugal (Haus Braganza von 1640 bis 1853, Haus Sachsen-Coburg und Gotha von 1853 bis 1910) †
- Preußen sowie Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen (Haus Hohenzollern) †
- Reuß ä.L.und j.L. (Haus Reuß) †
- Rumänien (Haus Hohenzollern-Sigmaringen) †
- Russland (Haus Romanow-Holstein-Gottorp) †
- Sachsen (Ernestinisches Haus) (Wettiner der thüringischen Linien Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg) †
- Königreich Sachsen (Albertinisches Haus) (Wettiner) †
- Schaumburg-Lippe (Haus Schaumburg-Lippe) †
- Schwarzburg (Haus Schwarzburg) ††
- Schweden (Haus Bernadotte)
- Waldeck (Haus Waldeck) †
- Württemberg (Haus Württemberg) †
- Kaiserkrone (Russland)
- Königskrone
Mediatisierte Häuser des Heiligen Römischen Reichs (Zweite Abteilung)
Zur Zweiten Abteilung zählen diejenigen Geschlechter, die im Heiligen Römischen Reich die Landeshoheit in kleineren Territorien ausübten, somit reichsunmittelbar waren und Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat des Reichstags innehatten (Reichsstandschaft).[11] Sie wurden gegen Ende des Alten Reiches um 1806 mediatisiert, verloren somit ihre Souveränität an größere, meist benachbarte Territorien, behielten jedoch ihre Titel, ihren Besitz,[12] einige standesherrliche Sonderrechte und gemäß der Deutschen Bundesakte auch die Ebenbürtigkeit mit den weiter regierenden Häusern der Ersten Abteilung. Die jeweiligen Chefs der noch existierenden standesherrlichen Familien sind seit 1864 bis heute Mitglieder im Verein der deutschen Standesherren.[13] Dessen Präsident ist seit 2016 Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg.
Gesamthäuser sind in der Regel in einem gemeinsamen Wikipedia-Artikel zusammengefasst (ebenso im Gotha), viele von ihnen haben jedoch mehrere Linien, Äste und Zweige gebildet, die im Heiligen Römischen Reich jeweils eigene Territorien regierten (mit dem jeweiligen Inhaber des Fürsten- oder Grafentitels als eigenem „Chef des Hauses“) und deren Standesherrlichkeit daher von ihrer jeweils eigenen Rechtsstellung im Alten Reich abhing. Die noch heute bestehenden (oder zuletzt regierenden) Linien sind hier in Klammern hinzugesetzt, während zahlreiche abgestorbene Linien und Zweige nicht einzeln aufgeführt sind.
(†) bedeutet: Das Geschlecht ist im Mannesstamm erloschen.
- Abensperg und Traun
- Arenberg
- Aspremont-Lynden
- Auersperg
- Bentheim (Bentheim-Tecklenburg und Bentheim-Steinfurt)
- Bentinck
- Bretzenheim † 1863
- Castell (Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen)
- Colloredo-Mansfeld
- Croÿ-Dülmen
- Dietrichstein † 1864
- Erbach (Erbach-Erbach, Erbach-Fürstenau, Erbach-Schönberg)
- Esterházy von Galantha
- Fürstenberg
- Fugger (Fugger-Babenhausen, Fugger-Glött, Fugger-Kirchberg)
- Giech † 1938
- Harrach
- Hatzfeld-Wildenburg † 1941 (Hatzfeld-Trachenberg: III. Abt.)
- Hohenlohe (Hohenlohe-(Ingelfingen)-Oehringen-(Neuenstein), Hohenlohe-Langenburg, Hohenlohe-Kirchberg † 1861, Hohenlohe-Waldenburg, Hohenlohe-Bartenstein, Hohenlohe-Jagstberg, Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, Ratibor und Corvey)
- Isenburg (Isenburg-Birstein, Ysenburg-Büdingen, Isenburg-Philippseich)
- Kaunitz-Rietberg † 1897
- Khevenhüller-Metsch
- Königsegg-Aulendorf
- Kuefstein
- Leiningen (Leiningen-Amorbach, Leiningen-Westerburg-Altleiningen † 1929, Leiningen-Westerburg-Neuleiningen † 1941, Leiningen-Billigheim † 1925, Leiningen-Heidesheim-Neudenau † 1910)
- Leyen † 1971
- Limburg-Styrum[14]
- Lobkowicz
- Löwenstein-Wertheim (Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und Löwenstein-Wertheim-Rosenberg)
- Looz-Corswarem
- Metternich-Winneburg † 1992
- Neipperg
- Oettingen (Oettingen-Spielberg und Oettingen-Wallerstein)
- Orsini-Rosenberg
- Ortenburg
- Ostein † 1809
- Pappenheim
- Platen-Hallermund
- Pückler-Limpurg † 1957
- Quadt zu Wykradt und Isny
- Rechberg-Rothenlöwen
- Rechteren-Limpurg
- Salm (Salm-Salm, Salm-Kyrburg †, Salm-Horstmar, Salm-Reifferscheidt-Dyck †, Salm-Reifferscheidt-Krautheim †, Salm-Reifferscheidt-Raitz)
- Sayn-Wittgenstein (Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Sayn-Wittgenstein-Sayn)
- Schaesberg
- Schlitz gen. von Görtz
