Hohenfels (Oberpfalz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 51′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Neumarkt in der Oberpfalz | |
Höhe: | 390 m ü. NHN | |
Fläche: | 137,07 km2 | |
Einwohner: | 2303 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92366 | |
Vorwahl: | 09472 | |
Kfz-Kennzeichen: | NM, PAR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 73 134 | |
Marktgliederung: | 42 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: | Pfarrer-Ertl-Platz 3 92366 Hohenfels | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Christian Graf[2] (Unabhängige Parteifreie Wählergemeinschaft) | |
Lage des Marktes Hohenfels im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz | ||
Hohenfels ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz.
Geografie
Geografische Lage
Hohenfels ist die östlichste Gemeinde im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz und liegt etwa 30 Kilometer nordwestlich von Regensburg. Die Gemeinde gehört zur Metropolregion Nürnberg.
Nachbargemeinden
Velburg 13 km | Hohenburg 11 km | Schmidmühlen 9 km |
Parsberg 10 km | Burglengenfeld 14 km | |
Lupburg 8 km | Beratzhausen 13 km | Kallmünz 10 km |
Gemeindegliederung
Es gibt 42 Gemeindeteile[3] (in Klammern ist der Siedlungstyp[4] angegeben):
- Albertshof (Lager)
- Ammelacker (Weiler)
- Ammelhof (Einöde)
- Baumühle (Einöde)
- Blechmühle (Einöde)
- Buchhausen (Weiler)
- Effenricht (Weiler)
- Effersdorf (Einöde)
- Fichten (Einöde)
- Friesmühle (Einöde)
- Fuchsmühle (Einöde)
- Granswang (Weiler)
- Großbissendorf (Kirchdorf)
- Gunzenhof (Weiler)
- Haarziegelhütte (Weiler)
- Harrhof (Einöde)
- Hausraitenbuch (Weiler)
- Hitzendorf (Dorf)
- Hohenfels (Hauptort)
- Holzheim (Weiler)
- Klausen
- Kleinbissendorf (Einöde)
- Kleinmittersdorf (Weiler)
- Kuglhof (Einöde)
- Lauf (Weiler)
- Loch (Einöde)
- Markstetten (Dorf)
- Mehlhaube (Lager)
- Nainhof (Lager)
- Pillmannsricht (Einöde)
- Pöllnricht (Lager)
- Raitenbuch (Kirchdorf)
- Röschenberg (Einöde)
- Schönheim (Einöde)
- Stallhof (Einöde)
- Stetten (Dorf)
- Unterlinder (Einöde)
- Unterödenhart (Lager)
- Unterwahrberg (Einöde)
- Vogelherd (Weiler)
- Wendlmannthal (Einöde)
- Winklmühle (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Großbissendorf, Hohenfels, Markstetten und Raitenbuch.[5]
Geschichte
Auf einem Bergrücken im Ortskern steht die Ruine der Burg Hohenfels aus dem 12. Jahrhundert. Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal 1193 als Hohenvels genannt.[6] 1343 wurde er als Hohenfels bezeichnet und in der Zeit von 1519 bis 1521 findet sich die latinisierte Form Hochophelisso.
Der Markt Hohenfels war ab 1383 Teil der Kurpfalz und bis 1799 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts der Grundherrschaft Hohenfels. Hohenfels besaß ein Marktgericht mit weitgehenden Eigenrechten. Der Ort wurde 1799 vollständig mit Bayern vereinigt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
In den Baracken des Truppenübungsplatzes richtete die US-Militärregierung 1945 ein Lager für Displaced Persons (DP) ein, in dem ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter bis zu ihrer Heimkehr in ihre Ursprungsländer untergebracht wurden. Seit 1946 erinnert ein Gedenkstein an ihre Befreiung, ebenso seit 1948 das „Polenkreuz“, das von Häftlingen des Lagers Hohenfels-Lechow im Ortsteil Nainhof aufgerichtet wurde.[7]
Im äußersten Nordosten des Truppenübungsplatzes und damit noch im Gemeindegebiet von Hohenfels steht die Burgruine Hohenburg, die sich oberhalb des im benachbarten Landkreis Amberg-Sulzbach gelegenen Kernorts der Gemeinde Hohenburg befindet; sie stammt aus der Zeit um das Jahr 1000 n. Chr.
