Nagelfluhkette
Als Nagelfluhkette wird eine Bergkette bezeichnet, die aus Gesteinen des Nagelfluh, d. h. aus geologisch jungen Konglomeraten, aufgebaut sind, die meist steilwandig verwittern.
Nagelfluhketten in Deutschland und Österreich
- Die drei parallelen Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämme der Alpen im bayerischen Landkreis Oberallgäu sowie im österreichischen Vorarlberg:
- der Prodel-Kojen-Schichtkamm im Norden (an der Eckhalde 1491 m), vom Durchbruch der Weißach in zwei Segmente geteilt
- die Hochgratkette in der Mitte (am Hochgrat 1834 m)
- der Siplingerkopf-Schichtkamm im Süden (am Siplinger Kopf 1746 m)
Der Naturpark Nagelfluhkette umfasst alle drei Ketten, das Landschaftsschutzgebiet Nagelfluhkette hingegen nur den deutschen Anteil der Hochgratkette.
- Die teilweise alpinen Nagelfluhhöhen und Senken zwischen Bodensee und Wertach
- der Pfänder (am Hirschberg 1095 m)
- Nagelfluhhöhen und Senken von Sulzberg-Oberstaufen (am Sulzberg 1041 m)
- Nagelfluhhöhen und Senken von Großholzleute-Immenstadt (an der Salmaser Höhe 1254 m)
- Adelegg (am Ursersberg 1129 m)
- Rottachberg (am Burgkranzegger Horn 1151 m)
Nagelfluhketten in der Schweiz
Die Allgäuer Ketten finden südwestlich des Alpenrheintals, in der Nordostschweiz, eine Fortsetzung, die jeweils durch das Tal der Urnäsch segmentiert werden:
- die Gäbris-Schichtkämme (von Hochhamm (1275 m), Hundwiler Höhi (1306 m) und Gäbris (bis 1250 m))
- die Kette über Hochalp (1529 m) und Kronberg (1663 m)
Auch westlich dieser Schichtkämme, im Westen des Toggenburg, gibt es Nagelfluhketten
- Toggenburger-Nagelfluhkämme (Tweralpspitz (1331 m) über das Schnebelhorn (1292 m) zum Hörnli (1133 m), die in Nordnordwest-Richtung verläuft, also fast senkrecht zu den vorgenannten Ketten. Sie ist indes weniger stark als „Kette“ ausgebildet, da vom Hauptkamm viele, teils längere Riedel desselben Gesteins abzweigen, die zum Teil Kammhöhe erreichen (Höchhand: 1314 m). Im Süden setzt sie sich jenseits des Rickenpasses fort bis zum Speer, dem höchsten Nagelfluhberg Europas.)
- Molassekämme von St. Gallen–Appenzell (nordöstlich von St. Peterzell bis 1170 m)
Weblinks
- Geologische Karte und topographische Karte der Nordostschweiz mit der Gäbris-Kette (grün), der Kronbergkette (rot) und der Tweralpspitzkette (gelb): Höhenprofile können nach Anklicken der Linien erstellt werden.
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Autor/Urheber: Elop, Relief: maps-for-free, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Relief der Nagelfluhschwelle mit den Nagelfluhhöhen und Senken zwischen Bodensee und Wertach und den Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämmen.
Verwaltungsgrenzen
Die Verwaltungsgrewnzen sind hierarchisch jeweils im Faktor 1,4 bzw. 0,7 zueinander strukturiert:
- Staatsgrenzen, z. B. am Bodensee (links unten) zwischen Lindau und Bregenz, in der Dicke 0,8 px
- Grenzen zwischen deutschen Bundesländern, z. B. die Grenze Bayerns zu Baden-Württemberg westlich und nördlich von Lindau, in 0,56 px
- Grenzen zwischen Regierungsbezirken in D, Kantonen in CH und Ländern in A, im Kartenausschnitt nur die Kantonsgrenzen im Südwesten, in 0,4 px
- Kreisgrenzen in D (z. B. im Nordosten um die kreisfreie Stadt Kempten) und Bezirksgrenzen in A (in Bodenseenähe z. B. zwischen Bregenz und Dornbirn) in 0,28 px
Städte und Gemeinden
Kreisstädte und kreisfreie Städte in D sowie Bezirkshauptstädte in A und Kantonshauptstädte in CH sind unterstrichen. Die Gemeinden sind je nach Verdreifachung der Einwohnerzahlen im Faktor 1,25 bzw. 0,8 strukturiert, siehe z. B. an der Iller:
- Kempten im Nordosten hat über 50.000 Einwohner und Schriftgröße 3,125 (und ist als kreisfreie Stadt unterstrichen)
- Sonthofen südlich davon hat mehr als 15.000 Einwohner und Schriftgröße 2,5 (und ist als Kreisstadt unterstrichen)
- Oberstdorf im Süden hat mehr als 5.000 Einwohner und Schriftgröße 2
- Fischen zwischen Oberstdorf und Sonthofen hat mehr als 1.500 Einwohner und Schriftgröße 1,6
Die Einwohnerzahlen beziehen sich dabei auf geschlossene Besiedlungen, nicht auf nominelle Verwaltungsgemeinschaften.