- Schönborn (Schönborn-Wiesentheid, Schönborn-Buchheim)
- Schönburg (Schönburg-Waldenburg, Schönburg-Hartenstein, Schönburg-Glauchau)
- Schwarzenberg
- Sickingen †
- Sinzendorf † 1822
- Solms (Solms-Braunfels, Solms-Hohensolms-Lich, Solms-Laubach, Solms-Baruth, Solms-Rödelheim-Assenheim, Solms-Wildenfels)
- Stadion (Stadion-Warthausen † 1890, Stadion-Thannhausen † 1908)
- Starhemberg
- Sternberg-Manderscheid[15] † 1835 (in reichsfürstlicher Linie)
- Stolberg (Stolberg-Stolberg, Stolberg-Roßla † 1982, Stolberg-Wernigerode)
- Thurn und Taxis
- Toerring[16]
- Trauttmansdorff
- Waldbott von Bassenheim
- Waldburg (Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Waldburg-Zeil-Trauchburg, Waldburg-Zeil-Wurzach †, Waldburg-Zeil-Hohenems)
- Waldeck-Limpurg: siehe Bentinck
- Wartenberg-Roth † 1818
- Wied
- Windisch-Graetz
- Wurmbrand-Stuppach
- Ysenburg: siehe Isenburg
Europäische Titularfürsten und -herzöge (Dritte Abteilung)
Die Häuser der Dritten Abteilung regierten kein eigenes, souveränes Territorium (mit wenigen Ausnahmen[17]), sondern unterstanden einem Landesherrn, von dem sie den Titel eines Herzogs oder Fürsten verliehen bekamen. Zu den bis heute blühenden – oder in jüngerer Zeit im Mannesstamme oder in fürstlicher Linie erloschenen (†) – titularfürstlichen Häusern Europas zählen im Wesentlichen die folgenden Geschlechter:
- Abaschidse (Abashidze)
- Hamilton (Duke of Abercorn)
- Junot (Duc d’Abrantès) († 1982)
- Acquaviva d’Aragona (Herzog von Atri) († 1972)
- Chico de Guzmán y Girón (Duque de Ahumada)
- Fitz-James Stuart (Herzog von Alba, Herzog von Berwick-upon-Tweed, Herzog von Híjar, Herzog von Liria und Jérica, Duque de Aliaga y Castellot, Duque de Almazán, Duque de Arjona, Duque de Huéscar, Duque de Montoro, Duque de Olivares, Duque de Peñaranda de Duero, Duque de la Roca)
- Costa de Sousa de Macedo (Duque de Albuquerque)
- Osorio (Herzog von Alburquerque, Duque de Algete)
- Aldobrandini (des Stammes Borghese)
- López de Carrizosa (Duque de Algeciras)
- Alliata
- Martorell (Duque de Almenara Alta, Duque de Escalona)
- Hoyos (Duque de Almodóvar del Río)
- Martel (Duque de Almodóvar del Valle)
- Altieri († 1955)
- Álvarez de Toledo (Herzog von Medina-Sidonia, Duque de Zaragoza)
- Seoane (Duque de Amalfi)
- Roca de Togores (Duque de Andría)
- Andronikaschwili (Andronikov)
- Walford (Duque de Ansola)
- Antici Mattei (Duca di Giove) (†)
- d’Aquino (Principe di San Severo e di Castelnuovo, Duca di Torremaggiore)
- Falcó (Duque del Arco)
- Solís-Beaumont (Herzog von Arcos)
- Ardore
- Lojendio y Pardo (Duque de Arévalo del Rey)
- Campbell (Duke of Argyll)
- Murray (Duke of Atholl)
- Davout (Duc d’Auerstädt)
- Audiffret-Pasquier
- d’Avalos d’Aquino
- Avaray de Beziade
- Carvajal (Duque de Aveyro)
- Ruiz de Arana (Duque de Baena)
- Bagration (Georgische Bagratiden)
- Cavero de Carondelet (Duque de Bailén)
- del Balzo (Duca di Presenzano, Duca di Caprigliano)
- Barberini-Colonna (von 1728, † 1893)
- Barberini-Colonna-Sacchetti (von 1893) (Principe di Palestrina)
- Da Barbiano (Principe di Belgiojoso) († 1944)
- Barclay de Tolly († 1871)
- Barclay de Tolly-Weymarn († 1964)
- Barjatinski
- Battenberg (Mountbatten)
- Batthyány-Strattmann
- Bauffremont
- Somerset (Duke of Beaufort)
- Beaufort-Spontin
- Beauvau-Craon (Prince de Beauvau, Prince de Craon)
- Russell (Duke of Bedford)
- Alcántara Roca de Togores (Duque de Béjar)
- Ravaschieri Fieschi Pinelli Granito Pignatelli (Fürst von Belmonte)
- Belosselski-Beloserski
- Bernadotte af Wisborg
- Berthier (Prince de Wagram) († 1911)
- Béthune
- Biron von Curland
- Bismarck-Schönhausen
- Falcó (Duque de Bivona, Duque de Fernán Núñez)
- Blacas d’Aulps
- Blücher von Wahlstatt
- Boncompagni-Ludovisi (Principi di Piombino)
- Borghese
- Borromeo (Principe di Angera)
- Silva (Duque de Bournonville)
- Cossé-Brissac (Duc de Brissac)
- Hood (Herzog von Bronte)
- Broglie
- Scott (Duke of Buccleuch und Duke of Queensberry)
- Temple-Nugent-Brydges-Chandos-Grenville (Duke of Buckingham and Chandos) († 1889)
- Bülow († 1929)
- Alvares Pereira de Melo (Herzog von Cadaval)
- Caetani und Gaetani dell’Aquila d’Aragona
- Caffarelli († 19. Jhdt.)
