His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club

His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club
Kompilation von Prince

Veröffent-
lichung(en)

Ende 1985

Aufnahme

7. August 19827. Dezember 1984

Label(s)Warner Bros. Records / Paisley Park / NPG Records

Format(e)

CD, Doppel-LP

Genre(s)

Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Popmusik, Rockmusik

Titel (Anzahl)

10

Länge

72:18

BesetzungAlle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:[1][2][3]
  • Taja Sevelle – Backing Vocal in America
  • The RevolutionLet’s Go Crazy, I Would Die 4 U (Beiträge sind nicht genau definiert); Backing Vocals in America
  • LP-Design – Laura LiPuma
  • Toningenieure – Bill Jackson, Coke Johnson, David Leonard, Don Batts, Peggy McCreary, Susan Rogers

Produktion

Prince

Studio(s)

Flying Cloud Drive Warehouse (Eden Prairie)
Kiowa Trail Home Studio (Chanhassen)
Sunset Sound (Los Angeles)

Chronologie
Strange Tales from the Rain
(1984)
His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix ClubThe Versace Experience (Prelude 2 Gold)
(1995)

His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club (englisch für Das Pop-Leben seiner Majestät / Der lila Mix Club) ist das zweite Promo-Kompilationsalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien Ende 1985 bei dem Label Paisley Park / Warner Bros. Records und wurde in einer auf 500 Stück limitierten Doppel-LP nur in Japan veröffentlicht. Das Album umfasst neun Maxiversionen und eine Singleversion aus den Jahren 1982 bis 1985.

Die Musik zählt zu den Genres Contemporary R&B, Elektronische Tanzmusik, Funk, Popmusik und Rockmusik. Als Gastmusiker wirken Sheila E. und Prince’ damalige Begleitband The Revolution mit. Zudem sind Jill Jones und Susannah Melvoin als Gastsängerinnen zu hören.

Am 13. April 2019, drei Jahre nach Prince’ Tod, brachte The Prince Estate („Der Prince-Nachlass“) die Doppel-LP offiziell als Wiederveröffentlichung bei NPG Records heraus, diesmal in einer limitierten Auflage von weltweit 14.000 Exemplaren. Musikkritiker bewerteten die Doppel-LP im Jahr 1985 nicht und zeigten an der Wiederveröffentlichung nur sehr geringes Interesse. Aus kommerzieller Sicht konnte die Wiederveröffentlichung die Top-200 der US-Albumcharts erreichen.

Im Juli 2020 erschien His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club auch auf CD, allerdings nur als Japan-Import.

Entstehung

Nach Strange Tales from the Rain (1984) ist His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club das zweite Promo-Kompilationsalbum von Prince. Das Album wurde Ende 1985 veröffentlicht, nach dem im Oktober die Prince’ Single America von seinem Album Around the World in a Day ausgekoppelt wurde. Allerdings erschien His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club nur in Japan und hatte eine Auflage von lediglich 500 Doppel-LPs.

Der am frühesten aufgenommenen Song, den Warner Bros. Records auf His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club platzierte, ist die Albumversion von 1999. Das Stück spielte Prince Mitte Juli 1982 in seinem privaten Tonstudio Kiowa Trail Home Studio in Chanhassen in Minnesota ein.[4] Die Maxiversion von Little Red Corvette, die ursprünglich über zwölf Minuten lang war, nahm er am 7. Januar 1983 im Sunset Sound in Los Angeles in Kalifornien auf. Eine Woche später fügte er Overdubs hinzu und stellte die endgültige Version von Litte Red Corvette (Dance Mix) im Sunset Sound fertig.[5]

1984 arbeitete Prince wieder mehrfach im Sunset Sound in Los Angeles und nahm dort Songs aus. Den „Fresh Dance Mix“ von Pop Life kreierte Sheila E. am 19. Februar,[6] und die Albumversion von When Doves Cry stellte Prince am 3. März fertig.[7] Am 25. März sang Sheila E. die Vocals für Erotic City ein und am 4. April mischte Prince den Song und fügte Overdubs hinzu.[8] Die Albumversion von America nahm er am 23. Juli im Flying Cloud Drive Warehouse in Eden Prairie in Minnesota auf,[9] den „Special Dance Mix“ von Let’s Go Crazy produzierte er am 5. August im Sunset Sound.[10] Raspberry Beret stellte Prince am 13. September im Flying Cloud Drive Warehouse fertig.[11] Wann der „New Mix“ produziert wurde, ist öffentlich nicht bekannt. Den Song Paisley Park mischte Prince am 11. Oktober im Sunset Sound ab.[12] Ob dieses der „Remix“ gewesen ist, ist nicht bekannt. Die „Extended Version“ von I Would Die 4 U spielte er mit The Revolution und Sheila E. am 25. Oktober in der Arena Minneapolis Auditorium in Minnesota live ein und wurde von Prince am 7. Dezember 1984 in den Capitol Studios ins Los Angeles fertigstellt.[13][14]

Als im April 2019 der jährliche Record Store Day in den USA stattfand, brachte The Prince Estate His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club in seiner ursprünglichen Ausgabe erneut heraus. Diesmal ist das Album weltweit auf 14.000 Exemplare limitiert.[15]

Gestaltung des Covers

Das Schallplattencover von der Doppel-LP ist als Klappcover gestaltet. Das Frontcover, das identisch mit dem von der am 10. Juli 1985 veröffentlichten Singleauskopplung Pop Life ist, zeigt den Oberkörper von Wendy Melvoin in surrealistischer Darstellung als weinende alte Frau mit weißen Haaren.[16] Auf dem Rückcover sind ihre Beine in surrealistischer Form zu sehen, zudem ist die Tracklist des Albums abgedruckt. Die Bilder sind von dem Schallplattencover von Around the World in a Day entnommen, das Doug Henders (* 1957) gestaltet hatte.

