Hirsch (Wappentier)

Hirschwappen: Maasbree
In ungewöhnlicher Farbe: Jedovnice/CZ
Hirsch als Schildhalter: Leeuwarden
Hirsch trinkt am Wasser: Langenbach (Pfalz)
Wappen von Drensteinfurt

Der Hirsch ist in der Heraldik als eine gemeine Figur beliebt. Im Wappen wird er sehr unterschiedlich dargestellt. So kann er schreitend, liegend oder stehend sein. In der springenden Form müssen die Hinterläufe dicht nebeneinander stehen.

Bei der Tingierung (heraldische Farbgebung) ist jede Farbe möglich; der Heraldiker beschränkt sich zumeist auf rot oder schwarz. Die Naturfarbe kommt selten vor. Dafür aber oft goldenes oder silbernes Geweih.

Bei der Blasonierung kommt es besonders auf das Geweih an. Die Zahl der sogenannten Enden muss genau blasoniert werden. Auch der gesenkte Kopf hat eine Bedeutung. Der Hirsch wäre dann äsend. Die weite Verbreitung als Wappentier geht auf die Möglichkeit der Verwendung als redendes Wappen zurück. Ein Beispiel ist der Ort Hirschberg (Schlesien).

Hirschgeweih

Vielfach findet sich auch nur das Hirschgeweih im Wappen. Dadurch haben auch viele andere Begriffe aus der Jagd Einzug gehalten. Hirschgestänge oder Gestäng sind in den Wappenbeschreibungen zu finden. Oft wird nur eine einzelne Hirschstange, als Halbgestäng dargestellt. Mehrere Stangen werden in gleicher Richtung ausgerichtet. Bekannt ist das Wappen von Württemberg mit den drei Halbgestäng. Die Geweihe werden auch mit einem Teil der ornamentierten Hirnschale, dem Grind, dargestellt.

Wappen mit einem Hirschen, der ein Kruzifix zwischen dem Geweih hat, beziehen sich auf den heiligen Hubertus als Schutzpatron der Jäger.

Hirsch mit Fischschwanz

Eine seltene Darstellung ist ein Hirsch mit einem Fischschwanz. Im Wappen der Herren von Lindenberg ist in einem silbernen Schild ein roter Hirschkopffisch.[1]

Beispiele

Als Wappentier wurde der Hirsch schon von Gebhard III. von Hirschberg 1253 im schildförmigen Siegel und ebenfalls etwa zeitgleich von Gebhard IV. (gestorben 1305) geführt.[2] Siehe auch: Hirschberg (Adelsgeschlecht)

Siehe auch

Literatur

  • Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. (Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken). 2., unveränderte Auflage. Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4.
  • Herbert Cerutti: Sorgen eines Platzhirsches. 30 neue Tiergeschichten. NZZ-Verlag, Zürich 1999, ISBN 3-85823-789-2.
  • Georg Scheibelreiter: Tiernamen und Wappenwesen (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 24). Böhlau, Wien u. a. 1976, ISBN 3-205-08509-4.

Weblinks

Commons: Hirsch in der Heraldik – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adelslexikon: Oder genealogische und diplomatische Nachrichten. Reichenbach, Leipzig 1837.
  2. Johann Siebmacher: Siebmachers großes und allgemeines Wappenbuch. Nürnberg. Band I, Abt. 2, 1918 und Abt. 1, 1884–1911.

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Coat of arms of the former municipality of Maasbree, Limburg, Netherlands. Upper part is for the village of Maasbree, dexter (left) down for Blerick and sinister (right) down for Baarlo.
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Wappen von Haverlah. Blasonierung: Im Wappen von Haverlah tritt in Gold ein roter Hirsch, halb sichtbar, aus dem hinteren Schildrand hervor.
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Coat of arms of Åland
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Wappen der Gemeinde Heist im Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: In Silber ein halber springender roter Hirsch.