Hiroo-Linie

Hiroo-Linie
Dampflok der JNR-Klasse 9600, dauerhaft abgestellt in Aikoku
Streckenlänge:84,0 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Maximale Neigung:20 
Minimaler Radius:300 m
Zweigleisigkeit:nein
BSicon .svgBSicon STR.svg
Nemuro-Hauptlinie1907–
BSicon .svgBSicon eABZg+l.svg
Shihoro-Linie1925–1987
BSicon exKHSTa.svgBSicon BHF.svg
00,0Obihiro (帯広) 1905–
BSicon exSTRr.svgBSicon STR.svg
← Tokachi-Bahn1920–1977
BSicon exKRW+l.svgBSicon eKRWgr.svg
BSicon exhKRZWae.svgBSicon hKRZWae.svg
Satsunai-gawa
BSicon exSTR.svgBSicon STRl.svg
→ Nemuro-Hauptlinie1905–
BSicon exHST.svgBSicon .svg
4,1Yoda (依田) 1957–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
06,7Kita-Aikoku (北愛国) 1953–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
11,0Aikoku (愛国) 1929–1987
BSicon exBHF.svgBSicon .svg
16,7Taishō (大正) 1929–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
22,0Kōfuku (幸福) 1956–1987
BSicon exBHF.svgBSicon .svg
28,1Nakasatsunai (中札内) 1929–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
35,4Sarabetsu (更別) 1930–1987
BSicon exBHF.svgBSicon .svg
42,0Kami-Sarabetsu (上更別) 1930–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
50,0Chūrui (忠類) 1930–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
54,4Tokachi-Tōwa (十勝東和) 1960–1987
BSicon exWBRÜCKE1.svgBSicon .svg
Rekifune-gawa
BSicon exBHF.svgBSicon .svg
60,6Taiki (大樹) 1930–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
64,9Ishizaka (石坂) 1932–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
71,2Toyoni (豊似) 1932–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
76,3Notsuka (野塚) 1932–1987
BSicon exHST.svgBSicon .svg
79,1Shinsei (新生) 1960–1987
BSicon exKBHFe.svgBSicon .svg
84,0Hiroo (広尾) 1932–1987

Die Hiroo-Linie (広尾線, Hiroo-sen) war eine Eisenbahnstrecke im Südosten der japanischen Insel Hokkaidō. Sie wurde zwischen 1929 und 1932 in mehreren Etappen eröffnet und war bis 1987 in Betrieb.

Beschreibung

Bei der Hiroo-Linie handelte es sich um eine 84,0 km lange Stichstrecke, die in Obihiro von der Nemuro-Hauptlinie abzweigte. Sie war kapspurig, eingleisig und nicht elektrifiziert. Die Hiroo-Linie führte in südlicher Richtung durch die Tokachi-Ebene, entlang dem Fluss Satsunai. Anschließend querte sie das Rekifune-Tal und erreichte schließlich Hiroo an der Küste des Pazifischen Ozeans. Erschlossen wurden 17 Bahnhöfe und Bedarfshaltestellen.

Die Empfangsgebäude der fünf ehemaligen Bahnhöfe bzw. Haltestellen Aikoku, Kōfuku, Chūrui, Taiki und Hiroo sind erhalten geblieben und werden als Ausstellungsräume oder Buswartehallen genutzt. Zusätzlich wurden dort kurze Schienenabschnitte stehengelassen, auf denen verschiedene Eisenbahnfahrzeuge dauerhaft abgestellt sind.

Geschichte

Der Bau dieser Strecke war erstmals im Anhang des revidierten Eisenbahnbaugesetzes von 1922 festgelegt worden. Die Eröffnung erfolgte in drei Etappen: am 2. November 1929 von Obihiro nach Nakasatsunai (28,1 km), am 10. Oktober 1930 von Nakasatsunai nach Taiki (32,5 km) und am 5. November 1932 von Taiki nach Hiroo (23,4 km).[1] Das Eisenbahnbaugesetz sah auch vor, die Strecke ab Hiroo am Kap Erimo vorbei nach Samani zu verlängern, wo sie auf die im Jahr 1937 eröffnete Hidaka-Hauptlinie treffen würde. Aufgrund mangelnder Nachfrage kam es jedoch nie dazu. In den Jahren 1953 bis 1960 eröffnete die Japanische Staatsbahn nach der Einführung von Dieseltriebwagen mehrere neue Haltestellen.[2]

