Hochweißsteinhaus

Hochweißsteinhaus
ÖAV-Schutzhütte Kategorie I
Hochweißsteinhaus mit der Raudenspitze

Hochweißsteinhaus mit der Raudenspitze

LageJohanniseben; Kärnten, Österreich
GebirgsgruppeKarnischer Hauptkamm
Geographische Lage:46° 38′ 34,5″ N, 12° 44′ 25,1″ O
Höhenlage1867 m ü. A.
ErbauerAlpenverein Austria des DuOeAV
BesitzerAlpenverein Austria des ÖAV
Erbaut1927
BautypSchutzhütte
Beherbergung14 Betten, 36 Lager
HüttenverzeichnisÖAV DAV

Das Hochweißsteinhaus ist eine Schutzhütte der Kategorie I der Sektion Austria des ÖAV, in den Karnischen Alpen gelegenen ist und als ein wichtiger Etappenstützpunkt auf dem Karnischen Höhenweg sowie dem Südalpenweg gilt.

Lage

Das Hochweißsteinhaus liegt am Karnischen Höhenweg zwischen Frohnalm und Öfner Joch, sowie unterhalb des Hochalpljochs.

Geschichte

Das Hochweißsteinhaus wurde 1927 von der Sektion Austria des DuOeAV errichtet. Die Hütte wurde dabei an der Weggabelung von zwei ehemaligen Saumpfaden gebaut, die über den Karnischen Alpenhauptkamm hinweg nach Süden führten. Diese waren für den Warenverkehr nach Italien früher sehr wichtig gewesen und führten über die Pässe in das südwärts gelegene Tal der Piave hinunter. Der am Ort des Hochweißsteinhauses nach Südosten abzweigende Pfad führte dabei über das Öfnerjoch nach Forni Avoltri, während der in südwestlicher Richtung abknickende Pfad zum Hochalplpass hinaufführte und von dort dann nach Sappada/Bladen hinunterzog. Über diese beiden Wege wurde Holz, das im Lesachtal geschlagen worden war, zum Teil sogar bis nach Venedig transportiert.

Erster Pächter der Hochweißsteinhauses wurde der Initiator des Hüttenbaus, Adam Salcher, ein Gastwirt und Bergführer aus dem Lesachtal. Dieser hatte während des Ersten Weltkriegs in der Umgebung der Hütte im Aufgebot der Standschützen Dienst getan. Die Standschützen hatten 1915 bei der Kriegserklärung Italiens an Österreich den knapp südlich der Grenze gelegenen Hochweißstein besetzt, noch ehe italienische Truppen dort Stellung beziehen konnten. Dieser aufgrund seiner exponierten Lage für beide Seiten im Gebirgskrieg 1915–1918 strategische wichtige Berg konnte von Österreichern dann bis zum Ende des Krieges gehalten werden und wurde zwölf Jahre später zum Namensgeber der neu erbauten Hütte.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Hütte durch Plünderungen schwer in Mitleidenschaft gezogen und erst 1949 wieder in Stand gesetzt. Im Jahr 1972 war das Hochweißsteinhaus dann von erneutem Vandalismus betroffen, wodurch das Hütteninventar weitgehend zerstört worden war.

Weitere Schäden an der Hütte traten 1975 auf, dieses Mal allerdings nicht durch menschliche Einwirkungen, sondern durch einen Lawinenabgang. Dieser war durch die großen Schneemengen des Frühjahrs verursacht worden und hatte zu einer erheblichen Beschädigung der Hütte geführt. Die Wiederherstellung der Hütte konnte erst im September ausgeführt werden, so dass der Sommerbetrieb in diesem Jahr nur sehr eingeschränkt möglich gewesen war.

Zustiege

  • Von Nordwesten her
    • aus Maria Luggau (1173 m) in 5 Stunden
    • aus Maria Luggau über den Fahrweg bis zum Parkplatz Frohnalm (1580 m), von dort aus in einer dreiviertel Stunde
  • Von Norden her
    • aus St. Lorenzen im Lesachtal (1127 m) in 3 Stunden
  • Von Nordosten her
    • aus Liesing (1044 m) in 5 Stunden

Touren

Die nächstgelegenen Hütten auf dem Karnischen Höhenweg sind:

  • die Wolayerseehütte (1960 m) in 6 Stunden
  • die Porzehütte (1.942 m) in 8 Stunden
  • das Mitterkar-Biwak (1973 m) in 4 Stunden (Notunterkunft)
  • das Rif. Calvi (2164 m) über Hochalpljoch und Bladner Joch in 2 Stunden
  • die Filmoor-Standschützenhütte (2350 m) in 10 Stunden
  • die Obstansersee-Hütte (2304 m) in 12 Stunden

Gipfelbesteigungen

  • Raudenspitze (2507 m) in 3 Stunden
  • Hochweißstein (Monte Peralba) (2693 m) in 3 Stunden
  • Torkarspitze (2573 m) in 3 Stunden
  • Zwölferspitz (2593 m) in 3 Stunden
  • Weißsteinspitze (2462 m)
  • Hochalpl (2345 m)

Bilder

Literatur

  • Die Alpenvereinshütten – Band 1: Ostalpen, Bergverlag Rother, München 2005, ISBN 3-7633-8073-6

Weblinks

Commons: Hochweißsteinhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

RedHut.svg
an icon for alpine huts on maps and the like
Hochweisssteinhaus3.jpg
Autor/Urheber: Felsigel, Lizenz: CC BY 3.0
Auf der Terrasse des Hochweißsteinhauses, Karnische Alpen.
Austria Carinthia relief location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Kärnten, Österreich.

Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte:

  • N: 47.260053° N
  • S: 46.232250° N
  • W: 12.592633° O
  • O: 15.135427° O
Raudenspitze Hochweißsteinhaus Karnische Alpen 20070707.jpg
Autor/Urheber: Tigerente, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Raudenspitze mit Hochweißsteinhaus, Karnische Alpen, Österreich
Ingridhuette1.jpg
Autor/Urheber: Felsigel, Lizenz: CC BY 3.0
Die auf dem Weg zum Hochweißsteinhaus liegende Ingridhütte in den Karnischen Alpen, mit Blick nach Süden.
Frohntal2.jpg
Autor/Urheber: Felsigel, Lizenz: CC BY 3.0
Der auf dem Weg zum Hochweißsteinhaus liegende Frohnalm-Parkplatz in den Karnischen Alpen, mit Blick nach Norden.
Frohntal1.jpg
Autor/Urheber: Felsigel, Lizenz: CC BY 3.0
Der in Richtung Hochweißsteinhaus führende Frohntal-Almweg in den Karnischen Alpen, mit Blick nach Norden.