Bei geöffnetem Klappcover ist in der Innenseite ein Foto von Prince und The Revolution bei einem Liveauftritt auf einer Bühne zu sehen, das aber nicht surreal dargestellt ist. Die Liedtexte der einzelnen Songs sind weder bei der Doppel-LP noch bei der CD abgedruckt.

Die CD enthält eine von Masaharu Yoshioka erstellte „Prince Chronological“ mit Daten vom 7. Juni 1958 bis zum Juli 1985, die allerdings vollständig in japanischer Schrift zu lesen sind. Yoshioka ist ein japanischer Musikautor, Übersetzer und DJ, der auf Black Music spezialisiert ist.[17]

Musik

Die Musik ist verschiedenen Musikgenres zuzuordnen; beispielsweise stammen die drei Songs 1999, Little Red Corvette (Dance Mix) und Erotic City aus dem Bereich Elektronische Tanzmusik, Pop Life (Fresh Dance Mix) aus dem Genre Funk, Raspberry Beret (New Mix) kann Popmusik und America Rockmusik zugeordnet werden.

Jill Jones wirkt als Gastsängerin in 1999 mit, Sheila E. in Erotic City. Zudem spielt sie auch Schlagzeug in Pop Life.[18] Susannah Melvoin, Zwillingsschwester von Wendy Melvoin, übernahm in America die Backing Vocals.

Titelliste und Veröffentlichungen

#TitelDauer
A-1Pop Life (Extended Version)a9:04
A-2America (Album Version)a3:42
B-1Raspberry Beret (New Mix)a6:36
B-2Paisley Park (Remix)a7:00
C-1Let’s Go Crazy (Special Dance Mix)a4:13
C-2Little Red Corvette (Dance Mix)8:18
C-31999 (Album Version)6:19
D-1I Would Die 4 U (Extended Version)a10:18
D-2Erotic City (Make Love Not War Erotic City Come Alive)a7:23
D-3When Doves Cry (Album Version)5:51
Spieldauer: 72:18 min.
Autor aller Songs ist Prince
a 
Autor: Prince and The Revolution

His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club erschien Ende 1985 ausschließlich als Doppel-LP in einer auf 500 Stück limitierten Auflage, die nur in Japan veröffentlicht wurde. Am 13. April 2019 brachte The Prince Estate die Doppel-LP als Wiederveröffentlichung in den USA heraus, diesmal in einer auf weltweit 14.000 Exemplaren limitierten Auflage.[19] Sowohl beim Original-Album als auch bei der Wiederveröffentlichung beträgt die Abspielgeschwindigkeit von LP-1 wie bei Singles üblich 45 Umdrehungen, aber die von LP-2 wie bei herkömmlichen Langspielplatten üblich 33 ⅓ min. Ende Juli 2020 brachte The Prince Estate His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club auch auf CD heraus, allerdings nur als Japan-Import.

Vier Maxiversion sind auch unter anderer Bezeichnung bekannt, unterscheiden sich aber nicht voneinander; Little Red Corvette (Dance Mix) ist identisch mit „Dance Remix“,[20] Let’s Go Crazy (Special Dance Mix) mit „Extended Version“, I Would Die 4 U (Extended Version) mit „U.S. Remix“ und Raspberry Beret (New Mix) ist sowohl mit der „12" Version“ als auch mit dem „Extended Remix“ identisch.

Zu dem Song Pop Life existieren zwei unterschiedliche Maxiversionen; einmal der „Fresh Dance Mix“ in einer Länge von 6:19 Minuten und eine „Extended Version“, die 9:04 Minuten lang ist. Die Maxiversion auf His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club ist zwar als „Fresh Dance Mix“ betitelt, was jedoch falsch ist – zu hören ist die längere „Extended Version“.

Bis auf Pop Life (Extended Version) und Paisley Park (Remix) waren alle Versionen von His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club zuvor auch auf CD veröffentlicht worden; 1999 (Album Version) auf 1999, When Doves Cry (Album Version) auf Purple Rain und America (Album Version) auf Around the World in a Day. Die drei Maxiversionen von Little Red Corvette, Let’s Go Crazy und Raspberry Beret wurden auf Ultimate (2006) platziert, Erotic City und I Would Die 4 U sind auf Purple Rain Deluxe (2017) vorhanden.