Im März 1973 berichtete das Reisemagazin Shin Nippon Kikō des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders NHK ausführlich über die Hiroo-Linie, woraufhin die Fahrgastzahlen um ein Vielfaches anstiegen. Grund dafür waren die eigentümlichen Namen der Haltestellen Aikoku und Kōfuku, die übersetzt „Land der Liebe“ und „Glück“ bedeuten. Die zahlreichen Besucher kauften Fahrkarten «vom Land der Liebe zum Glück», ebenso entsprechende Andenken aller Art.[3]

Der Touristenboom flaute nach einigen Jahren ab und wie zahlreiche andere ländliche Strecken erwirtschaftete auch die Hiroo-Linie große Defizite. Am 3. Mai 1975 verkehrte der letzte von einer Dampflokomotive gezogene Zug. Die Staatsbahn stellte am 10. September 1982 den Güterverkehr ein und legte am 2. Februar 1987 die gesamte Hiroo-Linie still.[2] An ihre Stelle trat eine Buslinie der Gesellschaft Tokachi Bus. Drei Jahrzehnte nach der Stilllegung sind die Haltestellen Aikoku und Kōfuku weiterhin ein beliebtes Touristenziel, wobei die Besucher (darunter viele aus Taiwan) überwiegend mit Bussen dorthin gelangen.[4]

Liste der Bahnhöfe

Mit Glücksbotschaften verzierte Wartehalle der Haltestelle Kōfuku
NamekmAnschlusslinienLageOrt
Obihiro (帯広)00,0Nemuro-HauptlinieKoord.Obihiro
Yoda (依田)04,1Koord.Makubetsu
Kita-Aikoku (北愛国)06,7Koord.Obihiro
Aikoku (愛国)11,0Koord.
Taishō (大正)16,7Koord.
Kōfuku (幸福)22,0Koord.
Nakasatsunai (中札内)28,1Koord.Nakasatsunai
Sarabetsu (更別)35,4Koord.Sarabetsu
Kami-Sarabetsu (上更別)42,0Koord.
Chūrui (忠類)50,0Koord.Makubetsu
Tokachi-Tōwa (十勝東和)54,4Koord.Taiki
Taiki (大樹)60,6Koord.
Ishizaka (石坂)64,9Koord.
Toyoni (豊似)71,2Koord.Hiroo
Notsuka (野塚)76,3Koord.
Shinsei (新生)79,1Koord.
Hiroo (広尾)84,0Koord.

Weblinks

Commons: Hiroo-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Shunzō Miyawaki: 鉄道廃線跡を歩く (Wandern entlang stillgelegter Bahnstrecken). Band 4. JTB Publishing, Tokio 1997, ISBN 978-4-533-02857-1, S. 201.
  2. a b Keisuke Imao: 日本鉄道旅行地図帳 (Japan-Bahnreiseatlas). Band 1 Hokkaidō. Shinchosha, Tokio 2008, ISBN 978-4-10-790019-7, S. 40.
  3. 幸福駅について. www.koufuku-eki.com, 2017, abgerufen am 16. August 2017 (japanisch).
  4. Yuya Noda: Hokkaido’s ‘Happiness’ railway station has eyes for Taiwan’s ‘Love’. The Japan Times, 7. Januar 2016, abgerufen am 16. August 2017 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

JNR 9600 19671 Hiroo.jpg
(c) ​Japanese Wikipedia Benutzer Chatama, CC BY-SA 3.0
JNR 9600 class steam locomotive Nr. 19671, preserved at the former Aikoku station in Hokkaidō (Hiroo line, 28 August 2005)
BSicon eKRWgr.svg
Icon for railway description: heavy rail unused crossover to right, line in use
BSicon exKHSTa.svg
ex Kopfhaltestelle, Streckenanfang
Koufuku station 04.JPG
Autor/Urheber: Captain76, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Koufuku-station mark in abolished Hiroo line in japan