- Duque de Calvo Sotelo
- Duque de Canalejas
- Cantacuzino
- Caracciolo
- Caradja
- Carafa
- Caravita (Principe di Sirignano)
- Guerrero-Burgos y Fernández de Córdoba (Herzog von Cardona)
- Carpegna Falconieri
- Carolath-Beuthen
- Carrega Bertolini (Principe di Lucedio)
- Pérusse (Duc des Cars)
- Castelbarco-Albani-Visconti-Simonetta (Principe di Montignano)
- Castellane (Duque de Almazán de Saint Priest)
- Muntadas (Duque de los Castillejos)
- Arróspide (Duque de Castro-Enríquez)
- Sánchez-Navarro (Duque de Castro-Terreño)
- Cattaneo della Volta (Principe di Sannicandro)
- Caumont (Duc de La Force)
- Rougé (Duque de Caylus)
- Centurione-Scotto
- Chastellux (Duc de Rauzan Duras)
- Chigi
- Choiseul-Praslin (Duc de Praslin)
- Clary und Aldringen
- Clermont-Tonnerre
- Collalto
- Colón (Duque de Veragua, Duque de la Vega de la Isla de Santo Domingo)
- Colonna
- Egaña (Duque de la Conquista)
- Corsini
- Cowper (Prinz von Nassau d’Auverquerque) († 1905)
- Czartoryski
- Czetwertyński
- Dadeschkeliani
- Dadiani (Fürst von Mingrelien)
- Dampierre (Duca di San Lorenzo) († 2004)
- Espinosa de los Monteros (Duque de Dato)
- Decazes und Glücksberg (Decazes de Glücksbierg)
- Demidoff di San Donato († 1943)
- Dentice (Principe di Frasso, di San Vito e di Crucoli)
- Cavendish (Duke of Devonshire)
- Dalberg (Großherzog von Frankfurt, Duc de Dalberg) († 1860)
- Dohna-Schlobitten
- Dolgoruky
- Doria (Doria-Pamphilj-Landi)
- del Drago (Principe di Mazzano e Antuni)
- Sackville (Duke of Dorset) († 1843)
- Dschawachischwili (Javakhishvili)
- Drucki-Lubecki
- Beauvau-Craon y Patiño y Borbón (Duque de Dúrcal)
- Elío (Duque de Elío)
- Borja de Soto (Herzog von Escalona, Herzog von Frías)
- Bustos (Duque de Estremera)
- Eulenburg und Hertefeld
- Faucigny-Lucinge
- Goyon (Duc de Feltre)
- Medina (Duque de Feria)
- Fernández de Córdoba (Herzog von Medinaceli, Herzog von Cardona, Duque de Alcalá de los Gazules, Duque de Camiña, Duque de Ciudad Real; Seitenlinie: Duque de Arión, Duque de Cánovas del Castillo; 2013 erloschene Linie: Duque de Denia, Duque de Tarifa; über weibliche Erbfolge an die Familie de Medina gefallene Titel der Fernández de Córdoba: Herzog von Santisteban del Puerto, Herzog von Feria, Duque de Sergobe)
- Fernández-Miranda
- Ferrari (Duca di Galliera, Principe di Lucedio) († 1917)
- Festetics de Tolna
- Franco (Titel 2022 entzogen)
- Carnegie (Duke of Fife)
- Filangeri (Fürsten von Mirto, Santa Flavia und Cutò) (†)
- Fouché d’Otrante
- Frangipani (Duca di Mirabello)
- Gagarin
- Mesía Figueroa (Duque de Galisteo)
- Gallarati Scotti (Principe di Molfetta, Duca di San Pietro in Galatina)
- Gantimurow (Gantimouroff)
- Gelowani
- Giedroyć
- Ginori Conti
- Giustiniani Bandini
- Golizyn (Galitzin)
- Gonzaga di Vescovato
- Alvarez de las Asturias Bohorques (Duque de Gor)
- Gortschakow
- FitzRoy (Duke of Grafton)
- Gramont (Duc de Gramont, Duc de Guiche, Duc de Lesparre)
- Martos (Duque de Granada de Ega)
- Gravina
- Márquez (Duque de Grimaldi)
- Guise (Prince de Lambesc, Duc d’Elbeuf) († 1825)
- Gurieli (in Gurien)
- Douglas (Duke of Hamilton)
- Hanau zu Hořovice (Prinzen von Ardeck)
- Harcourt
- Hardenberg
- Hatzfeldt-Trachenberg
- Henckel von Donnersmarck
- Hercolani
- Hessenstein (†)
- Hochberg (Fürst von Pleß)
- Hohenberg
- Horn (Prince de Hornes) († 1826)
- Hoces (Duque de Hornacuelos)
- Bustos (Duque de Huete)
- Imperiali
- Arteaga (Duque del Infantado, Duque de Francavilla)
- Innhausen und Knyphausen († 1978)
- Jabłonowski
- Khilkoff
- Kersic
- Kinsky
- Kropotkin
- Kurakin
- Bragança e Ligne Sousa (Herzog von Lafões)
- Lamberg († 1862)