Singles

Abgesehen von Erotic City wurden alle Songs als Singles ausgekoppelt. Die jeweiligen Maxiversionen erschienen am:

  • 24. September 1982: 1999[21]
  • 9. Februar 1983: Little Red Corvette[22]
  • 13. Juni 1984: When Doves Cry[23]
  • 29. August 1984: Let’s Go Crazy mit B-Seite Erotic City[24]
  • 19. Dezember 1984: I Would Die 4 U[25]
  • 24. Mai 1985: Paisley Park[26]
  • 19. Juni 1985: Raspberry Beret[27]
  • 31. Juli 1985: Pop Life[28]
  • 2. Oktober 1985: America[29]

Musikvideos

Zwar existieren zu acht Songs Musikvideos, wobei aber fünf davon in der jeweiligen Singleversion zu hören sind. Lediglich zu When Doves Cry ist ein Musikvideo in der Albumversion produziert worden. Die beiden Videos zu America und I Would Die 4 U zeigen jeweils Liveversionen. Zu Erotic City und Pop Life wurden keine Musikvideos produziert.

Coverversionen

Zu vier Songs existieren Coverversionen. 1999 wurde beispielsweise im Jahr 1992 von Gary Numan und 2005 von den Party Animals neu interpretiert. When Doves Cry coverten unter anderem 1997 Ginuwine und 2002 Patti Smith. Erotic City nahmen 2004 George Clinton und 2005 Berlin neu auf. America spielte Sheila E. 2017 neu ein. Von den Maxiversionen auf His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club sind keine Coverversionen bekannt.

Rezeption

Presse

1985 wurde His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club von Musikkritikern nicht bewertet und im Jahr 2019 erwähnten einige Musikjournalisten zwar die Wiederveröffentlichung, gaben aber keine Rezensionen ab. Lediglich Stephen Thomas Erlewine von AllMusic bewertete His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club und verteilte drei von fünf Sternen. Er stellte fest, viele „dieser exklusiven Remixe“ seien bereits auf Greatest-Hits-Kompilationen wie beispielsweise Ultimate (2006) veröffentlicht worden. Als Fazit zog Erlewine, „diese spezielle Zusammenstellung“ sei vor allem für Sammler von Interesse.[30]

Charts

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Vereinigte Staaten (Billboard)[31]184 (1 Wo.)1

1985 konnte sich His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club in den internationalen Hitparaden nicht platzieren. Die genannte Chartposition resultiert aus dem April 2019, als die Doppel-LP erneut veröffentlicht wurde. In anderen Ländern platzierte sich das Album nicht.

Literatur

  • Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.
  • Duane Tudahl: Prince and the Purple Rain Era Studio Sessions 1983 and 1984 (Expanded Edition). Rowman & Littlefield, London 2018, ISBN 978-1-5381-1462-9.
  • Benoît Clerc: Prince – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks. Delius Klasing Verlag; 1. Auflage 2023, ISBN 978-3-667-12537-8.
  • Per Nilsen: DanceMusicSexRomance – Prince: The First Decade. Firefly Publishing, London 1999, ISBN 0-946719-23-3.

Weblinks

  • Princevault.com, Informationen zum Album His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club

Einzelnachweise

  1. Begleitheft der CD 1999 von Prince and the Revolution, Warner Bros. Records, 1982
  2. Begleitheft der CD Purple Rain von Prince and The Revolution, Warner Bros. Records, 1984
  3. Begleitheft der CD Around the World in a Day von Prince and The Revolution, Warner Bros. Records / Paisley Park, 1985.
  4. Clerc (2023), S. 76.
  5. Tudahl (2018), S. 6–17
  6. Tudahl (2018), S. 272.
  7. Tudahl (2018), S. 286.
  8. Tudahl (2018), S. 300. u. S. 308.
  9. Tudahl (2018), S. 365.
  10. Tudahl (2018), S. 377.
  11. Tudahl (2018), S. 410.
  12. Tudahl (2018), S. 433.
  13. Tudahl (2018), S. 440–443.
  14. Tudahl (2018), S. 459.
  15. Prince − His Majesty’s Pop Life / The Purple Mix Club. In: discogs.com. 2022, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  16. Susannah Melvoin: Twitter-Account von Susannah Melvoin. In: twitter.com. 1. Februar 2019, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  17. Masaharu Yoshioka. In: discogs.com. 2022, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  18. Nilsen (1999), S. 280.
  19. Prince: His Majesty’s Pop Life / The Purple Mix Club. In: recordstoreday.com. 13. April 2019, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  20. Tudahl (2018), S. 6.
  21. Uptown (2004), S. 37.
  22. Uptown (2004), S. 41.
  23. Uptown (2004), S. 49.
  24. Tudahl (2018), S. 378.
  25. Tudahl (2018), S. 461.
  26. Uptown (2004), S. 60.
  27. Uptown (2004), S. 61.
  28. Uptown (2004), S. 62.
  29. Uptown (2004), S. 63.
  30. Stephen Thomas Erlewine: His Majesty’s Pop Life/The Purple Mix Club – Prince. In: allmusic.com. 2023, abgerufen am 8. März 2023 (englisch).
  31. Prince – Chart History. billboard.com, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).

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