Hohbühn
Hohbühn (Hohenbünden) ist ein Weiler auf dem Gebiet der Stadt Rheinau (Baden), der administrativ dem Stadtteil Linx zugeordnet ist.
Geschichte
Mittelalter
Das Dorf Hohbühn lag im Amt Lichtenau der Herrschaft Lichtenberg[1] und war seit 1274[2] ein Lehen des Bischofs von Straßburg.[3] Gemeinsam mit Linx bildete es eine Bauernschaft.[4] 1335 nahmen die mittlere und die jüngere Linie des Hauses Lichtenberg eine Landesteilung vor. Dabei fiel das Amt Lichtenau – und damit Hohbühn – an Ludwig III. von Lichtenberg, der die jüngere Linie des Hauses begründete.[5]
Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474) war als Tochter Ludwigs V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474) eine von zwei Erbtöchtern mit Ansprüchen auf die Herrschaft Lichtenberg. Sie heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Lichtenau gehörte zu dem Teil von Lichtenberg, den die Nachkommen von Philipp und Anna erbten.
Frühe Neuzeit
Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde.
Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736 fiel das Erbe – und damit auch das Amt Lichtenau mit Hohbühn – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte von Hanau-Lichtenberg, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Hohbühn gehörte nach 1745 zur Schultheißerei Linx.[6]
Neuzeit
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde das Amt und Hohbühn 1803 dem neu gebildeten Kurfürstentum Baden zugeordnet. Hohbühn verschmolz folgend mit dem innerhalb der Schultheißerei führenden Ort Linx.
Literatur
- Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten).
- Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eyer, S. 239.
- ↑ Eyer, S. 56.
- ↑ Eyer, S. 56, 141; Knöpp, S. 13.
- ↑ Eyer, S. 146.
- ↑ Eyer, S. 79f.
- ↑ Knöpp, S. 13.
Koordinaten: 48° 37′ 25,9″ N, 7° 53′ 36,4″ O