Eingemeindungen
Die Gemeinden Bergheim, Enslwang, Frabertshofen, Kirchödenhart und Unterödenhart wurden 1939 für die Einrichtung eines Truppenübungsplatzes der Wehrmacht abgesiedelt. Sie wurden in den Heeresgutsbezirk Hohenfels umgegliedert und am 1. Oktober 1944 aufgelöst. Am 1. Januar 1950 wurde der Heeresgutsbezirk aufgelöst und in die Gemeinde Nainhof-Hohenfels eingegliedert. Das Gebiet wurde bereits im Jahr 1951 abgesiedelt, aber erst am 1. Oktober 1970 in die Gemeinde Hohenfels übernommen.[8]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Großbissendorf, Markstetten und Raitenbuch eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 2102 auf 2181 um 79 Einwohner bzw. um 3,8 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohner | 2314 | 2381 | 2095 | 2124 | 2119 | 2170 | 2064 | 2130 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder. Bei der Gemeinderatswahl vom 15. März 2020 führte das Ergebnis zu folgender Sitzverteilung:[10]
Partei/Liste | Stimmenanteil | Sitze |
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) | 27,24 % | 4 |
Unabhängige Parteifreie Wählergemeinschaft | 34,46 % | 5 |
Christliche Freie Wähler | 17,89 % | 2 |
Aktive Bürger Liste | 20,41 % | 3 |
Bürgermeister
Bürgermeister ist als Nachfolger von Bernhard Graf (UPW) seit dem 1. Mai 2020 Christian Graf (UPW). Bei der Kommunalwahl 2020 wurde er mit 55,91 % der gültigen Stimmen in einer Stichwahl gewählt.
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein silberner Felsenberg mit hoher Spitze, an die sich in gekrüpfter Stellung ein linksblickender, rot gezungter goldener Löwe klammert.“[11] | |
Das Wappen ist seit 1560 bekannt und wurde 1743 erneut bestätigt. |
Gemeindepartnerschaft
Seit Mai 2010 besteht ein Partnerschaftsabkommen mit dem tschechischen Strašice.
Religion
In Hohenfels befinden sich die katholische Pfarrkirche St. Ulrich sowie die Filialkirche St. Sebastian; in Raitenbuch steht die Filialkirche St. Ägidius und in Großbissendorf St. Leonhard.
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 20120 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie im Produzierenden Gewerbe keine, im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 11 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 160 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 941. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es jeweils einen Betrieb. Im Jahr 2020 bestanden zudem 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 1497 ha. Davon waren 1322 ha Ackerfläche und 175 ha Dauergrünfläche.[12]
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2017):
- einen Kindergarten mit 87 Kindergartenplätze und 85 betreuten Kindern
- eine Grundschule mit vier Klassen, vier Lehrern und 68 Schülern
Militär
Nordwestlich von Hohenfels liegt das Joint Multinational Readiness Center (JMRC), einer der größten Truppenübungsplätze in Deutschland. Dieser steht unter amerikanischer Verwaltung und wird hauptsächlich von der US-Armee benutzt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Verwaltung. Gemeinde Hohenfels, abgerufen am 20. August 2020.
- ↑ Markt Hohenfels, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. November 2021.
- ↑ Marktgemeinde Hohenfels in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. September 2020.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom am 2. Februar 2021; abgerufen am 23. November 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 117.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 148
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 438.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 650.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik
- ↑ Eintrag zum Wappen von Hohenfels (Oberpfalz) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Statistik kommunal 2021. Bayerisches Landesamt für Statistik, Februar 2022, abgerufen am 19. September 2022.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Deutschland
Wappen von Kallmünz
Autor/Urheber: DALIBRI, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Burg Hohenfels in der Oberpfalz
Autor/Urheber: Matthias Süß, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Katholische Nebenkirche St. Sebastian in Hohenfeld
Autor/Urheber: Helmlechner, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die katholische Pfarrkirche St. Ulrich in der bayerischen Marktgemeinde Hohenfels ist eine barocke Kirche, die in der heutigen Form zwischen 1716 und 1721 erbaut und dem heiligen Ulrich von Augsburg geweiht wurde. Sie gehört zum Dekanat Laaber im Bistum Regensburg.
Wappen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Gespalten von Schwarz und Silber; vorne ein linksgewendeter, rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe; hinten übereinander zwei rote Löwen, der obere schreitend, der untere aufgerichtet.
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