- Lancellotti (Massimo Lancellotti)
- Lante Montefeltro della Rovere
- Lancia (Lanza)
- Silva (Duque de Lécera)
- Osborne (Duke of Leeds) († 1964)
- FitzGerald (Duke of Leinster)
- Larios y Fernández de Córdoba (Duque de Lerma)
- Leszczyński
- Leuchtenberg (Haus Beauharnais)
- Lévis-Mirepoix (Duc de Mirepoix, Duque de San Fernando Luis, Fürst von Robecq)
- Lichnowsky
- Lieven
- Ligne
- Zuleta (Duque de Linares)
- Lobanow-Rostowski
- Lónyay
- Lopuchin (Lopukhin)
- Lopuchin-Demidow
- Durfort de Civrac (Duc de Lorges)
- Mendoça (Duque de Loulé)
- Lubomirski
- Lucchesi Palli
- d’Albert (Herzog von Luynes)
- Lwow
- Lynar
- Mac-Mahon (Duc de Magenta)
- Maillé de la Tour-Landry
- Montagu (Duke of Manchester)
- Huerta (Duque de Mandas y Villanueva)
- Manssyrew (Mansyreff, Manssyreff)
- Casanova-Cárdenas (Duque de Maqueda, Duque de Santángelo)
- Walford Hawkins y Borbón (Duque de Marchena)
- Maresca (Duca di Serracapriola)
- Spencer-Churchill (Duke of Marlborough)
- Marmier (Duc de Marmier)
- Marulli
- Massalski
- Masséna d’Essling de Rivoli
- Massimo
- Mastrogiovanni Tasca Filingieri (Principe di Cutò, Duca di San Martino) († 2000)
- Pérez-Maura (Duque de Maura)
- Mavrokordatos
- Medici (Principe di Ottajano, Duca di Sarno)
- González de Gregorio (Duque de Medina Sidonia)
- Meli-Lupi (Principe di Soragna)
- Melzi d’Eril (Duca di Lodi)
- Mensdorff-Pouilly-Dietrichstein († 1964)
- Merode
- Meschtscherski (Meshchersky)
- Milano Franco d’Aragona
- Silva (Duque de Miranda)
- Moctezuma (Duque de Moctezuma de Tultengo)
- Moncada (Principe di Paternò, Principe di Monforte)
- Monroy (Principe di Pandolfina, Principe di San Giuseppe, Duca di Giampilieri)
- Bustos (Herzog von Montalto)
- Vannucci (Duque de Montealegre, 1633)
- Castillejo (Duque de Angio de Montealegre, 1927)
- Lannes (Duc de Montebello)
- Pignatelli de Aragón (Duque de Monteleone)
- Falcó (Duque de Montellano)
- Osorio de Moscoso (Duque de Montemar)
- Montenuovo († 1951)
- Montesquiou-Fezensac
- Montevecchio Martinozzi Benedetti (Duca di Ferentillo) († 2005)
- Montmorency († 1878)
- Graham (Duke of Montrose)
- Morny
- Mortemart: siehe Rochechouart
- Mourousis
- Murat
- Travesedo (Duque de Nájera)
- Napoli (Duca di Resuttano, Duca di Bonfornello)
- Theodoli Braschi (Duque de Nemi)
- Pelham-Clinton (Duke of Newcastle-upon-Tyne) († 1988)
- Ney (Duc d’Elchingen)
- Noailles
- Egaña (Duque de Noblejas)
- Balbo Bertone di Sambuy (Duque de Nochera)
- Fitzalan-Howard (Duke of Norfolk)
- Percy (Duke of Northumberland)
- Notarbartolo (Principe di Sciara e di Castelreale; Principe di Furnari e Duca di Villarosa)
- Obolenski
- Odescalchi
- Oginski
- Orlow
- Orsini
- Osten gen. Sacken
- Ostrogski
- Téllez-Girón (Herzog von Osuna, Herzog von Gandía, Herzog von Arcos, Herzog von Benavente, Duque de Medina de Ríoseco, Duque de Uceda)
- Paar
- Pacelli
- Pálffy
- Pallavicini Rospigliosi
- Sousa Holstein (Herzog von Palmela)
- Granzow de la Cerda (Duque de Parcent)
- Osorio y Malcampo (Duque del Parque)
- Turrisi Grifeo (Principe di Partanna, Principe di Palagonia)
- de la Blanca Finat (Duque de Pastrana)
- Paternò (Duca di Carcaci, Principe di Biscari, di Val di Savoja, Duchi di San Nicola, Duchi di Pozzomauro)
- Perrelli Tomacelli Filomarino (Duca della Torre di Teverolaccio, Principe di Squinzano, Duca di Cutrofiano, Duca della Torre a Mare, Duca di Monasterace, Principe di Boiano)
- Pignatelli (Fürst von Belmonte) (†)
- Barrera y Pérez-Seoane (Duque de Pinohermoso)
- Pironti (Duca di Campagna)
- Solís-Beaumont (Duque de Plasencia)
- Chalençon (Duc de Polignac)
- Poniatowski
- Poniński († 1920)
- Porcia
