Hippokamp
Ein Hippokamp oder Hippokampos (altgriechisch ἱππόκαμποςhippókampos, von ἵπποςhíppos, deutsch ‚Pferd‘ und κάμποςkámpos, deutsch ‚Seeungeheuer‘[1]) ist ein Fabelwesen, vorne ein Pferd, hinten ein Fisch. Die Schreibweise Hippocamp geht auf die lateinische Form hippocampus zurück.
In Darstellungen der griechischen Mythologie – wie auf Münzen – wird der Hippokamp als Zug- oder Reittier verschiedener Meeresgötter dargestellt. Das Vorderteil hat manchmal Flügel, der hintere Fischteil mit Rückenflosse ist oft eingerollt wie eine Schlange.
Rezeption
Viele venezianische Gondeln sind auf beiden Seiten des Fahrgastraumes mit Hippokampen verziert. Hippokampen treten auch im Faust II auf, im 2. Akt, Szene Felsbuchten des Ägäischen Meers.
Von dem Fabeltier haben die Seepferdchen ihren lateinischen Gattungsnamen Hippocampus. Nach dem Seepferdchen ist wiederum in der Anatomie der Hippocampus benannt, ein Teil des Gehirns.
In der Heraldik ist sowohl der Hippokamp (das „Seepferd“) als auch das Seepferdchen ein Wappentier, siehe Seepferd (Wappentier).
Erstmals als zentrale Brunnenfiguren befinden sich vier große Hippokampen am Residenzbrunnen in Salzburg.
Galerie
- © Jorge Royan / http://www.royan.com.ar, CC BY-SA 3.0
Ein Hippokamp an einer venezianischen Gondel
- (c) I, Sailko, CC BY-SA 3.0
manieristisches Trinkgefäß, spätes 16. Jahrhundert
Detail des Trevi-Brunnens
Zwei Hippokampen im Brüstungsgitter der Berliner Schloßbrücke
Ein Hippokamp an der Schweriner Schlossbrücke
Ein Hippokamp auf dem Seitenruder einer A320 als ehemaliges Logo der Fluggesellschaft Air France
Siehe auch
- Hippocampus (Teil des Gehirns)
- Hippocamp (Mond des Neptun)
- Seepferd (Wappentier)
- Seepferdchen (lat. Hippocampus)
Literatur
- Hans Lamer: Hippokampos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band VIII,2, Stuttgart 1913, Sp. 1748–1772.
- Bruno Sauer: Hippokamp. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,2, Leipzig 1890, Sp. 2673–2677 (Digitalisat).
Weblinks
- Hippokamp – 3D-Modell eines Fundstücks aus Manching. Kulturportal bavarikon.
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag mit etymologischem Nachweis. dictionary.com (englisch).
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) I, Sailko, CC BY-SA 3.0
Arte tedesca (Lipsia), cavallo marino, 1590–1600 ca., argento dorato e conchiglia
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Autor/Urheber:
Terracotta bell-krater (mixing bowl) with lid; Greek, Boeotian; classical period
(c) Begonia in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0
Seepferdskulptur (ein Hippokamp) am Schweriner Schloss
© Jorge Royan / http://www.royan.com.ar, CC BY-SA 3.0
Detail of a Venetian funerary gondola with a golden seahorse
Autor/Urheber: Maarten Visser from Capelle aan den IJssel, Nederland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
F-GFKJ A320 AFR retrojet