Hirschacker und Dossenwald
Natur- und Landschaftsschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald | ||
Düne mit Kiefern | ||
Lage | Mannheim, Schwetzingen, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland | |
Fläche | 128,9 ha | |
Kennung | 2.171 | |
WDPA-ID | 163696 | |
Geographische Lage | 49° 25′ N, 8° 34′ O | |
Meereshöhe | von 100 m bis 114 m | |
Einrichtungsdatum | 16. Dezember 1993 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Karlsruhe |
Hirschacker und Dossenwald ist ein Naturschutzgebiet und ein ergänzendes Landschaftsschutzgebiet zwischen Mannheim und Schwetzingen im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg. Es gehört zum Naturraum Schwetzinger Sand und umfasst eines der bedeutendsten Flugsandgebiete in Baden-Württemberg. Der Dünenzug besitzt bis zu 13 Meter hohe, nach Osten steil abfallende, kalkhaltige Dünen. Im Westen befindet sich das Flugsandfeld und im Osten der Neckarschwemmfächer.
Der Name „Dossenwald“ ist von „Dosse“, dem altdeutschen Wort für die Kiefer abgeleitet.[1]
Steckbrief
Das Gebiet wurde per Verordnung am 16. Dezember 1993 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird unter der Schutzgebietsnummer 2.171 beim Regierungspräsidium Karlsruhe geführt.[2] Es hat eine Fläche von 128,9 Hektar, davon gehören 67,5 ha zur Gemarkung von Mannheim und 61,4 ha zum Rhein-Neckar-Kreis. Die Flächen im südlichen Teil befinden sich seit 2016 im Besitz der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe.[3] Das Naturschutzgebiet ist in die IUCN-Kategorie IV, ein Biotop- und Artenschutzgebiet, eingeordnet. Die WDPA-ID lautet 163696[4] und entspricht dem europäischen CDDA-Code.
Gebietsfotos
Schutzzweck
Der Schutzzweck[5] „ist die Erhaltung und Förderung:
- eines ausgeprägten Binnendünenzuges mit den angrenzenden Flugsandfeldern und Waldstreifen des Neckarschwemmfächers;
- der offenen Sandflächen mit ihrer spezifischen Sandrasenflora und -fauna sowie einem einzigartigen Flechtenvorkommen;
- der lückigen Kiefernwälder sowie der geophytenreichen Eichen-Hainbuchen-Wälder auf den schweren Böden des Neckarschwemmfächers;
- der an diese schutzwürdigen Biotoptypen angepaßten Pflanzen- und Tierarten.“
Flora und Fauna
Das Gebiet ist fast komplett bewaldet, vorwiegend mit Kiefern aber auch mit Robinien- und Laubmischwäldern. Gehölzfrei sind Hochspannungstrassen und große Lichtungen im südlichen Hirschacker, wegen der früheren militärischen Nutzung. Hier wachsen Kreuz-Enzian, Sandrasen mit Silbergras und Sand-Strohblume und Zwergstrauchheide mit Heidekraut. Typische Sandbewohner sind Blauflügelige Ödlandschrecke, Ameisenlöwe, Dünen-Sandlaufkäfer und Kreiselwespe. Auf dem Neckarschwemmfächer mit seinen lehmigen Böden wächst ein Eichen-Hainbuchen-Wald.
