Hisham Matar
Hisham Matar (arabisch هشام مطر Hischam Matar, DMG Hišām Maṭar; * 1970 in New York City) ist ein libyscher Autor.
Leben
Hisham Matar verbrachte die ersten drei Lebensjahre in New York, wo sein Vater, Jaballa Matar, für die libysche Delegation bei den Vereinten Nationen arbeitete. Als er drei Jahre alt war, kehrte die Familie nach Libyen zurück. Hier verbrachte Matar seine frühe Kindheit, bis die Familie gezwungen war, wegen politischer Verfolgung nach Kenia und dann nach Ägypten zu fliehen. In Kairo besuchte er mit seinem Bruder die Schule. 1986 ging Matar nach London, wo er Architektur studierte. 1990 lieferte Ägypten seinen Vater wegen Unterstützung des libyschen Widerstands gegen Muammar al-Gaddafi aus.[1]
Matars erster Roman In the Country of Men erschien 2006. Das Buch wurde in 22 Sprachen übersetzt und für die Shortlist des Man Booker Prize und für den Guardian First Book Award nominiert.[2] Mit diesem Roman gewann er 2007 den Commonwealth Writers’ Prize. Ebenfalls 2007 erhielt Nessuno al mondo den erstmals vergebenen Premio Gregor von Rezzori als „Bestes ausländisches Werk“. Sein zweites Buch erschien 2011 unter dem Titel Anatomy of a Disappearance. Für The Return: Fathers, Sons and the Land in Between wurde er 2017 mit dem Pulitzer-Preis für Biographie oder Autobiographie[3] sowie mit dem Geschwister-Scholl-Preis[4] ausgezeichnet.
Der Autor lebt in London und schreibt seine Bücher in englischer Sprache.
Werke
- In the Country of Men. Viking, London 2006, ISBN 0-670-91639-0.
- deutsch: Im Land der Männer. Luchterhand, München 2007, ISBN 978-3-630-87244-5.
- Anatomy of a Disappearance. Viking, London 2011, ISBN 978-0-670-91651-1.
- The Return: Fathers, Sons and the Land in Between, Viking, 2016.
- Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater. Übersetzung Werner Löcher-Lawrence. Luchterhand, München 2017, ISBN 978-3-630-87422-7.[7]
Weblinks
- Hisham Matar, Übersetzer: Michael Bischoff: Bis der Schmerz nachlässt. Libyens Geist. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. März 2011, abgerufen am 4. März 2011 (Kommentar zu den Veränderungen in Libyen durch den Aufstand in Libyen 2011).
- Wera Reusch: Auf Vatersuche. Rezension auf amnesty.de, abgerufen am 8. Januar 2012.
- Literatur von und über Hisham Matar in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Literatur von und über Hisham Matar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Biografie
- ↑ Guardian
- ↑ 2017 Pulitzer Prize Winners & Finalists. In: pulitzer.org. Abgerufen am 10. April 2017 (englisch).
- ↑ Geschwister-Scholl-Preis 2017 für „Die Rückkehr“ von Hisham Matar, buchmarkt.de, 5. Oktober 2017, abgerufen am 5. Oktober 2017
- ↑ Weder tot noch lebendig. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 17. Juli 2011, S. 26.
- ↑ Auch Diktaturen können sich ändern. In: FAZ. 5. August 2011, S. 32.
- ↑ Lena Bopp: In jeder Zelle war der Diktator zu hören. Rezension. In: FAZ, 27. Mai 2017, S. 12
Personendaten | |
---|---|
NAME | Matar, Hisham |
KURZBESCHREIBUNG | libyscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1970 |
GEBURTSORT | New York City |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Politics and Prose Bookstore, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Libyan writer Hisham Matar, discussing Anatomy Of A Disappearance in the Politics and Prose bookstore in Washington D.C.
Autor/Urheber: Amrei-Marie, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises 2017 an Hisham Matar für seinen Buch "Die Rückkehr" durch Michael Then, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels - Landesverband Bayern e. V. (rechts) und Dieter Reiter, OB der Landeshauptstadt München (links).