Hohe Warte (Wien)

Hohe Warte

Repräsentative Hohe-Warte-Villa (Hohe Warte 29)

Höhe214 m ü. A.
LageWien, Österreich
GebirgeWienerwald
Koordinaten48° 15′ 7″ N, 16° 21′ 24″ O
Hohe Warte (Wien) (Wien)
Hohe Warte (Wien) (Wien)
GesteinSande, Tone, Schotter
Alter des GesteinsSarmatium, Pleistozän
ErschließungÜberbaut
NormalwegHohe Warte
BesonderheitenZentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Casino-Stadion

Die Hohe Warte ist ein verbauter Hügel mit 214 m ü. A.[1] im 19. Wiener Gemeindebezirk, Döbling, zwischen den Bezirksteilen Heiligenstadt und Unterdöbling. Auch die von Norden (Grinzinger Straße) und von Süden (Döblinger Hauptstraße) auf den Hügel führende Straße ist als Hohe Warte benannt; dies erfolgte amtlich 1894. Die Bezeichnung wurde schon 1135 urkundlich erwähnt.

Bekannt ist die Hohe Warte vor allem als Sitz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (die nach ihrer Adresse auch Hohe Warte genannt wird), der früher hier befindlichen Amtsvilla des österreichischen Bundespräsidenten sowie wegen ihres Naturstadions Hohe Warte.

Beginnend 1901, errichtete Josef Hoffmann auf der Hohen Warte eine Künstlerkolonie für wohlhabende Bauherren. Als Erstes wurde an der Adresse 19., Steinfeldgasse 6 und 8, ein Doppelhaus für Koloman Moser und Carl Moll fertiggestellt.[2] Seit 1903 befindet sich hier die Schleife der nördlichen Endstation einer Straßenbahnlinie, von 1907 an bis heute der vom Schottentor an der Ringstraße (1. Bezirk) ausgehenden Linie 37, 1928–1980 (mit Unterbrechungen) auch der über die Zweierlinie in den 3. bzw. 2. Bezirk verkehrenden Linie G2.

Geographie

Die Hohe Warte ist der letzte Ausläufer des Rückens aus dem Wienerwald, der sich vom Cobenzl (Latisberg) über Grinzing und den Hungerberg gegen den Donaukanal hinzieht. Er ist nach Norden durch den Nesselbach (Grinzing und Heiligenstadt) gegen Nussdorf und den Nussberg getrennt, und nach Südwesten durch den Sieveringer Arbesbach von der Türkenschanze.

Im 19. Jahrhundert entstand auf der Aussichtshöhe – daher der Name, denselben trug früher auch die heutige Türkenschanze – ein Villenviertel. Heute liegt die Anhöhe vollständig inmitten der Stadt.

Hauptsitz der GeoSphere Austria

Hauptgebäude und Radarturm der GeoSphere Austria bei Nacht

Im Jahre 1872 siedelte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik von der Wieden auf die Hohe Warte über. Das neue Quartier wurde zuvor von Heinrich von Ferstel in den Jahren 1870 bis 1872 errichtet. Das Institut zeigt sich unter anderem für den täglichen österreichischen Wetterbericht verantwortlich. Im Jahre 1957 wurde es beträchtlich erweitert, in den Jahren 1967 und 1973 wurden zusätzlich ein Radarturm, ein Ballonfüllhaus und ein neues Bürogebäude auf dem Gelände der Zentralanstalt errichtet. Dieses Bürogebäude beherbergt heute eine große Fachbibliothek auf dem Gebiet der Meteorologie und Geophysik.

Stadion Hohe Warte

Weitere Einrichtungen

Auf der Hohen Warte befindet sich mit dem Döblinger Bad sowohl ein Freibad als auch ein Hallenbad. Weiters ist die Hohe Warte Sitz des Polizeikommissariats und Stadtpolizeikommandos Döbling und angeschlossener Polizeiinspektion.

Die Hohe Warte ist mit der U4 und den Straßenbahnlinien 37 und D zu erreichen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geodatenviewer der Stadtvermessung Wien
  2. Eintrag im Design Info Pool (dip) des Museums für angewandte Kunst (MAK) (Memento desOriginals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dip.mak.at

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Austria Vienna relief location map.jpg
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Positionskarte von Wien

Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte:

  • N: 48.33 N
  • S: 48.11 N
  • W: 16.17 O
  • O: 16.59 O
Hohe Warte bei Nacht.JPG
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Hohe Warte bei Nacht
Villa Hohe Warte Nr. 29 (Atelier J. Weiner, Wien, um 1905).jpg
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Julius Weiner (1878-1918), Wien, (Todesanzeige Julius Weiner (1878-1918), 27. Juni 1918, Neues Wiener Tagblatt, S. 16)

, Lizenz: Bild-PD-alt

Die Wiener Villa Hohe Warte 29 hatte mehrere kunst- und kulturgeschichtlich interessante Bewohner: Rosa Mayreder beschrieb in ihren Jugenderinnerungen „Das Haus in der Landskrongasse“, ihre hier verbrachte Kindheit. 1895 wurde das Haus verkauft und vom Architekten Max Fabiani 1896 umgebaut. Bis 1905 gehörte die Villa Marie von Kellner, der Gattin des Chemikers Karl Kellner, die nach seinem Tod den Erfinder Otto Gergacsevics heiratete. Ab 1915 gehörte die Villa Hans und Gisela Weigel, den Eltern der Kinderbuch-Illustratorin Susi Weigel (1914-1990), die die Villa 1923 dem Industriellen Georg Mauthner verkauften. Weitere berühmte Bewohner waren Ende der 1950er-Jahre der Zukunftsforscher Robert Jungk sowie anschließend der Dirigent Herbert von Karajan sowie der Spionage-Krimi-Autor John le Carré. Siehe: Andreas Weigel: Off topic: Wien, Hohe Warte 29. Anmerkungen zur einstigen Wiener Villa der Familie Hans und Gisela Weigel.