- Cavendish-Bentinck (Duke of Portland) († 1977)
- Muntadas (Duque de Prim)
- Putbus
- Puzyna
- Radolin
- Radziwiłł
- Rasponi Ottoboni (Duca di Fiano) (†)
- Fernández del Valle (Duque de Regla)
- Repnin
- Munoz (Duque de Riánsares)
- Riario Sforza
- La Chapelle de Saint-Jean de Jumilhac (Duc de Richelieu) († 1952)
- Gordon-Lennox (Duke of Richmond, Duke of Lennox und Duke of Gordon)
- Riquet (Prince de Caraman, Fürst von Chimay)
- Sainz (Duque de Rivas)
- Rochechouart (Herzog von Mortemart)
- La Rochefoucauld
- Rohan (Duc de Rohan, Duc de Montbazon, Duc de Bouillon, Duc de Rochefort, Prince de Guéméné)
- Rohan-Chabot (des Stammes Chabot)
- Romanowsky
- Rospigliosi
- Rosso (des Stammes Hauteville)
- Innes Ker (Duke of Roxburghe)
- Weyler (Duque de Rubí)
- Ruffo di Calabria
- Ruspoli (Principe di Cerveteri, Principe de Poggio Suasa, Duque de la Alcudia, Duque de Sueca)
- Manners (Duke of Rutland)
- Sabran-Pontevès
- Beauclerk (Duke of St. Albans)
- Saldanha
- Sallier de La Tour (Sallier della Torre, Principe di Castelcicala, Duca di Calvello)
- Salviati (des Stammes Borghese)
- Fernández-Villaverde (Duque de San Carlos, Duque de Santo Mauro)
- Sanfelice
- Šantić
- Melgarejo (Duque de San Fernando de Quiroga)
- Sangro (Duca di Sangro, Principe di Fondi)
- Sanguszko
- Osorio (Duque de San Lorenzo de Valhermoso)
- San Martino/Sammartino (Principe del Pardo, Duca di Ramondetto, Duca di Montalbo)
- Castillejo (Duque de San Miguel)
- Medinilla (Duque de San Pedro de Galatino)
- Costa Sanseverino (Principe di Bisignano)
- Márquez (Duque de Santa Cristina)
- Medina (Duque de Santisteban del Puerto)
- Alcázar (Duque de Santo Buono)
- Mitjans (Duque de Santoña)
- Sapieha
- Schachowskoi
- Schirinski
- Schoenaich-Carolath
- Schtscherbakow
- Vilallonga y Martínez de Campos (Duque de Seo de Urgel)
- Serra (Duca di Cassano)
- Barón (Herzog von Sessa, Duque de Atrisco)
- Sforza-Cesarini (Duca di Segni)
- Simonetti (Principe di Musone)
- Seymour (Duke of Somerset)
- Llanza (Duque de Solferino)
- Ruiz de Bucesta y Osorio de Moscoso (Duque de Soma, Duque de Medina de las Torres)
- Somma (Principe di Colle)
- Martínez de Irujo (Duque de Sotomayor)
- Soult (Duc de Dalmatie)
- Soutzo(s)
- Spadafora
- Spinola
- De Spucches (Principe di Galati, Duca di Caccamo e di Santo Stefano)
- Stagno (Principe di Montesalso, di Alcontres e Palizzi)
- Stirbei
- Suchet (Duc d’Albufera)
- Suárez
- Sułkowski
- Egerton (Duke of Sutherland)
- Świrski
- Swjatopolk-Mirski (Svyatopolk-Mirsky, Światopełk-Mirski)
- Silva (Duque de Talalavera de la Reina)
- Talleyrand-Périgord und Sagan
- Mesía (Duque de Tamames)
- Parra Villate (Duque de Tarancón)
- Teck (Herzog von Teck, Marquess of Cambridge)
- Manuel de Vilhena (Herzog von Terceira)
- Cierva (Duque de Terranova)
- O’Donell von Tyrconell (Duque de Tetuán)
- Thun und Hohenstein
- Tomacelli-Filomarino (Herzog von Atri, Duca di Monasterace)
- Tomasi di Lampedusa († 1962)
- Torlonia (Principe di Civitella Cesi)
- Martínez de Campos (Duque de la Torre)
- Tosti (Duca di Valminuta)
- Figueroa (Duque de las Torres, Duque de Tovar)
- La Tour d’Auvergne († 1896)
- La Tour d’Auvergne-Lauraguais (1859)
- La Trémoille († 1933)
- Trigona (Principe di Sant’Elia, Principe di Calvaruso, Duca di Misterbianco, Duca di Gela)
- Trivulzio (Principe di Musocco)
- Trubezkoi
- Tschkotua (Tchkotua, Tchkotoua)
- Pérez de Guzmán (Duque de T’Serclaes)
- Tumanischwili (Tumanow)
- Nasarow(-Tumanow)
- Latorre y Téllez-Girón (Duque de Uceda)
- Uchtomski
- Quirós (Duque de la Unión de Cuba)
- Urach
- Ursel
- Urusov (Ouroussoff)
- Crussol (Herzog von Uzès)
- Narváez (Duque de Valencia)
