Hochschuloffizier

Hochschuloffiziere waren zivile Mitarbeiter der Militärregierungen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland am Wiederaufbau des Hochschulwesens mitwirkten.

Rekrutierung

Mehrheitlich handelte es sich bei den Hochschuloffizieren um Akademiker, die teilweise in Deutschland studiert hatten. Eine besondere Vorbereitung auf die ihnen übertragende Tätigkeit erfolgte nicht.

Aufgabenstellung

Hochschuloffiziere, auch Universitätsoffiziere genannt, wirkten mit bei der Entnazifizierung des Lehrkörpers. Sie trugen zur Bekämpfung des Hungers und der Wohnungsnot unter den Hochschulangehörigen bei. Auch bemühten sie sich um eine Neuorientierung des Hochschulunterrichts. Hochschuloffiziere engagierten sich auf dem Gebiet des materiellen Wiederaufbaus der Hochschulen. Sie diskutierten mit Hochschulangehörigen über das Dritte Reich. Auch organisierten sie den Professoren- und Studentenaustausch mit dem Ausland sowie wissenschaftliche Tagungen. Hochschuloffiziere förderten die Ingangsetzung der Forschung im Deutschland der Nachkriegszeit.

Britische Besatzungszone

In der Britischen Besatzungszone bestand die Aufgabe der Hochschuloffiziere, die zunächst als University Control Officer (UCO), später als University Education Control Officer (UECO) und zuletzt als University Education Officers bezeichnet wurden, ab Herbst 1945 darin, den Wiederaufbau von Schulen, Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen zu fördern. Anfang 1947 übergab die Britische Besatzungsmacht die Verantwortung im Bereich des Hochschulwesens an die deutschen Länder. Die University Education Officers hatten als Mitglieder der Militärregierung fortan nur noch eine beratende Funktion. 1951 endete auch diese mit der revidierten Fassung des Besatzungsstatuts.

Einzelne Hochschuloffiziere

Howard P. Becker, Edward Hartshorne, Pjotr Iwanowitsch Nikitin, Raymond Schmittlein und Pjotr Wassiljewitsch Solotuchin gehörten zur Gruppe der Hochschuloffiziere.

Literatur

  • Manfred Heinemann (Hrsg.): Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Westdeutschland 1945–1952. Teil 1: Die Britische Zone, Verlag August Lax, Hildesheim 1990, ISBN 3-7848-3901-0.
  • Manfred Heinemann (Hrsg.): Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Westdeutschland 1945–1952. Teil 2: Die US-Zone, Verlag August Lax, Hildesheim 1990, ISBN 3-7848-3902-9.
  • Manfred Heinemann (Hrsg.): Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Westdeutschland 1945–1952. Teil 3: Die Französische Zone, Verlag August Lax, Hildesheim 1991, ISBN 3-7848-3903-7.
  • Manfred Heinemann (Hrsg.): Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945- 1949. Die Sowjetische Besatzungszone, Akademie Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-05-002851-3.
  • Waldemar Krönig, Klaus-Dieter Müller: Nachkriegs-Semester. Studium in Kriegs- und Nachkriegszeit, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-515-05597-5 (Volltext).