Naturräume
Alpenrandgrenze und alpine Haupt-Naturraumgrenzen nach Hansjörg Dongus 1991/1993 (Blätter 187 Lindau und 188 Kaufbeuren) in Grün; "landläufige" Gebirgsgruppengrenzen (AVE und SOIUSA), die von Naturraumgrenzen abweichen, sind gestrichelt eingezeichnet.
Die grünen Zahlen stehen für (vgl. Naturräumliche Feingliederung nach Hormann und Dongus):
- 931 Allgäuer Kalkalpen (auf Blatt 187 Lindau noch Nr. 930)
- 936 Randketten der Nördlichen Kalk-Ostalpen bzw. Kalkalpenrandketten bzw. Randkalkalpen
- 940 Vorarlberger und Westallgäuer Flyschalpen
- 941 Ostallgäuer Flyschalpen
- 950 Vorarlberg-Allgäuer Quintner- und Schrattenkalkgewölbe
- 960 Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämme
Die Nordgrenze des Subalpinen Jungmoränenlandes zu den Altmoränenlandschaften ist in Rot eingezeichnet.
Berghöhen
Die eingezeichneten Berghöhen sind die von (nach Höhe absteigend, nachgestellt Naturraumkennzahlen nach Dongus):
- 2592: Hochvogel, 931.4
- 2384: Rauhegg, 931.3
- 2350: Stallkarspitze, 931.4
- 2280: Großer Daumen, 931.0 (Blatt Lindau: 930.0, nachträglich korrigiert)
- 2271: Fürschießer, (Blatt Lindau: 930.0, nachträglich korrigiert)
- 2268: Schneck, 931.3
- 2259: Hofats, 931.3
- 2248: Gaishorn, 931.2
- 2230: Hoher Ifen, 950.2
- 2224: Nebelhorn, 931.0 (Blatt Lindau: 930.0, nachträglich korrigiert)
- 2090: Diedamskopf, 950.3
- 2037: Fellhorn, 940.10
- 1959: Kegelkopf, von 931.4 (Blatt Lindau: 930.2, nachträglich korrigiert) nachträglich zu 931.3 (nachträglich geschaffene Einheit)
- 1907: Kühgundkopf, 931.2
- 1877: Winterstaude, 950.5
- 1834: Hochgrat, 960.1
- 1834: Hirschberg, 950.5
- 1833: Schnippenkopf, 941.0
- 1830: Mörzelspitze (und, unmittelbar nordöstlich, Leuenkopf, 950.6
- 1821: Rindalphorn, 960.1
- 1791: Himmelschrofen, von 931.4 (Blatt Lindau: 930.2, nachträglich korrigiert) nachträglich zu 931.3 (nachträglich geschaffene Einheit)
- 1787: Riedberger Horn, 940.00
- 1746: Siplinger Kopf, 960.2
- 1738: Grünten, 950.0
- 1702: Luguntenkopf, 950.5
- 1695: Wertacher Hörnle, 941.1
- 1679: Besler, 950.1
- 1655: Imberger Horn, 941.0
- 1645: Feuerstätterkopf, 940.01
- 1635: Sorgschrofen, 936.01
- 1630: Edelsberg, 941.2
- 1616: Rangiswanger Horn, 940.00
- 1566: Hochhäderich, 960.1
- 1537: Koppachstein, 960.2
- 1532: Schöner Mann, 950.6
- 1491: Eckhalde (Muttner Höhe), 960.00
- 1489: Immenstädter Horn, 960.00
- 1463: Hochälpele, 940.03
- 1451: Mittagberg, 960.1
- 1391: Fluh, 960.01
- 1367: Weißenfluh, 950.6
- 1328: Hittisberg, 960.3
- 1316: Gopf, 950.5
- 1254: Salmeser Höhe, 022'.3
- 1244: Hauchenberg, 022'.2
- 1198: Geißkopf|, 940.03
- 1182: Brüggelekopf, 940.03
- 1151: Burgkranzegger Horn, 024'.0