- Valguarnera (Principe di Niscemi)
- Vanni Calvello (Principe di San Vincenzo, Duca d’Archirafi)
- Ventimiglia
- Montesino-Espartero (Duque de la Victoria)
- Oraá (Duque de la Victoria de las Amezcoas)
- Urzaiz y Azlor de Aragón (Herzog von Villahermosa, Duque de la Palata)
- Visconti (Duca di Modrone, Duca di Grazzano)
- Sánchez de Toca (Duque de Vista Alegre)
- García Loygorri (Duque de Vistahermosa)
- Wassiltschikow (Vassiltchikov)
- Wellesley (Duke of Wellington, Duque de Ciudad Rodrigo)
- Grosvenor (Duke of Westminster)
- Wolkonski
- Woroniecki
- Woronzow (Vorontsov)
- Wrede
- Ypsilantis
- Französische Herzogskrone
- Britische Herzogskrone
- Spanische Herzogskrone
Hoher Adel außerhalb Europas
Es gibt regierende Dynastien und damit Hohen Adel auch außerhalb Europas, beispielsweise das Königshaus der Alawiden in Marokko, der Haschimiten in Jordanien, die Dynastie der Saud, die Said-Dynastie in Oman, die Emire von Bahrain, Katar, Kuwait und der Vereinigten Arabischen Emirate. In Asien herrschen bis heute das Japanische Kaiserhaus (die älteste ununterbrochene Erbmonarchie der Welt, der Legende nach seit 660 vor Christus, urkundlich nachweisbar seit etwa 540 nach Christus), die Chakri-Dynastie in Thailand, die Norodom in Kambodscha (seit 1993 wieder regierend), das Königshaus Wangchuk in Bhutan und die Sultane von Brunei. In Malaysia herrscht eine rotierende Wahlmonarchie von neun Sultansfamilien. Ferner gibt es kleine Königreiche wie Lesotho, Eswatini, Tonga. Das britische Königshaus stellt zugleich auch das Staatsoberhaupt in fünfzehn außereuropäischen Ländern und Territorien, den Commonwealth Realms.
Es gab auch in Europa regierende islamische Herrscherhäuser (die niemals in den „christlichen“ Gotha aufgenommen wurden), beispielsweise das Sultanshaus der Osmanen (das 1453 die im Byzantinischen Reich regierenden Palaiologen vertrieben hatte), die Krim-Khane aus dem Hause Giray oder die albanischen Fürsten Zogu. Zum europäischen Hochadel zählen die russischen Fürstenhäuser, selbst wenn diese vereinzelt nicht-europäischer Herkunft sind, wie die sibirisch-mongolischen Gantimurow.
Ein außereuropäisches christliches Kaiserhaus war die Salomonische Dynastie in Äthiopien. Im Kaiserreich Brasilien regierte von 1822 bis 1889 eine Linie des portugiesischen Königshauses Braganza, während das Erste und Zweite mexikanische Kaiserreich nur kurzlebig waren. Eine historische Kuriosität ist die Aufnahme des 1520 von den Spaniern in Mexiko gestürzten aztekischen Herrscherhauses Moctezuma in den spanischen Hochadel. Zu den ehemals regierenden Häusern zählen ferner die bis 1912 (bzw. 1945) in China herrschende Qing-Dynastie, die Timuriden (bis 1857 Großmoguln von Indien), die Nguyễn-Dynastie in Vietnam oder das erst 2007 gestürzte Königshaus Malla in Nepal. Ferner gab und gibt es in vielen Erdteilen lokale Fürstenfamilien wie die indischen Maharadschas oder die afrikanischen Stammeskönige[18].
Siehe auch
- Liste der Fürsten im Rheinbund
- Prinzenerlass
- Liste der Monarchien in Europa
- Liste der Fürsten im Deutschen Kaiserreich
- Fürstenenteignung
- Standesherr (Deutscher Bund)
- Monarchie – Liste der gegenwärtigen Monarchien
- Liste der Grafschaften und Herzogtümer Frankreichs
- Dynastie
- Kategorie:Hochadel
- Liste hochadeliger Familien in Franken
- Liste der Fürsten im Deutschen Bund
- Liste der Fürsten im Norddeutschen Bund
Literatur
- Fredrik Ulrik Wrangel: Die souveränen Fürstenhäuser Europas, I–II. Stockholm und Leipzig 1899.
- Georg von Alten: Handbuch für Heer und Flotte, Band IV. Berlin 1912.
- Almanach de Gotha, Gotha 1840, 1885, 1901 und 1930.
