Historische Schauweberei Braunsdorf
Die Historische Schauweberei in Braunsdorf, einem Ortsteil von Niederwiesa, beherbergt heute ein Museum zur Textilindustrie und steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Der Gebäudekomplex wurde circa 1800 erbaut. Ab 1827 produzierte dort eine Spinnerei Garne. Der Kraftantrieb erfolgte durch ein Wasserrad mit Aufschlagwasser aus der Zschopau. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu Eigentümerwechseln und zur Veränderung der Produktion. Das Gebäude beherbergte eine Schafwollwäscherei, später dann eine Färberei und eine Filzfabrik.
1910 verlagerte Martin Tannenhauer seinen Webereibetrieb von Chemnitz nach Braunsdorf. Bis 1990 wurden vor allem Möbelbezugsstoffe, Dekostoffe und Plüsche hergestellt. Bekannt wurde der Betrieb durch die Musterentwicklung für Stilmöbelstoffe im Biedermeierdesign.
1990 wurde der volkseigene Webereibetrieb durch das VE Möbelkombinat Dresden-Hellerau liquidiert. Mit Unterstützung des Fördervereins des Industriemuseums Chemnitz und durch Werner Tannenhauer, Enkel des Firmengründers und letzter Betriebsdirektor, konnte ein Teil der Webmaschinen und der Einrichtungen erhalten werden.
Seit 1994 präsentiert sich der ehemalige Industriestandort als Technisches Denkmal und Museum. Zahlreiche funktionstüchtige Maschinen dienen zur Präsentation der Arbeitsabläufe: vom Musterentwurf bis zum fertigen Gewebe. Zusätzlich wird die Entwicklung der Textilindustrie erläutert, vom Weben der Vorfahren bis zur Webtechnik des 20. Jahrhunderts. In den teilweise noch original eingerichteten Produktionssälen kann der Produktionsprozess an den Webstühlen vorgeführt werden.
Im Jahr 1999 zog die Firma Cammann Gobelin Manufaktur, ein reprivatisiertes Nachfolgeunternehmen der Möbelstoff-Weberei Cammann & Co. aus Chemnitz, in die Räumlichkeiten mit ein[1].
Literatur
- Sächsisches Industriemuseum ; Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (Hrsg.): Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha. 2016.
- Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH (Hrsg.): Industriekultur in Sachsen - Lebendige Zeugen eines goldenen Zeitalters. 2014, S. 27.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Archivalien im Bestand 33441 des Staatsarchiv Chemnitz, abgerufen am 13. Oktober 2020
Koordinaten: 50° 52′ 30,9″ N, 13° 1′ 36,4″ O
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Historische Schauweberei Braunsdorf
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Historische Schauweberei Braunsdorf, 2020
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Braunsdorf; Zschopaubrücke mit Weberei Braunsdorf