Vegetation auf den Hirschacker Dünen
- Genfer Günsel
Ajuga genevensis - Acker-Gauchheil
Anagallis arvensis - Besenheide
Calluna vulgaris - Edelkastanie
Castanea sativa - Sand-Hornkraut
Cerastium semidecandrum - Silbergras
Corynephorus canescens - Gewöhnliche Hundszunge
Cynoglossum officinale - Besenginster
Cytisus scoparius - Gewöhnlicher Reiherschnabel
Erodium cicutarium - Schaf-Schwingel
Festuca ovina - Wald-Erdbeere
Fragaria vesca - Echte Nelkenwurz
Geum urbanum - Gelbes Sonnenröschen
Helianthemum nummularium - Sand-Strohblume
Helichrysum arenarium - Kleines Springkraut
Impatiens parviflora - Acker-Ochsenzunge
Lycopsis arvensis - Acker-Vergissmeinnicht
Myosotis arvensis - Gewöhnliche Nachtkerze
Oenothera biennis - Waldkiefer
Pinus sylvestris - Echtes Salomonssiegel
Polygonatum odoratum - Silber-Fingerkraut
Potentilla argentea - Stieleiche
Quercus robur - Ruthenisches Salzkraut
Salsola tragus - Kleiner Wiesenknopf
Sanguisorba minor - Scharfer Mauerpfeffer
Sedum acre - Sand-Thymian
Thymus serpyllum - Echter Ehrenpreis
Veronica officinalis - Schwalbenwurz
Vincetoxicum hirundinaria
Besondere Schutzmaßnahmen
Aufgrund zunehmender Störungen durch Besucher hat das Regierungspräsidium Karlsruhe zum Schutz störungssensibler Tiere und Pflanzen Anfang 2020 eine teilweise Absperrung durch Einzäunung vorgenommen und auf einer Länge von insgesamt 1200 Metern Besucherleiteinrichtungen aufgestellt. Zudem wurden 850 Meter Sand- und Erdwege entfernt sowie Trampelpfade mit Hilfe von querliegenden Bäumen gesperrt – das entspricht etwa zwei Drittel der bisherigen Wege.[6]
Siehe auch
- Liste der Naturschutzgebiete in Mannheim
- Liste der Naturschutzgebiete im Rhein-Neckar-Kreis
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Rhein-Neckar-Kreis
Literatur
- Thomas Breunig, Siegfried Demuth: Naturführer Mannheim, Verlag Regionalkultur 2000, ISBN 978-3-89735-132-5, S. 88/89
Weblinks
- Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Steckbrief des Landschaftsschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Kartendarstellung des Naturschutzgebietes 2.171 der LUBW
- Verordnung des Bürgermeisteramtes Mannheim über das Landschaftsschutzgebiet „Unterer Dossenwald“ vom 28. Oktober 1986, PDF (207 kB)
- Hirschacker NABU-Stiftung Nationales Naturerbe
Einzelnachweise
- ↑ Pressemeldung der Stadt Mannheim „Fit durch Mannheims Natur: Neue Laufstrecken im Dossenwald“. 16. Juni 2016, abgerufen am 2. April 2017.
- ↑ Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- ↑ Steckbrief Hirschacker (PDF). NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, abgerufen am 9. Februar 2024.
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, 19. Dezember 1985, abgerufen am 20. November 2014.
- ↑ Schwetzinger Zeitung vom 17. Januar 2020, Seite 10. Massive Zäune sollen die Besucher leiten.
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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
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Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Echtes Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Waldkiefer (Pinus sylvestris) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Besenheide (Calluna vulgaris) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Dieses Bild zeigt das Schutzgebiet in der World Database on Protected Areas (WDPA) mit der Nummer
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Reiherschnabel (Erodium cicutarium) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Edelkastanie (Castanea sativa) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald, Schwetzingen/Mannheim, Anfang 2020 eingezäunter Bereich zum Schutz störungssensibler Tiere und Pflanzen
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Gelbes Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
Wappen von Mannheim: In gespaltenem Schild vorn in Gold ein aufrechter roter Doppelhaken, hinten in Schwarz ein rot bewehrter, rot bezungter und rot gekrönter doppelschwänziger goldener Löwe. Flagge: Blau-Silber-Rot: .
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Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Sand-Hornkraut (Cerastium semidecandrum) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Kleines Springkraut (Impatiens parviflora) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Stieleiche (Quercus robur) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Ruthenisches Salzkraut (Kali tragus) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Acker-Gauchheil (Lysimachia arvensis) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Acker-Ochsenzunge (Anchusa arvensis) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Stieleiche (Quercus robur) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Besenginster (Cytisus scoparius) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Wald-Erdbeere (Fragaria vesca) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Nachtkerze (Oenothera biennis) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Silbergras (Corynephorus canescens) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Genfer Günsel (Ajuga genevensis) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Schaf-Schwingel ? (Festuca ovina) im Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald
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Naturschutzgebiet Hirschacker und Dossenwald