- 1129: Ursersberg, 023'.0
- 1126: Ochsenberg, 022*.3 (aber auf Kamm von 022*.2)
- 1118: Schwarzer Grat, 023'.0
- 1115: Rottachberg, 024'.0
- 1106: Sonneneck, 022*.0
- 1095: Hirschberg, 020'.0
- 1095: Stangstattkopf, 960.4
- 1072: Blender, 023'.0
- 1066: Riedholzer Kugel, 022*.0
- 1062: Pfänder, 020'.0
- 1042: Staufner Berg, 021'.7 (aber auf Kamm von 022'.3)
- 1041: Sulzberg, 021'.2
- 1035: Kühberg, 022'.4
- 998: Kapf, 021'.7 (aber auf Kamm von 022'.3)
- 994: Rotenberg, 021'.5
- 978: Butzenhalde, 024'.0
- 971: Schneiderkopf, 021'.1
- 966: Anhöhe unmittelbar südwestlich Buchenbergs, 035.02
- 956: Knollerhag im Kempter Wald, 035.23
- 921: Balzerberg, 021'.08 (aber auf dem Kamm von 022'.0)
- 919: Laubenberg, 022*.0
- 916: Höchste Erhebung des Kronholz, 046.32
- 915: Höhenegg, 035.02
- 908: Haarberg im Schottner Wald, 046.89
- 829: Rangenberg, 023'.0
- 815: Anhöhe der Jungendmoränen von Beuren-Isny-Auers, 030.41, südöstlich von Beuren
- 793: Wachbühl, 041.22
- 777: Galgenberg, Altdorfer Wald, 030.294
- 768: Ziegelberg, 041.25
- 749: Höhberg, 041.34
Gewässerhöhen
Von den Fließgewässern sind die wichtigsten beschriftet, die Standgewässer können über ihre Höhe über dem Meeresspiegel identifiziert werden. Ferner sind ein paar Mündungshöhen eingezeichnet:
- (2047): Rappensee, 931.4 (Blatt Lindau: 930.2, nachträglich korrigiert)
- (1165): Vilsalpsee, 930.04
- (1124): Haldensee, 930.04
- (876): Grüntensee, 036.40
- (850): Rottachsee (nordöstlich davon der Schwarzenberger Weiher auf 861 m), 024'.0
- (783): Zusammenfluss von Breitach, Stillach und Trettach zur Iller, 901.00
- (724): Großer Alpsee, 022'.5
- (703): Niedersonthofener See, 035.04
- (680): Badsee, 030.43
- (662): Rohrsee|, 030.40
- (642): Obersee|, 030.42
- (622): Iller unmittelbar unterhalb der Illerstaustufe 5 – Fluhmühle (oberhalb: 630 m), 044.15
- (489): Zusammenfluss von Unterer Argen| und Oberer Argen zur Argen, 030.460
- (395): Bodensee, 030.000
Wasserscheiden
Die wichtigsten Wasserscheiden sind in Hellblau und gestrichelt eingezeichnet; sie sind jeweils im Faktor 1,4 bzw. 0,7 strukturiert:
- Die europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer bzw. zwischen Rhein und Donau, z. B. in der Kartenmitte am Alpenrand östlich von Oberstaufen, ist 0,3 px breit.
- Wasserscheiden zwischen Hauptflüssen, z. B. zwischen Iller und Lech an der Staatsgrenze im Osten (nach Norden bis östlich Hindelangs), haben 0,21 px.
- Weniger wichtigere Wasserscheiden, z. B. zwischen Lech und dem Unter-System der Wertach (Staatsgrenze nordöstlich Hindelangs) oder zwischen Argen und Schussen (im Nordwesten bei Waldburg, östlich von Ravensburg), haben 0,15 px.