Hitzeschutzkleidung

Ganzkörperanzug, Form III
Hitzeschutz Form I bei der Feuerwehr

Hitzeschutzbekleidung oder Hitzeschutzanzüge oder Wärmeschutzkleidung (Abkürzung: WSK) (englisch: fire proximity suit oder hot suit) dienen dem Schutz von vorgehenden Einsatzkräften gegen Strahlungswärme (thermische Risiken), etwa Feuerwehreinheiten bei sehr heißen Bränden,[1] aber auch Metallarbeitern, die mit hocherhitzten Metallen arbeiten (Hochofen-, Schweißbetrieb, Schmelzereien), oder auch Chemieindustriearbeiter (Handhabung der Polymerisation u. ä.) oder in ähnlichen Arbeitsumgebungen (beispielsweise Kesselanlagen) in Bereichen der Mensch-Maschine-Systeme.

Allgemeines

Feuerwehrleute in Hitzeschutzkleidung Form III bei der Brandbekämpfung

Hitzeschutzkleidung soll vor thermischen Risiken schützen.[2]

Thermische Risiken sind Flammen, Kontakthitze, Strahlungshitze, Funken, feuerflüssiger Medien sowie heiße Gase und Dämpfe. Die Schutzwirkung der Kleidung muss während der Einwirkung erhalten bleiben, das heißt, die Kleidung muss selbst verlöschend sein, sie darf nicht schmelzen und nicht schrumpfen.

Hitzeschutzbekleidung besteht aus einem mehrlagigen, isolierenden Innenanzug (meist Aramide, Imide oder Duromere) und einer Metallbeschichtung (meist aluminiumbedampft), die die Hitzestrahlung vom Körper fernhält. Einer früheren Form nach wurde umgangssprachlich oft vom „Asbestanzug“ gesprochen.

Der Hitzeschutzanzug hat üblicherweise eine goldbedampfte Sichtscheibe.

Einsatzbereiche für den Schutzanzug der Feuerwehr sind alle Lagen mit ungewöhnlich starker Wärmestrahlung, beispielsweise Brände in Chemiefabriken, an Ölförderanlagen oder Tank-/Kesselwagen. Prinzipiell könnte der Hitzeschutz auch bei der Brandbekämpfung bzw. zur Personenrettung eingesetzt werden.

Bei der Feuerwehr wird dieser „silberne“ Hitzeschutz in drei Formen eingesetzt:

  • Form I: Handschuhe mit Stulpen und Kopfschutzhaube (heute nur noch selten zu finden)
  • Form II: Mantel mit integrierter Kopfschutzhaube und Handschuhen
  • Form III: ein- oder zweiteiliger Ganzkörperanzug mit integrierter Kopfschutzhaube, Handschuhen und Füßlingen.

Für die regelmäßige industrielle Anwendung existieren auch speziellere Schutzvorrichtungen, etwa Schürzen, Kopfvisiere, Schilde etc.

Siehe auch

Literatur

  • Lothar Schott, Manfred Ritter: Feuerwehr Grundlehrgang FwDV 2. 21. Auflage. Wenzel-Verlag, Marburg 2022, ISBN 978-3-88293-121-1.

Weblinks

Commons: Hitzeschutzkleidung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausschuss „Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung“ (AFKzV): Feuerwehr-Dienstvorschrift 1 (FwDV 1). (PDF; 14,32 MB) Grundtätigkeiten – Lösch- und Hilfeleistungseinsatz. In: hlfs.hessen.de. Hessische Landesfeuerwehrschule, Januar 2006, abgerufen am 28. Januar 2023.
  2. Information Hitzeschutzkleidung. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV), abgerufen am 11. Oktober 2019.

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United States Air Force Airmen from the 20th Civil Engineer Squadron Fire Protection Flight neutralize a live fire during a field training exercise at Shaw Air Force Base in South Carolina May 23, 2007. The exercise includes training in self-aid buddy care, expedient firefighting, weapons handling, and night-vision devices.
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Hitzeschutzanzug Form I, Göttingen, Germany
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U.S. Air Force firefighters practice with spraying equipment. AAVS (Audiovisual Service) Photo Contest Entry, color, Mar. 1981, "Air Force Fire Fighters" VANDENBERG AIR FORCE BASE, CALIFORNIA (CA) UNITED STATES OF AMERICA (USA)