- Liste der mediatisierten und standesherrlichen fürstlichen und gräflichen Häuser, in: Heinz Gollwitzer, Die Standesherren. Die politische und gesellschaftliche Stellung der Mediatisierten 1815–1918, 2. Auflage, Göttingen 1964, S. 352–354.
Weblinks
- Website genealogy.euweb.cz (mit Genealogien der europäischen Königs-, Herzogs- und Fürstenhäuser)
- Literatur von und über Hoher Adel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website The Heirs of Europe (teilweise mit Genealogien der europäischen Fürstenhäuser)
- Website The Peerage (A genealogical survey of the peerage of Britain as well as the royal families of Europe)
- Website Almanach de Gotha (mit Genealogien der europäischen Königs-, Herzogs- und Fürstenhäuser)
Anmerkungen und Belege
- ↑ Die Territorien reichsständischer Familien konnten sich somit auf dem Gebiet der heutigen Staaten Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Tschechien, Slowenien, Niederlande, Luxemburg, Teilen Belgiens, dem nördlichen Drittel Italiens (Reichsitalien) sowie in Teilen des heutigen Frankreichs befinden, und zwar in Lothringen, Elsass und Burgund; im heutigen Polen jedoch nur in den vormals zum deutschen Kaiserreich zählenden Gebieten Schlesien, Pommern, Ost- und Westpreußen sowie in den einst zur Habsburgermonarchie zählenden Territorien in Galizien (heute teils polnisch, teils ukrainisch) und der Bukowina (heute Ukraine), nicht aber beispielsweise in Ungarn.
- ↑ So erloschen etwa sämtliche reichsunmittelbaren Häuser der Schweiz bereits im Spätmittelalter, darunter die Habsburg-Laufenburger, Kyburger, Lenzburger, Thiersteiner, Rapperswiler, Toggenburger oder Werdenberger; die rheinischen Grafen von Katzenelnbogen 1479, die thüringischen Grafen und zuletzt Fürsten von Henneberg 1583, die Schenken von Limpurg 1713 und die ostfriesischen Fürsten aus dem Hause Cirksena 1744.
- ↑ So wurden die bis heute blühenden Dohna bereits um 1400 aus ihrer reichsunmittelbaren Grafschaft vertrieben; die Grafen von Mansfeld wurden 1580 in wirtschaftlicher Notlage von Kursachsen und Magdeburg mediatisiert, 1594 und 1696 erhielten Mansfelder Linien den Reichs(titular)fürstenstand; die kurzzeitige Grafschaft Rantzau wurde 1726 wieder aufgelöst; das Haus Ligne erreichte erst 1792 die Reichsstandschaft und verlor sie 1804 durch Verkauf schon wieder; 1803 verkauften auch die Grafen Nostitz ihren Anteil an der reichsunmittelbaren Grafschaft Rieneck an die Colloredo. Ein Sonderfall waren die Herzogtümer in Schlesien, die zwar zumeist von Zweigen der Schlesischen Piasten und damit des ursprünglichen polnischen Königshauses regiert wurden, sich jedoch bereits bei ihrer Loslösung aus dem Verband der polnischen Herzogtümer Mitte des 14. Jahrhunderts der Böhmischen Krone und damit einem der Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches lehnsrechtlich unterstellten; sie gelangten daher bereits als landesunmittelbare (und nicht reichsunmittelbare) Fürsten in das Reich und erlangten nie die Reichsstandschaft; sie waren daher nicht im Reichstag, sondern im Schlesischen Fürstentag vertreten.
- ↑ So stehen etwa die österreichischen Fürsten Orsini-Rosenberg in der II. Abteilung, die ungleich bedeutenderen römischen Fürsten Orsini (deren Namen die österreichische Familie sich angemaßt hatte) hingegen in der III. Abteilung.
- ↑ Nur sehr vereinzelt sind in der nachmittelalterlichen Neuzeit Geschlechter aus dem Bürgerstand bis in den Hohen Adel emporgestiegen, etwa die Medici zu Großherzögen von Toskana, einige sogar auf Kaiser- und Königsthrone, so die Bonaparte und ihre Anhänger (darunter die Bernadotte) oder auf dem Balkan die Häuser Karađorđević, Njegoš oder Zogu. Ansonsten gehören die (regierenden oder vormals regierenden) Häuser der „Ersten Abteilung“ des Hohen Adels Europas sämtlich dem Uradel an und zählten zumeist bereits im Hochmittelalter zu den führenden Dynastengeschlechtern. In der „Zweiten Abteilung“ (den mediatisierten deutschen Fürsten) befinden sich als einziges briefadeliges Geschlecht die Fugger (vergleichbar waren die ebenfalls aus dem Bürgerstand aufgestiegenen Eggenberg bis zu ihrem Erlöschen Anfang des 18. Jahrhunderts reichsunmittelbar). In der „Dritten Abteilung“ (bei den Titularfürsten) gibt es etwas mehr Beispiele, neben den Biron von Curland oder Wrede etwa die österreichischen Paar, die belgischen Ursel, die italienischen Torlonia oder die russischen Demidow. – In Österreich-Ungarn sprach man jedoch auf allerhöchste Anweisung statt vom „Uradel“ vom „alten Adel“, um die in der Habsburger Monarchie seit langem üblichen und übermäßig zahlreichen Nobilitierungen (siehe Briefadel) einschließlich inflationärer Standeserhöhungen aufzufangen, die zwar nicht dem konkret ausgelegten Begriff „Uradel“ gerecht werden konnten, aber zumindest teilweise einem weniger definierten Begriff „alter Adel“ zuordenbar sind. Dieser spezifisch österreichische Begriff erfasst daher den Uradel sowie den frühen Briefadel.
