Hohenreichen

Hohenreichen
Stadt Wertingen
Wappen von Hohenreichen
Koordinaten:48° 34′ N, 10° 44′ O
Einwohner:500 (Dez. 2022)[1]
Eingemeindung:1. Juli 1972
Postleitzahl:86637
Kapelle St. Georg
Wappen von Hohenreichen

Hohenreichen ist ein Ortsteil der Stadt Wertingen im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau. Hohenreichen wurde am 1. Juli 1972 nach Wertingen eingemeindet.[2] Das Kirchdorf liegt vier Kilometer nordöstlich von Wertingen im Tal des Hohenreicher Mühlbachs.

Geschichte

Eine Siedlung bestand womöglich schon in der Zeit des Fränkischen Reichs, zwischen dem 6. und dem 9. Jahrhundert. Hohenreichen wird erstmals 1093 als „Ricchin“ genannt. Der Name wird auf den Hohenreicher Mühlbach zurückgeführt, der früher die Reiche Ach hieß, was ihn als besonders wasserreich auszeichnen sollte. Das Dorf hieß ursprünglich Kurzenreichen zur Unterscheidung von der Burg Hohenreichen und dem Ort Langenreichen. Die Nennung der Herren von Reichen ist 1093 erstmals überliefert, sie sind urkundlich bis 1154 fassbar. Burg und Dorf Hohenreichen fielen als Besitz der Hohenstaufen nach 1268 an das Herzogtum Bayern, jedoch übten die Marschälle von Reichen die Herrschaft aus. Sie veräußerten den Ort an die späteren Freiherren von Pappenheim, 1467/69 kam er zu den Churfürstlichen Freyen Reichsherrschaften Wertingen und Hohenreichen. Weitere Besitzungen im Ort besaßen das Domkapitel Augsburg, das Augsburger Kloster Maria Stern und das Kollegiatstift St. Moritz (Augsburg). Seit 1130 bestand die Burg Hohenreichen, die nach dem Umzug der Herrschaft nach Wertingen zerfallen war und 1779 abgerissen wurde. Bis heute erhalten ist die 1456 erbaute Burgkapelle St. Georg.[3][4]

Von 1948 bis zur Eingemeindung der Gemeinde nach Wertingen im Jahr 1972 war Georg Ertl Bürgermeister von Hohenreichen, 1982 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wertingen ernannt. 1962 erhielt die Gemeinde ein eigenes Wappen, geteilt von blau und silber; oben ist ein an den Ecken mit Türmen versehenes Schloss in Seitenansicht zu sehen, unten ein blauer Ring. 1965 wurde die Schule erbaut, in der heute eine Außenstelle der Hauptschule Wertingen mit zwei Klassen untergebracht ist.

Die römisch-katholischen Bewohner Hohenreichens gehören zur Pfarrei St. Margareta in Bliensbach.

Siehe auch

Literatur

  • Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden. In: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Herausgegeben vom Landkreis Dillingen an der Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 409–411.

Weblinks

Commons: Hohenreichen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtteile. In: Stadt Wertingen. Abgerufen am 1. Dezember 2023 (deutsch).
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 594.
  3. Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden. In: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 409–411
  4. Wertingen.de: Stadtteil Hohenreichen. Geschichte.

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Schlosskapelle St. Georg in Hohenreichen, einem Ortsteil von Wertingen