- ↑ Die jeweilige Nachfolge in die Position des Oberhaupts eines Hauses des historischen Hochadels wird gemäß dem überlieferten Fürsten- und Hausrecht angetreten, welche ein Spezialgebiet des historischen Adelsrechts sind. Der Deutsche Adelsrechtsausschuss befindet über fürstenrechtliche Fragen nur auf besonderen Antrag und rein gutachterlich, jedoch folgen die Eintragungen im Gotha gegebenenfalls einer entsprechenden Stellungnahme.
- ↑ Zur konkreten Benutzung von Erstgeburtstiteln siehe: Benutzer:Stolp/Erstgeburtstitel
- ↑ Die enorme Bedeutung zeremonieller und protokollarischer Fragen ergibt sich für das 17. Jahrhundert beispielsweise aus den Memoiren der Kurfürstin Sophie von Hannover (geschrieben 1680, veröffentlicht 2014), für das frühe 20. Jahrhundert am Wiener Hof aus den Erinnerungen der Nora Fugger: Im Glanz der Kaiserzeit (Erstveröffentlichung 1932, Neuauflage 1989)
- ↑ Franz von Bayern (mit Marita Krauss): Zuschauer in der ersten Reihe: Erinnerungen. C. H. Beck, 2023, ISBN 978-3-406-79708-8, S. 149.
- ↑ Allerdings wurden die Grafen Putbus 1807 in den schwedischen Fürstenstand erhoben.
- ↑ Verzeichnis der deutschen Standesherren: 1869 in der Google-Buchsuche.
- ↑ Bis heute halten einige der mediatisierten Häuser der II. Abteilung die größten privaten Waldbesitze in Deutschland: Thurn und Taxis: 20.000 ha, Fürstenberg: 18.000 ha, Hohenzollern-Sigmaringen: 15.000 ha, Hatzfeldt-Wildenburg: 15.000 ha, Sayn-Wittgenstein-Berleburg: 13.100 ha, Oettingen-Wallerstein: 11.000 ha, Waldburg-Zeil: 10.000 ha sowie in Österreich: Esterházy: 28.300 ha, Liechtenstein: 24.000 ha, Schwarzenberg: 23.280 ha. Quelle: Waldprinz.de am 28. Juni 2014: Waldbesitzer: Wem gehört der Wald?
- ↑ Standesherren. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 18: Schöneberg–Sternbedeckung. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 845–846 (zeno.org).
- ↑ Die regierende Linie Limburg-Styrum-Gemen erlosch bereits vor der Mediatisierung 1800, die 1806 mediatisierte Linie Limburg-Styrum-Styrum erlosch 1809, weshalb das Geschlecht nicht im Verzeichnis der Deutschen Standesherren von 1869 und im Hofkalender 1917 aufgeführt war. Die einzige heute noch existierende Linie Limburg-Styrum-Bronkhorst-Borculo hatte ihre reichsunmittelbaren Herrschaften bereits im 18. Jahrhundert veräußert und wurde später in den niederländischen und belgischen Adel inkorporiert. Als direkte Nachfahrenlinie der Grafen von Berg-Altena gehören sie jedoch zu einem der ältesten reichsunmittelbaren Dynastengeschlechter Westfalens.
- ↑ Sternberg-Manderscheid war nicht im Verzeichnis der Deutschen Standesherren 1869 und im Hofkalender 1917 aufgeführt, da die vormals reichsunmittelbare Linie 1835 erlosch und die bis heute existierenden böhmischen Linien keinen standesherrlichen Status besaßen.
- ↑ Die Toerring standen nicht im Verzeichnis der Deutschen Standesherren 1869, wohl aber im Hofkalender 1917, da die 1806 mediatisierte Linie Toerring-Gutenzell 1860 erlosch und der – zuvor nicht standesherrlichen – Linie Toerring-Jettenbach erst 1888 die Nachfolge zuerkannt wurde.
- ↑ Einige der Häuser der Dritten Abteilung haben in ihrer Geschichte allerdings doch zumindest zeitweise souverän (oder jedenfalls halb-souverän) regiert, beispielsweise Bagration in Georgien, Biron von Curland in Kurland, Dadiani in Mingrelien, Boncompagni im Herzogtum Sora und im Fürstentum Piombino, Murat in Berg und Neapel.
- ↑ In vielen afrikanischen Staaten spielen die Stammeskönige eine – oft auch verfassungsrechtlich verankerte – Rolle als traditionelle Oberhäupter und Repräsentanten ihrer Stämme sowie Verwalter von Ländereien, die diesen zugeordnet sind; ihre Hofhaltung wird meist aus staatlichen Budgets subventioniert, so etwa in der Republik Südafrika u. a. der König der Zulu.
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